Großkunde weggefallen

Logistikunternehmen legt Millionenpleite hin

Wie der KSV1870 mitteilte, wurde über das Vermögen der Stranzinger Logistik Service GmbH ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung am Landesgericht Ried im Innkreis eröffnet. Das 2014 gegründete Unternehmen hat seinen Hauptsitz in der Innviertler Gemeinde Eberschwang und ist in den Bereichen Warenlogistik, Transport, Planung und Umsetzung von Verpackungslösungen sowie Lagerhaltung tätig. Neben einer Betriebsstätte in Ort im Innkreis ist eine Lagerfläche in Brunnenthal vorhanden.

Verbindlichkeiten und Ursachen

Laut dem Insolvenzantrag belaufen sich die unbesicherten Verbindlichkeiten auf rund 4,023 Millionen Euro. Die Aktiva werden dem Kreditschutzverband zufolge mit 188.000 Euro angegeben. Von der Pleite sind 40 Gläubiger:innen und 23 Dienstnehmer:innen betroffen.

Als Ursachen für die Insolvenz gibt Stranzinger Logistik Service unter anderem Umsatzeinbrüche sowie gestiegene Lohn- und Materialkosten an. Zudem sei ein Großkunde infolge der anhaltenden Corona-Krise weggebrochen. Die Belegschaft wurde im Jahr 2022 bereits von 210 auf 44 Mitarbeiter:innen reduziert. Das Unternehmen versuchte mit Eigenkapitalzuschüssen, Gesellschafterdarlehen und einem AWS-Corona-Kredit die Liquidität zu halten, letztlich sei jedoch eine positive Fortbestehensprognose nicht mehr darstellbar gewesen.

Fortführung in "abgespeckter" Form geplant

Dennoch soll das Unternehmen fortgeführt werden. Laut den Angaben aus dem Insolvenzantrag sind umfangreiche Restrukturierungsmaßnahmen geplant. Demzufolge soll das Unternehmen in abgespeckter Form fortgeführt werden. "Den betroffenen Gläubiger:innen wird ein 20-prozentiger Sanierungsplan, zahlbar binnen zwei Jahren, angeboten", berichtet Petra Wögerbauer vom KSV1870.

Zum Insolvenzverwalter wurde der Rieder Rechtsanwalt Robert Tremel bestellt. Die erste Gläubigerversammlung und Berichtstagsatzung ist für 27. August 2025 einberaumt.

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