Fotos von der Feier des Bybit-EU-Starts
Zweitgrößte Kryptobörse der Welt hat jetzt ihren EU-Hauptsitz in Wien

| Tobias Seifried 
| 13.07.2025

Die Dependance in der Bundeshauptstadt dient als Drehscheibe für das Europageschäft von Bybit. Im Rahmen einer Pressekonferenz wurden die Pläne und das Geschäftsmodell vorgestellt. Am Abend gab es eine große Opening-Feier. 

Bybit-CEO Ben Zhou hatte am Donnerstag gleich doppelt Grund zur Freude. Zum einen, feierte seine Kryptobörse, die nach Handelsvolumen zweitgrößte der Welt ist, ihren offiziellen Markteintritt in Europa. Zum anderen erreichte just an diesem Tag die bekannteste Kryptowährung der Welt, der Bitcoin, mit 112.000 US-Dollar einen neuen Höchststand. Am Freitag (18. Juli) ging es dann sogar auf 118.000 US-Dollar hinauf. Doch es kann auch genauso schnell wieder nach unten gehen. Denn mittlerweile ist weitläufig bekannt, dass es sich bei Kryptowährungen um eine volatile Anlageform handelt, die nur etwas für Risikofreudige ist.

EU-Hauptsitz im Wiener DC Tower

Doch zurück zum Start von Bybit EU. Dieser hat nämlich auch für Österreich eine große Bedeutung. Als EU-Hauptsitz hat man sich nämlich für Wien entschieden. Konkret befindet sich das neue Office im 46. Stock des DC Towers in Wien. Und genau dort wurde am Donnerstagvormittag zu einer Pressekonferenz geladen, bei der es um die Ziele, Pläne und das Geschäftsmodell von Bybit ging. Die Kryptobörse wurde 2018 von Ben Zhou mitgegründet, hat ihren Hauptsitz in Dubai und verfügt über 70 Millionen Nutzer:innen weltweit. Mit seinem nun in Wien operativen EU-Hauptsitz und einer vollständigen MiCAR-Lizenz (siehe unten), die von der österreichischen Finanzmarktaufsicht (FMA) erteilt wurde, möchte man nun auch den europäischen Markt erobern. Im Rahmen der Pressekonferenz wurde stets betont, dass die eigenen Kryptodienste auf regulatorischer Klarheit, Transparenz und lokalem Engagement basierten.

"Vor sechs Jahren begannen wir mit null Nutzer:innen und einer kühnen Vision. Heute haben wir weltweit über 72 Millionen Nutzer:innen, und unser Auftrag geht weiter. Mit Bybit EU verbinden wir Innovation mit Regulierung und schaffen ein sicheres und benutzerorientiertes Krypto-Ökosystem hier im Herzen Europas", erklärte Ben Zhou im 46. Stock des DC Towers. Neben dem Mitgründer und CEO waren bei der Pressekonferenz auch noch Mazurka Zeng, Managing Director & Chief Executive Officer Bybit EU, Georg Harer, Managing Director & Head of Legal and Compliance Bybit EU, und Dmitrij Uskov, Managing Director & Chief Operating Officer Bybit EU, dabei.

MiCAR als Katalysator für Wachstum

Die Gründung von Bybit EU sei mehr als nur ein Meilenstein in Bezug auf die Lizenzierung – sie stehe für ein strukturelles Engagement für den langfristigen Aufbau innerhalb des Finanz- und Regulierungsökosystems Europas. Georg Harer betonte die immense Bedeutung der "Markets in Crypto-Assets Regulation" (MiCAR)-Lizenz. Bybit sehe diese Regulierung als einen Katalysator für verantwortungsvolles Wachstum und als Wettbewerbsvorteil in einer Branche, die zunehmend von Transparenz und Vertrauen geprägt sei. Mit der Lizenzierung unterliegt Bybit EU der Verordnung über Märkte für Krypto-Assets und ist eine der ersten weltweit tätigen Kryptobörsen, die die vollständige Genehmigung für die Bereitstellung ihrer Dienste in allen 29 Ländern des Europäischen Wirtschaftsraums erhalten hat.

Konkret sagte Bybit-Rechtsexperte Georg Harer: "MiCAR ist mehr als ein regulatorischer Rahmen – es ist ein Wendepunkt für unsere Branche. Es schafft Klarheit, Verantwortlichkeit und vor allem Vertrauen. Bei Bybit EU betrachten wir Compliance nicht als Belastung, sondern als Motor für langfristigen Wert. Unsere Präsenz in Wien spiegelt unser Engagement für den Aufbau eines transparenten, widerstandsfähigen und wahrhaft europäischen Krypto-Ökosystems wider, das auf Rechtssicherheit basiert und mit den Werten und Erwartungen der Europäischen Union im Einklang steht."

Bybit EU möchte laut eigenen Angaben mehr als nur Handel bieten. Man ziele darauf ab, ein reales Krypto-Ökosystem zu schaffen, das den sich wandelnden Bedürfnissen der Nutzer:innen in der Europäischen Union gerecht werde. Die Infrastruktur des Unternehmens entspreche den höchsten Standards des Nutzerschutzes und einem internen Compliance-Rahmen, der auf die MiCAR- und österreichischen regulatorischen Anforderungen abgestimmt sei. Diese Betonung dürfte auch mit dem Hackerangriff auf Bybit vom Februar 2025 (LEADERSNET berichtete) zu tun haben, bei dem Einheiten der Kryptowährung Etherum im Wert von mehr als 1,3 Milliarden Euro geklaut wurde. Hier verwies Ben Zhou jedoch darauf, dass nicht die Infrastruktur von Bybit gehackt wurde, sondern jene eines Drittanbieters.

Langfristiges Engagement

Weiters wurde betont, dass die Präsenz von Bybit EU in Wien ein Zeichen für das langfristige Engagement des Unternehmens, zu einem ausgereiften, gut regulierten Krypto-Ökosystem beizutragen, das vollständig mit den europäischen Werten, Schutzmaßnahmen und Ambitionen im Einklang stehe, sei. "Wien wurde aufgrund seiner zentralen geografischen Lage, der starken rechtlichen und finanziellen Infrastruktur sowie des Zugangs zu hochqualifizierten, mehrsprachigen Arbeitskräften bewusst als Standort für den europäischen Hauptsitz des Unternehmens ausgewählt. Österreichs fortschrittliche Haltung gegenüber Innovationen im Finanzbereich sowie sein sich weiterentwickelndes Sandbox-Modell für digitale Vermögenswerte haben das Land zu einem idealen Startpunkt für paneuropäische Kryptodienstleistungen gemacht", betonte Mazurka Zeng

Auf die LEADERSNET-Frage, wie viele Mitarbeitende Bybit zum Start in Österreich hat, wurde die Zahl mit 15 angegeben. Künftig sollen es aber (deutlich) mehr werden. Ziel sei es, hierzulande über 100 Fachkräfte einzustellen. Parallel dazu baut die Kryptobörse laut eigenen Angaben aktiv Partnerschaften mit österreichischen Universitäten und akademischen Einrichtungen auf, um Forschung, Bildung und Innovation im Bereich Blockchain und Finanztechnologie zu fördern. Ziemlich innovativ ist das Open-Office-Konzept, das Bybit in seiner Wiener Zentrale einführt. Sie soll ein Raum sein, in dem Entwickler:innen, Unternehmer:innen und Partner:innen aus dem gesamten Krypto-Ökosystem willkommen sind, um sich zu vernetzen, Ideen auszutauschen und zusammenzuarbeiten. 

Für den Standort Wien ist die Ansiedlung von Bybit durchaus ein Erfolg. Da auch Bitpanda und KuCoin hier vertreten sind, etabliert sich die Bundeshauptstadt zunehmend als globaler Drehpunkt der regulierten Krypto-Wirtschaft. 

Eröffnungsfeier

Ausschließlich mit der Pressekonferenz im neuen Büro wollte Bybit den offiziellen Europastart nicht feiern. Deshalb wurde am Donnerstagabend in die "Metastadt" in Wien-Donaustadt geladen. Bei der Party versammelten sich rund 200 Gäste aus der Welt der Fintechs, Politik, Wissenschaft und Blockchain.

LEADERSNET war bei beiden Veranstaltungen. Fotos von der Feier in der Metastadt sehen Sie in unserer Galerie.

www.bybit.eu

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