Neuaufstellung des Innovationsschutzes
Zwei Millionen Euro für Start-ups und KMU im Bereich geistiges Eigentum

| Larissa Bilovits 
| 19.08.2025

Mit der Neuaufstellung des Innovationsschutzes stärkt die aws Unternehmen bei der Sicherung technologischer Entwicklungen und patentintensiver Schlüsseltechnologien. Ziel sei es, ihre Wettbewerbsfähigkeit langfristig auszubauen. 

Mitte Juli wurde das heurige European Innovation Scoreboard (EIS) veröffentlicht – hinsichtlich der Anmeldung von Schutzrechten für geistiges Eigentum erreichte Österreich dabei den ersten Platz im Europavergleich. Damit sei unser Land in einer sehr guten Ausgangslage, ist Innovationsminister Peter Hanke überzeugt: "Denn geistiges Eigentum ist nicht nur ein Innovationstreiber, es ist ein wichtiger Standortfaktor mit ökonomischem Hebel. Der Platz 1 bei den Schutzrechten zeigt, dass unsere Unternehmen technologisch vorn mit dabei sind. Jetzt gilt es, diesen Vorsprung strategisch in wirtschaftlichen Erfolg umzusetzen."

Neuaufstellung des geförderten Innovationsschutzes

Damit dies gelingt, sei die Neuaufstellung des geförderten Innovationsschutzes ein essenzieller Schritt. Wie am Dienstag in einer Aussendung bekannt gegeben wurde, erweitert die Austria Wirtschaftsservice (aws) dementsprechend ihren Fokus, nämlich mit einem Wechsel von "Green.IP" zu "Advanced.IP". Das bedeutet, dass nachhaltige, grüne Technologie ihren Stellenwert zwar behält, aber durch weitere standortrelevante Technologiefelder ergänzt wird. Dazu zählen etwa digitale Technologien, KI, Quantentechnologie, Photonik, Mikroelektronik sowie Life Sciences oder Robotik. Diese gelten als patentintensive, hochgradig wissensbasierte Schlüsseltechnologien und seien entscheidend für Österreichs Zukunftsfähigkeit – allerdings besteht in diesen Bereichen ein hoher globaler Wettbewerbsdruck. Förderangebote wie "Advanced.IP" sollen nun dabei helfen, Innovationsführerschaft strategisch zu sichern und internationale Marktpotenziale zu erschließen.

Besonders für KMU relevant

Gerade bei Start-ups und KMU fehlt es oftmals an Ressourcen, um geistiges Eigentum gezielt abzusichern. Dabei sind gerade sie das Rückgrat der österreichischen Wirtschaft, immerhin machen sie 99,7 Prozent aller Unternehmen aus, beschäftigen rund 2,5 Millionen Menschen und generieren über die Hälfte der heimischen Bruttowertschöpfung.

Das Förderprogramm "Advanced.IP" richtet sich dementsprechend an Start-ups sowie kleinste, kleine und mittlere Unternehmen gemäß EU-Definition, deren Projekte maßgeblich zur Entwicklung, Anwendung oder Skalierung von Schlüsseltechnologien beitragen. Förderungsrelevant sind insbesondere fortschrittliche Materialien und Nanotechnologie, künstliche Intelligenz, Big Data sowie digitale und Informationstechnologien, Quantentechnologie und Photonik, Mikroelektronik und Halbleitertechnologien, Produktionstechnologien der nächsten Generation inklusive Robotik und hochentwickelter Sensortechnologien, Life Sciences Technologien, Lösungen zur Energieerzeugung, -umwandlung und -speicherung sowie nachhaltige Technologien mit Fokus auf Kreislaufwirtschaft, Gebäudeinnovationen und Ressourcenmanagement wie Abfall- und Wasserwirtschaft.

Zwei Millionen Euro für 2026

Die aws unterstützt mit ihren Innovationsschutz-Förderungen Unternehmen dabei, die finanziellen Aufwendungen für aufwendige Patentierungen zu reduzieren. Für das Jahr 2026 stellt das Bundesministerium für Innovation, Mobilität und Infrastruktur (BMIMI) dafür rund zwei Millionen Euro bereit. Pro Projekt können Ausgaben von bis zu 150.000 Euro – etwa für Patentanmeldungen – berücksichtigt werden. Der Zuschuss deckt 50 Prozent dieser Kosten und beträgt somit maximal 75.000 Euro.

"Schlüsseltechnologien sind entscheidend, um zentrale Zukunftsfragen wie die Energie- oder Mobilitätswende erfolgreich meistern zu können. Sie spielen aber auch für die wirtschaftliche Resilienz und die Wettbewerbsfähigkeit eine wesentliche Rolle. Sie schaffen Jobs und Wohlstand und sichern die Fähigkeit Österreichs, eigenständig auf globale Entwicklungen und Herausforderungen zu reagieren", unterstreicht Hanke.

"Ein effektiver Innovationsschutz ist ein wichtiger Faktor bei der Überleitung von Schlüsseltechnologien in wettbewerbsfähige Produkte. Mit dem bewährten Förderungsangebot Green.IP konnte die aws bereits viele Start-ups und KMU beim Innovationsschutz unterstützen. Mit der neuen Initiative Advanced.IP kann nun die gesamte Bandbreite an Schlüsseltechnologien abgedeckt werden", fasst aws-Geschäftsführer Gerfried Brunner die neue Initiative zusammen.

Mehr Informationen zur neuen Initiative finden Sie hier

www.aws.at

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