Autoscout24-Auswertung
Preissturz bei Gebrauchtwagen geht in die nächste Runde

| Tobias Seifried 
| 04.08.2025

Vor allem gebrauchte Elektroautos, Sport- und Kleinwagen wurden zuletzt deutlich günstiger. Insgesamt purzeln die Preise jedoch in vielen Segmenten – mit einer Ausnahme. Für Kaufinteressierte ist aktuell jedenfalls ein guter Zeitpunkt.

Während Gebrauchtwagenpreise im Rahmen der Corona-Pandemie nur die Richtung nach oben kannten, gab es zuletzt in einigen Segmenten eine deutliche Trendumkehr. Und diese setzte sich auch im Juni fort. Wie eine aktuelle Auswertung zeigt, ist seit Jahresbeginn der durchschnittliche Gebrauchtwagenpreis von 29.727 Euro auf 29.400 Euro gesunken, was einem Rückgang von 327 Euro oder 1,1 Prozent entspricht. Laut dem Autoscout24 Gebrauchtwagen-Preis-Index (AGPI) sind die Durchschnittspreise in fast allen Fahrzeugklassen gesunken. Deutlich günstiger als zu Jahresbeginn seien vor allem Kleinwagen und Elektroautos im Angebot.

"Saisonbedingt fallen die Preise für gebrauchte Autos aktuell in vielen Fahrzeugklassen. Für Kaufinteressierte ist es ein günstiger Zeitpunkt, um den Markt nach dem gewünschten Modell zu sondieren", so Nikolaus Menches, Country-Manager von Autoscout24 in Österreich.

Preise purzeln in fast allen Segmenten

Am deutlichsten fiel der Preis bei Kleinwagen. Sie kosteten dem Index zufolge im Juli durchschnittlich 14.617 Euro – um circa 940 Euro weniger als im Jänner. Das entspricht einem Minus von rund sechs Prozent. Die Kompaktklasse verzeichnete demnach einen Rückgang von etwa 560 Euro beziehungsweise 2,6 Prozent auf im Schnitt 20.875 Euro. In der Mittelklasse lagen die Preise laut Autoscout24 mit 26.098 Euro leicht unter dem Jahresbeginn und fielen um 372 Euro. Die obere Mittelklasse verlor rund 500 Euro und liegt nun bei 30.736 Euro. Auch Interessent:innen der Oberklasse können um gut 1.000 Euro preiswerter kaufen, die Modelle liegen nun bei durchschnittlich 63.948 Euro, teilte die Online-Plattform mit.

SUVs und Geländewagen blieben demnach mit einem leichten Rückgang von rund 160 Euro nahezu stabil. Bei Sportwagen sank der Durchschnittspreis hingegen um rund 2.760 Euro auf 77.042 Euro, was einem Minus von 3,5 Prozent entspricht. Eine klare Ausnahme bilde das Segment der Vans und Kleinbusse. Sie legten um knapp 1.780 Euro auf nun 26.793 Euro zu – ein Anstieg von 7,1 Prozent, der laut den Expert:innen auf eine gestiegene Nachfrage schließen lasse. Zudem wird hier das Angebot immer geringer. Modelle wie VW Sharan, Seat Alhambra, Ford Galaxy oder Renault Espace wurden von den Herstellern vom Markt genommen, oder wie im Fall des Espace in ein SUV transformiert.

AGPI Juli 2025

Gebrauchte Elektroautos deutlich billiger

Auch bei den Antriebsarten zeigen sich laut der Auswertung spürbare Veränderungen. Elektroautos verzeichneten den stärksten Rückgang. Ihr Durchschnittspreis sank dem AGPI zufolge um 1.640 Euro auf 40.849 Euro – ein Minus von 3,7 Prozent. Fahrzeuge mit Benzinmotoren kosteten im Juli 27.626 Euro, das sind 935 Euro oder 3,3 Prozent weniger als noch zu Jahresbeginn. Dieselmodelle lagen mit einem Rückgang von etwa 440 Euro oder 1,7 Prozent ebenfalls im Minus.

Hybridfahrzeuge blieben hingegen weitgehend stabil. Ihr Preis fiel demnach lediglich um 75 Euro auf durchschnittlich 45.239 Euro, was einem minimalen Rückgang von 0,2 Prozent entspricht. Mit Erdgas betriebene Autos wurden um drei Prozent günstiger. Ein entgegengesetzter Trend zeige sich bei Flüssiggasfahrzeugen. Sie verteuerten sich um etwa 1.540 Euro auf 22.720 Euro – ein deutliches Plus von 7,3 Prozent.

AGPI Juli 2025

www.autoscout24.at

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