"EL&N" im Donauzentrum
Wiener Filiale der "instagramtauglichsten" Café-Kette der Welt ist pleite

| Tobias Seifried 
| 17.07.2025

Das in London ansässige Unternehmen EL&N feiert weltweit große Erfolge. In der Bundeshauptstadt blieb der prognostizierte Hype aus, weshalb der Franchise-Nehmer nach wenigen Monaten Insolvenz anmelden musste.

Die 2017 gegründete Londoner Caféhaus-Kette EL&N wird aufgrund ihrer hohen "Instagramtauglichkeit" rund um den Globus gefeiert. Im Herbst 2024 sollte der Hype auch auf Wien übertragen werden, weshalb am 25. Oktober im Donauzentrum eine Filiale (EL&N Vienna) eröffnet wurde. Doch in der Stadt, in der es wohl die traditionsreichste Kaffeehauskultur der Welt gibt, wollte der Funke offenbar nicht überspringen.

Hype blieb aus

Denn wie der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) mitteilte, wurde über das Vermögen der eK&N (AT) GmbH am Handelsgericht Wien ein Insolvenzverfahren eröffnet. Laut dem KSV1870 handelt es sich dabei um ein Konkursverfahren. Die insolvente Firma wurde mit dem Ziel gegründet, die bekannte Franchisemarke auch in Wien zu etablieren. Dieser Plan ging für den Geschäftsführer und Franchise-Nehmer Olexandr Olexandrovych jedoch nicht auf.

Gemäß den vorliegenden Unterlagen sind von der Pleite derzeit 42 Gläubiger:innen mit Gesamtforderungen von rund 400.000 Euro sowie 14 Dienstnehmer:innen betroffen. Die aktuellen Vermögensverhältnisse müssen im Zuge des Verfahrens erst durch den Insolvenzverwalter überprüft werden. Laut eigenen Angaben verfügt die eK&N (AT) GmbH über kein nennenswertes Vermögen.

Ursachen für die Insolvenz

Da sich der Internet-Hype rund um "EL&N" ("Eat, Live and Nourish") in Wien nicht eingestellt hat, konnten die prognostizierten Umsatzziele nicht erreicht werden. Nachdem das Unternehmen monatliche Verluste verzeichnete und der Gesellschafter nicht bereit gewesen ist, weitere Zuschüsse zur Aufrechterhaltung des Betriebes nachzuschießen, sei der Betrieb des Lokals mit 1. Juni 2025 faktisch eingestellt worden, so der AKV.

Die eK&N (AT) GmbH beabsichtigt keine Fortführung des Unternehmens und hat einer insolvenzgerichtlichen Schließung bereits zugestimmt. Laut dem Kreditorenverband sei nicht bekannt, ob die Absicht besteht, Entschuldungsanträge einzubringen. Daher bleibe die weitere Vorgehensweise abzuwarten.

Dem KSV1870 zufolge findet die Prüfungs- und Berichtstagsatzung am 17. September 2025 statt. Zum Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Christof Stapf bestellt.

www.akv.at

www.ksv.at

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