Wirtschaft hofft auf Impulse
Eurovision Song Contest 2026 findet am 16. Mai in Wien statt

Die Bundeshauptstadt setzte sich gegen Innsbruck durch. Wiens Wirtschaft, Tourismus und Hotellerie erhoffen sich starke Impulse durch die Austragung des ESC26. Der ORF-Generaldirektor hat die Entscheidung schlüssig begründet – versprochen werden "drei außergewöhnliche Shows".

Wien wird im Mai 2026 erneut zur Bühne Europas: Der 70. Eurovision Song Contest findet in der Bundeshauptstadt statt. Nach eingehender Prüfung und einer einstimmigen Juryentscheidung des ORF setzte sich Wien gegen Innsbruck durch. Damit wird die Wiener Stadthalle, bereits Schauplatz des Wettbewerbs 2015, an drei Abenden – 12., 14. und 16. Mai – Austragungsort des größten Musikereignisses der Welt.

Entscheidung zwischen zwei starken Konzepten

ORF-Generaldirektor Roland Weißmann betonte am Mittwoch bei der Live-Verkündung im Ö3-Wecker, dass beide Bewerberstädte überzeugende Konzepte vorgelegt hätten. Wien habe sich jedoch als infrastrukturell, logistisch und wirtschaftlich attraktivste Option erwiesen. Innsbruck habe sich "mit großem Engagement und einem beeindruckenden Konzept" präsentiert, so Weißmann, doch der Song Contest sei "ein Fest für ganz Österreich".

Bürgermeister Michael Ludwig sprach von einem "überzeugenden Gesamtpaket" Wiens mit Beherbergungskapazitäten, Erfahrung im Austragen internationaler Events und zahlreichen geplanten Veranstaltungen im öffentlichen Raum. Wichtig sei es, Kultur unabhängig von der Größe der Geldbörse zugänglich zu machen.

Wien ESC26Der 70. Eurovision Song Contest wird im Mai 2026 in Wien stattfinden. © ORF/Wien Tourismus/Christian Stemper

Wien als bewährte Bühne

Die Wiener Stadthalle gilt mit bis zu 16.000 Plätzen als größte Veranstaltungshalle des Landes und bietet laut ORF optimale Bedingungen. Zudem erfüllt Wien mit über 3.000 in der Nähe verfügbaren Hotelzimmern und einem maximalen Finanzrahmen von 22,6 Millionen Euro die Anforderungen der EBU.

ESC-Direktor Martin Green erinnerte daran, dass die Stadthalle bereits 2015 "ein großartiger Austragungsort" gewesen sei, und verwies auf Wiens Ruf als "eine der musikalischsten Städte der Welt".

Touristische und wirtschaftliche Impulse

Auch die Tourismuswirtschaft begrüßt die Entscheidung. Österreich Werbung sprach von einer "Rückkehr zu einer bewährten Bühne" und betonte den Werbewert eines derartigen Events. Staatssekretärin Elisabeth Zehetner hob Wiens "kulturelle Vielfalt und exzellente Infrastruktur" hervor, Geschäftsführerin Astrid Steharnig-Staudinger gratulierte der Stadt als "Welthauptstadt der Musik".

Die Österreichische Hotelvereinigung (ÖHV) sieht die heimische Hotellerie bestens gerüstet: 433 Betriebe mit über 40.000 Zimmern und mehr als 81.000 Betten stünden zur Verfügung, so Landesvorsitzender Alexander Ipp. Der ESC werde „ein Riesen-Fest für Wiener:innen, Künstler:innen aus ganz Europa und für viele Tausend Fans aus aller Welt". Präsident Walter Veit unterstrich, dass der Wettbewerb "zum Fenster zur Welt für ganz Österreich" werden könne.

Wirtschaftliche Effekte und nachhaltige Akzente

Die Wirtschaftskammer Wien rechnet wie schon 2015 mit beträchtlichen Wertschöpfungseffekten. Damals wurden 38 Millionen Euro generiert, davon 28 Millionen allein für Wien. Präsident Walter Ruck sprach von einem "wirtschaftlichen Gewinn" mit "großer internationaler Strahlkraft". Darüber hinaus könne der ESC, wie schon 2015, erneut Impulse für Nachhaltigkeit und innovative Eventformate setzen.

Ein Fest für Österreich

Über 170 Millionen Menschen verfolgten das Finale 2025 in Basel in dem JJ den Sieg für Österreich holte (LEADERSNET berichtete) – für 2026 rechnen Veranstalter und Tourismus mit noch höheren Reichweiten. Für den ORF beginnt nun die Phase der inhaltlichen Konzeption. Programmdirektorin Stefanie Groiss-Horowitz kündigte "drei außergewöhnliche Shows" sowie eine umfassende multimediale Begleitung an.

Damit wird Wien nach 1967 und 2015 zum dritten Mal Austragungsort des Eurovision Song Contest. Die Stadt versteht sich dabei nicht nur als Bühne für Künstlerinnen und Künstler, sondern als Gastgeberin Europas – mit dem Anspruch, ein Musikfest zu gestalten, das weit über die Grenzen Österreichs hinausstrahlt.

www.eurovision.tv

www.orf.at

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