Millionen-Insolvenz
Familienbetrieb ist endgültig pleite: 43 Dienstnehmer betroffen

Bei dem 1980 gegründeten Unternehmen handelt es sich um einen Hersteller von Fenster, Türen und Fassadenelementen. Nach der ersten Insolvenz 2024 konnte nun eine zweite Teilzahlung für die Gläubiger:innen nicht erfüllt werden.

Wie der KSV1870 mitteilte, wurde über das Vermögen der IPM Schober Fenster Ges.m.b.H. auf eigenen Antrag ein Konkursverfahren am Landesgericht Wels beantragt. Das Familienunternehmen mit Sitz in Thalheim stellt Fenster, Türen und Fassadenbauelemente aus Holz, Holzalu sowie Kunststoff her und montiert diese auch bei den Kund:innen. Gegründet wurde der Betrieb 1980 und wurde mittlerweile in der vierten Generation geführt.

Laut eigenen Angaben belaufen sich die Verbindlichkeiten auf rund sieben Millionen Euro. Den Passiva steht ein wertberichtigtes Vermögen von etwa 830.000 Euro gegenüber. Dem Kreditschutzverband zufolge sind von der Pleite rund 80 Gläubiger:innen und 43 Dienstnehmer:innen (18 Arbeiter, 23 Angestellte, 2 Lehrlinge) betroffen.

Sanierungsplanquote nicht erfüllt

Mit dem jetzigen Konkursantrag scheint die Pleite endgültig zu sein. Denn über das Vermögen von IPM Schober Fenster wurde bereits im März 2024 ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet (LEADERSNET berichtete). Ende Juli 2024 wurde das Verfahren nach Abschluss eines 20-prozentigen Sanierungsplans aufgehoben. Laut dem KSV1870 haben die Gläubiger:innen jedoch lediglich eine Teilquote von fünf Prozent erhalten. Die zweite Teilquote von ebenfalls fünf Prozent wäre im Juli 2025 zur Zahlung fällig gewesen. Diese konnte nicht mehr erfüllt werden.

Der angebotenen Sanierungsplanquote lag die Annahme zugrunde, dass sich die Bauwirtschaft wieder erholt und im Fortbetrieb entsprechende Umsätze und Deckungsbeiträge erwirtschaftet werden können. Diese Annahme hat sich jedoch leider nicht bestätigt. So haben die Liquiditätsengpässe letztendlich dazu geführt, dass die Juni-Gehälter samt den Urlaubsgeldern nicht mehr bedient werden konnten.

Schließung geplant

Die Ursachen der eingetretenen Zahlungsunfähigkeit resultierten demnach primär aus den notwendigen Zahlungen für die Vorinsolvenz sowie in Forderungsausfällen durch Insolvenzen von Geschäftspartnern. "Laut Angaben im Insolvenzantrag ist die Schließung des Unternehmens geplant", so Petra Wögerbauer vom KSV1870.

www.ksv.at

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