Fotos der Präsentation
Digital News Report mit guten Nachrichten

Der neue Bericht des Reuters Institute for the Study of Journalism (DNR) gab Einblicke in die weltweite und nationale digitale Nachrichtennutzung. Demnach darf der heimische Journalismus Hoffnung schöpfen.

Im APA-Pressezentrum wurde nun der neue Digital News Report des Reuters Institute for the Study of Journalism (DNR) durch Stefan Gadringer von der Universität Salzburg vorgestellt. Da der Journalismus aktuell vor neuen Herausforderungen wie dem Einsatz Künstlicher Intelligenz in den Redaktionen steht und parallel dazu die internationale Lage von Umbrüchen sowie Spannungen geprägt ist, sollte herausgestellt werden, wie sich all diese Faktoren auf das Vertrauensverhältnis zwischen Medien und ihrem Publikum auswirkt. 

Nach der Studienpräsentation folgte eine Podiumsdiskussion mit Maximilian Dasch (GF Salzburger Nachrichten/Präsident VÖZ), Answer Lang (stv. Kabinettschef des Vizekanzlers und Bundesministers, BM für Wohnen, Kunst, Kultur, Medien und Sport; Referent für Medienpolitik und Medienrecht), Stefan Lassnig (Missing Link Media), Katharina Schell (stv. Chefredakteurin, APA), Olivera Stajic (Ressortleitung News, Der Standard) und Helene Voglreiter (Redaktionsleiterin TV-News/Video/Verification, ORF), moderiert von Christian Kneil (stv. Chefredakteur, APA).

Gestiegene Zahlungsbereitschaft – aber mit einem Haken

Die Präsentation des Berichts zeigte: Die heimische Medienlandschaft darf etwas Hoffnung schöpfen, denn die Zahlungsbereitschaft für Online-Nachrichten ist hierzulande deutlich gestiegen. Laut dem Report wurden von Ende Jänner bis Februar etwa 2.000 Personen diesbezüglich befragt. 22 Prozent von ihnen gaben dabei an, im vergangenen Jahr für Online-Nachrichten bezahlt zu haben – zum Vergleich: 2024 taten dies nur 13,7 Prozent der Befragten. Dieser deutliche Zuwachs führte dazu, dass Österreich in puncto Online-Zahlungsbereitschaft ins internationale Spitzenfeld rutschte und gleichauf mit der Schweiz und Australien liegt. Überholt werden die Österreicher:innen laut Untersuchung nur mehr von Schweden (31 %) und Norwegen (42 %). 

Doch auch wenn die Zahlungsbereitschaft gestiegen ist, gibt es auch schlechte Nachrichten. Laut Report vermeiden immer mehr Menschen bewusst den Konsum von Nachrichten. Bei der aktuellen Befragung haben 16,5 Prozent angegeben, dass sie "oft" Nachrichten vermeiden –  22,8 Prozent machen dies "manchmal". 

Vertrauenswürdigste Medien des Landes

Weiters zeigt der Report, dass aber nicht nur die Zahlungsbereitschaft deutlich gewachsen ist, sondern auch das Vertrauen in die Medien – und das trotz des Bedürfnisses, sich den News zu entziehen. Demnach haben 40,6 Prozent der Befragten angegeben, allgemein Vertrauen in die Nachrichten zu haben. Im vergangenen Jahr konnten dieser Aussage nur 34,9 Prozent zustimmen. Danach gefragt, welche Medien die vertrauenswürdigsten sind, haben 63 Prozent für den ORF gestimmt, gefolgt von der Tageszeitung Der Standard (60 %) und der Presse (59 %). Weniger Vertrauen haben die Österreicher:innen hingegen in die Boulevardblätter. So muss sich die Kronen Zeitung mit 34 Prozent zufriedengeben, die Heute mit 39 Prozent und oe24 mit 43 Prozent. 

Gefragt nach der wichtigsten Nachrichtenquelle waren sich 51,9 Prozent einig, dass es weiterhin TV-Nachrichten sind, gefolgt von Radio-News (39,7 %) und den Sozialen Medien (35,4 %). Wobei bei Letzterem Facebook weiterhin die beliebteste Nachrichtenquelle bleibt (21,9 %). Erst dann folgen YouTube (19,5 %), WhatsApp (19,5 %) und Instagram (16,2 %). 

LEADERSNET war bei der Präsentation dabei. Einen Eindruck können Sie sich mittels Galerie machen.

www.digitalnewsreport.org

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