67,5 Millionen Euro Verbindlichkeiten
Nächste Großpleite in der Immobilienbranche

Von der Insolvenz des im Jahr 1979 gegründeten Unternehmens sind rund 40 Gläubiger:innen betroffen. Als Ursache wird eine "ungewöhnliche Situation" angegeben.

Durch die vor wenigen Tagen veröffentlichte Hochrechnung des KSV1870 in Bezug auf Unternehmenspleiten wurde einmal mehr untermauert, dass die Zahl der Firmeninsolvenzen hierzulande nach wie vor auf einem Rekordniveau liegt. Besonders stark betroffen sind Branchen wie Handel, Gastronomie und Bauwirtschaft. In Letzterer ist es nun erneut zu einer Großpleite gekommen. So wurde über das Vermögen der MID Holding GmbH ein Insolvenzverfahren am Landesgericht Klagenfurt eröffnet. Laut dem KSV1870 handelt es sich um ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung.

Das Unternehmen mit Sitz in Klagenfurt wurde im Jahr 1979 gegründet und befasst sich seither mit der Immobilienentwicklung. Wie der Alpenländische Kreditorenverband mitteilt, belaufen sich die Verbindlichkeiten auf 67,5 Millionen Euro. Von der Insolvenz sind demnach etwa 40 Gläubiger:innen und drei Mitarbeitende betroffen.

Ursachen und Pläne

Die Ursachen der Insolvenz der MID Holding werden im Antrag wie folgt dargestellt: Laut eigenen Angaben war die Gesellschaft seit Beginn ihrer Tätigkeit sehr erfolgreich. Innerhalb der MID-Gruppe habe man eine Vielzahl gewerblicher Immobilienprojekte mit einem Gesamtvolumen von rund 1,2 Milliarden Euro abgewickelt. Mit den erwirtschafteten Mitteln wurden 2017 zwei Großprojekte in Italien begonnen, die den Angaben zufolge sämtliche Eigenmittel verbraucht haben. Aufgrund der Besonderheiten des italienischen Finanzmarktes sei es jedoch nicht möglich gewesen, entsprechende Anschlussfinanzierungen von den lokalen Banken zu erhalten. Da österreichische Banken im italienischen Markt nicht finanzieren, sei die "ungewöhnliche Situation" eingetreten, dass die mit sehr hohem Eigenmittelanteil finanzierten Projekte mangels Ausfinanzierung nicht fertiggestellt werden können. Durch den dadurch fehlenden Rückfluss der eingesetzten Mittel sei die Zahlungsunfähigkeit eingetreten, so das insolvente Unternehmen.

Laut dem AKV will die MID Holding ihr Geschäft fortführen. Dazu wird der Abschluss eines Sanierungsplanes mit einer 20-prozentigen Quote beabsichtigt, die bereits im Antrag eingebracht wurde. Die erste Gläubigerversammlung ist für 4. August 2025 einberaumt. Zur Insolvenzverwalterin wurde Rechtsanwältin Sophie Wagner bestellt, so der KSV1870.

www.akv.at

www.ksv.at

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