Fotos & Video der Veranstaltung
Neustifter Kirtag lebte Tradition zwischen Politik und Spritzwein

Seit Mitte des 18. Jahrhunderts feiern die Wiener:innen den Neustifter Kirtag. LEADERSNET.tv besuchte das Brauchtumsfest und fragte bei den Besucher:innen unter anderem nach, warum der Kirtag ein Fixtermin im Kalender ist und warum Heurige so wertvoll für die heimische Gastronomielandschaft sind.

Vom 21. bis zum 24. August bestimmten erneut Trachtenträger:innen das Stadtbild des 19. Bezirks. Denn wie jedes Jahr nach dem Fest des heiligen Rochus stand der Neustifter Kirtag an, ein Brauchtumsfest, das jährlich über 100.000 Besucher:innen anlockt – darunter auch Politiker:innen und Vertreter:innen aus Wirtschaft, Industrie und Medien. Und so wurde auch heuer der Auftakt des Neustifter Kirtags prominent besetzt und medial begleitet gefeiert (LEADERSNET berichtete). 

Vier Tage im Zeichen der Tradition 

Im Fokus des Brauchtumsfestes standen wie gewohnt die Heurigen- und Weinkultur. "Es ist unglaublich schön, Werte und Tradition auch in Wien zu leben", so Alexander Pröll, Staatssekretär Bundeskanzleramt, gegenüber LEADERSNET.tv. Er erklärte, dass er unweit vom Neustifter Kirtag aufgewachsen ist. "Er ist für mich jedes Jahr ein Fixpunkt", lächelte er dabei in die Kamera.

Und auch die amtsführende Stadträtin für Finanzen, Wirtschaft und Arbeit, Barbara Novak, ließ es sich nicht nehmen, dem Brauchtumsfest beizuwohnen. "Der Neustifter Kirtag gehört zu meinem Leben einfach dazu. Es ist mein 40. Kirtag", führt die Politikerin an. Für sie sei das Fest jedes Jahr aufs Neue besonders. "Einfach Ausgelassenheit, das schöne Brauchtum auch hier zu zelebrieren und ein bisschen zu feiern und vor allem zu zeigen, was der Wiener Wein und der Wiener Weinbau alles können. Und da ist Wien wirklich Spitzenklasse."

Andere Besucher:innen nutzten die Gelegenheit, alte Freundschaften und Bekanntschaften zu pflegen. "Ich treffe hier auch immer wieder Schulfreund:innen, die ich vielleicht das eine oder andere Jahrzehnt nicht mehr gesehen habe", erklärt Daniel Resch, Bezirksvorsteher Döbling. "Man trifft sich hier. Wir waren alle in Döbling in der Schule. Da kommt man zusammen." Was viele Besucher:innen laut Resch dabei nicht wüssten, sei, dass Döbling über die meisten Rebflächen von ganz Wien verfüge. "Und diese Rebflächen sind genau direkt hinter den Häusern – also hinter den Heurigen. Näher geht's nicht mehr. Das ist nachhaltig", so der Politiker. 

Ein Fest mit Geschichte

Der Neustifter Kirtag hat sich im Laufe der Jahrzehnte zu einem der größten Brauchtumsfeste Wiens entwickelt. Peter Wolff vom Heurigen Wolff, der laut eigenen Angaben bereits seit 55 Jahren dem Fest beiwohnt, erinnert sich: "Es war damals ein ganz kleiner Kirtag. Da war ein Polizist, der mit der Krone mitgegangen ist. Der Straßenverkehr ist weitergelaufen. Jetzt hat sich alles geändert. Die Straße ist gesperrt, es gibt Sicherheitsmaßnahmen." Dann erklärt er: "Damals war es ein Dorffest – die Geschichte geht auf das Jahr 1752 zurück. Wir hatten damals eine Missernte und gingen mit der Winzerkrone zur Maria Theresia, mit der Bitte, die Steuern nachzulassen. Maria Theresia war aber so nett und hatte uns die Steuer komplett erlassen – hatte aber gesagt, 'mir zu Ehren tragt ihr dann zum Kirtag die Krone durch den Ort und lasst mich hochleben'." 

Seither ziehen einmal im Jahr "Altbursch" und "Flascherlbuben", mit dem "Hiata" von Buschenschank zur Buschenschank – ein Brauch, der seit 2020 auch zum immateriellen UNESCO Kulturerbe zählt. Im Fokus stehen neben der Hauerkrone vor allem aber die Winzer:innen und ihre Weine. "Die Heurigen sind insofern eine Bereicherung, weil sie eine Art von Gastronomie darstellen, die es eben nur hier gibt", so Barbara Prilisauer, Fachgruppenobmann-Stellvertreterin, Fachgruppe Gastronomie WKW. "Diese Schönheit, diese Gebäude, diese Gärten, die dazugehören, die Art des Angebots – das gibt es sonst nirgends, nur hier. Und das ist ein großer, wichtiger Teil der Wiener Gastronomie und ein Grund, warum auch Leute aus der ganzen Welt hierherkommen, um sich das anzusehen", zeigt sie sich überzeugt.

Und auch für Norbert Zauner, Vizepräsident des Sozialdemokratischen Wirtschaftsverbandes, ist das Brauchtumsfest mit seinen kulinarischen Schmankerln und vielfältigem Programm ein Fixpunkt, wie er verrät: "Also der Neustifter Kirtag und auch die Stammersdorfer Tage sind Highlights in Wien, die man nicht missen sollte. Und wir von der Gastronomie Wien fördern das, weil wir wollen, dass die Leute bei uns diese Kultur leben. Und das kann man nur in Wien."

Im Video

LEADERSNET.tv holte neben Alexander Pröll (Staatssekretär Bundeskanzleramt), Barbara Novak (Amtsführende Stadträtin für Finanzen, Wirtschaft und Arbeit), Daniel Resch (Bezirksvorsteher Döbling), Barbara Prilisauer (Fachgruppenobmann-Stellvertreterin, Fachgruppe Gastronomie WKW), Peter Wolff (Heuriger Wolff) und Norbert Zauner (Vizepräsident Sozialdemokratischer Wirtschaftsverband) auch noch Thomas Peschta (Obmann Fachgruppe Gastronomie WKW & Gastronomie Club Wien) und Annamária Eibler (Schülerin) vor die Kamera. 

Einen Eindruck vom Auftakt des Neustifter Kirtags können Sie sich zudem mittels Galerie verschaffen.

www.neustifterkirtag.at

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