Economist-Ranking
Wien ist nicht mehr die lebenswerteste Stadt der Welt

Nach drei Jahren an der Spitze muss sich die österreichische Bundeshauptstadt im Economist-Ranking mit Platz zwei begnügen. Grund dafür ist unter anderem der vereitelte Terroranschlag auf das Taylor-Swift-Konzert. 

Seit 2022 führte Wien den Titel als lebenswerteste Stadt der Welt im Ranking der britischen Economist-Gruppe. In der aktuellen Wertung, die diese Woche erschien, musste die österreichische Bundeshauptstadt aber nun seine Krone abgeben – und landet nach dreimaliger Top-Platzierung "nur" mehr auf dem zweiten Rang. 

Wertung anhand von 30 Indikatoren

Der "Global Liveability Index 2025", der jährlich von der Economist Intelligence Unit (EIU) – sprich der Forschungs- und Analyseabteilung der Economist Group – erstellt wird, setzt sich aus 30 Indikatoren in fünf verschiedenen Kategorien zusammen. Diese Hauptbereiche sind "Stabilität", "Gesundheit", "Bildung", "Kultur und Umwelt" sowie "Infrastruktur".

Auf dem ersten Platz – mit einem Index von 98 Punkten – triumphiert heuer Kopenhagen. Die dänische Hauptstadt konnte in den Kategorien Stabilität, Bildung und Infrastruktur jeweils die Höchstwertung von 100 Punkten erreichen und insgesamt vom zweiten Platz aufsteigen.

 
 
 
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

Ein Beitrag geteilt von VisitCopenhagen (@visitcopenhagen)

Dahinter landeten Wien und Zürich (Schweiz) ex aequo auf dem zweiten Platz mit je 97 Punkten, gefolgt von Melbourne (Australien) auf dem vierten und Genf (Schweiz) auf dem fünften Platz. Komplettiert werden die Top Ten von Sydney (Australien), Osaka (Japan), Auckland (Neuseeland), Adelaide (Australien) und Vancouver (Kanada).

Abstriche in Stabilität

Während Wien in den Bereichen Gesundheitsversorgung, Bildung und Infrastruktur jeweils die Höchstpunktzahl erreichen konnte, schnitt man in den Kategorien Stabilität (95 Punkte) sowie Kultur und Umwelt (94 Punkte) deutlich schlechter ab. Grund für die Einbußen in Sachen Stabilität, wo Wien 2024 noch den Höchstwert von 100 Punkten erreichte, sind zwei vereitelte Terroranschläge – jener auf das geplante Taylor-Swift-Konzert und ein weiterer auf den Westbahnhof. Diese Terrorpläne hätten den Stabilitätswert der Bundeshauptstadt, der etwa Risiken wie Terrorismus, militärische Konflikte und Unruhen abbildet, negativ beeinflusst, erklärt Economist den rapide gesunkenen Wert.

Allerdings hat nicht nur Wien mit Einbußen hinsichtlich seiner Stabilität zu kämpfen – so gehören etwa drei britische Städte, nämlich London, Manchester und Edinburgh, ebenfalls zu den Verlierern in dieser Kategorie. Obwohl westeuropäische Städte in puncto Lebensqualität im internationalen Vergleich am besten abschneiden würden, sei der Stabilitätswert im vergangenen Jahr aufgrund von Terrordrohungen, einer steigenden Kriminalitätsrate und Fremdenfeindlichkeit stark zurückgegangen, erläutert Economist.

Die andere Seite der Medaille

Die meisten Plätze hat heuer übrigens Calgary (Kanada) einbüßen müssen, das seit vergangenem Jahr vom fünften auf den nun 18. Platz zurückfiel. Am stärksten verbessert hat sich hingegen Al Khobar (Saudi-Arabien), das aufgrund von höheren Werten in den Kategorien Gesundheitsversorgung und Bildung um 13 Plätze zulegen konnte. 

Die Stadt mit der geringsten Lebensqualität in Europa ist heuer Kiew – die ukrainische Hauptstadt belegt den 165. Rang und findet sich als einzige europäische Stadt in den untersten Top Ten. Auf den letzten fünf Plätzen des Rankings finden sich Algier (Algerien), Karatschi (Pakistan), Dhaka (Bangladesch), Tripolis (Libyen) sowie Damaskus (Syrien) – letztere gilt mit einem Index von gerade einmal 31 Punkten als Stadt mit der weltweit niedrigsten Lebensqualität. 

Das gesamte Ranking samt Bericht finden Sie hier.

www.economist.com

Kommentar veröffentlichen

* Pflichtfelder.

leadersnet.TV