Die Bundeshauptstadt Wien versucht sich mit der Trinkwasser-Strategie "Wiener Wasser 2050" auf den zukünftigen Wasserbedarf vorzubereiten und sich an das Wachstum der Bevölkerung sowie an den Klimawandel anzupassen. Ein Drittel der Maßnahmen der Strategie wurde seit 2022 bereits umgesetzt. Im Dezember 2024 startete der Bau für ein weiteres Mega-Projekt. Der Wasserbehälter in Neusiedl/Steinfeld in Niederösterreich soll zum weltweit größten geschlossenen Trinkwasser-Behälter erweitert werden. Die PCD ZT GmbH, Teil der iC consulenten, verantwortet als hauptverantwortlicher Planungspartner im Ingenieurbau und in der Tragwerksplanung die Umsetzung dieses technisch wie infrastrukturell bedeutenden Projekts.
Anfang des Jahres besuchten Wiens Bürgermeister Michael Ludwig und Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky das Großprojekt und machten sich ein Bild von der Baustelle (LEADERSNET berichtete). Am Dienstag war es wieder so weit und ein weiterer Baustellenbesuch war geplant. Diesmal war der Klimastadtrat Czernohorszky mit dem stellvertretenden Betriebsvorstand von Wiener Wasser, Norbert Klicha, in Neusiedl am Steinfeld zu Besuch.
Versorgungssicherheit hat oberste Priorität
"Die Versorgungssicherheit der Wiener:innen hat für mich oberste Priorität. Damit wir für künftige Generationen die beste und modernste Wasserversorgung gewährleisten, investieren wir vorausschauend jedes Jahr bis zu 100 Millionen Euro in die Wasser-Infrastruktur. So sorgen wir auch in Zukunft für die beste Lebensqualität und das beste Trinkwasser der Welt", sagte Czernohorszky.
In Zukunft sollen im Behälter rund eine Milliarde Liter Wasser gespeichert werden. Damit entstehe hier der größte geschlossene Trinkwasser-Behälter weltweit. Der Wasserspeicher soll insgesamt um vier weitere Wasserkammern ausgebaut werden. Die erste neue Kammer nimmt bereits Gestalt an. In den vergangenen Monaten wurden umfangreiche Aushubarbeiten in bis zu acht Metern Tiefe durchgeführt und die ersten Bodenplattenteile errichtet. Auf diesen werden bereits die elf Meter hohen Wände und Säulen betoniert, die die Kammerdecke tragen.
Beim Bau geht es in die Tiefe © iC consulenten
"Die Mitarbeiter:innen auf der Baustelle tragen eine hohe Verantwortung für die Sicherung der Wiener Wasserversorgung. Die tagelangen Temperaturen über 30 Grad und der wochenlang anhaltende Regen verlangen den Beteiligten vieles ab. Trotzdem verlaufen die Arbeiten nach Plan", so Norbert Klicha.
Zwei Milliarden Liter Wasser in 31 Wasserbehältern
Der Speicher in Neusiedl am Steinfeld ist Teil des natürlichen Gefälles der I. Hochquellenleitung. Aktuell verfügt er über vier große Kammern mit einer Gesamtkapazität von rund 600 Millionen Litern. Das Quellwasser gelangt allein durch Schwerkraft, ohne den Einsatz von Pumpen, durch den Speicher bis nach Wien.
Die Erweiterung erfolgt in zwei Bauphasen. In der ersten Etappe, die bis Ende 2028 abgeschlossen sein soll, entstehen zwei zusätzliche Kammern mit einem Fassungsvermögen von insgesamt 200 Millionen Litern. Damit wächst das Gesamtvolumen nach etwa vier Jahren Bauzeit auf 800 Millionen Liter. Im Anschluss folgt eine zweite Ausbauphase mit zwei weiteren Kammern sowie der Sanierung der bestehenden Anlagen.
Nach Abschluss aller Arbeiten wird der Speicher in Neusiedl am Steinfeld etwa eine Milliarde Liter Wasser fassen. Das entspricht einem Plus von rund 70 Prozent. Zur besseren Vorstellung: Eine Million Kubikmeter Wasser entspricht in etwa einem Fußballfeld, das 140 Meter hoch mit Wasser gefüllt ist – groß genug, um den gesamten Stephansdom darin unterzubringen. In Summe wird Wiener Wasser künftig in allen 31 Speichern rund zwei Milliarden Liter lagern können.
"Mit diesem Projekt leisten wir einen entscheidenden Beitrag zur langfristigen Sicherung der Wiener Wasserversorgung. Die Kombination aus modernster Betontechnologie, durchdachter Konstruktion und jahrzehntelanger Erfahrung im Ingenieurbau macht diesen Speicher zu einem Vorzeigeprojekt – auch im internationalen Vergleich", betont Karl Grossauer, Geschäftsführer der PCD ZT GmbH und Partner bei iC consulenten.
www.wien.gv.at
www.pcd-zt.at
www.ic-group.org
Kommentar veröffentlichen