Neue Studie des Handelsverbandes
Jeder Dritte kauft bereits über Social Media ein

Eine aktuelle Studie zeigt, welche Plattformen beim Social Shopping vorn liegen, welche Produkte besonders beliebt sind – und warum TikTok trotz neuer Shop-Funktion auf breite Ablehnung stößt.

Soziale Medien entwickeln sich in Österreich zunehmend zu Einkaufskanälen. Wie der aktuelle Consumer Check des Handelsverbands, der gemeinsam mit Reppublika Research durchgeführt wurde, zeigt, nutzt bereits rund ein Drittel der österreichischen Bevölkerung Plattformen wie Facebook, Instagram oder TikTok für den direkten Einkauf. Achtzig Prozent der Menschen hierzulande sind in sozialen Netzwerken aktiv, und wer dort shoppt, tut dies meist regelmäßig: durchschnittlich vier Käufe pro Jahr über Unternehmenspostings und fünf über Empfehlungen von Influencer:innen. Die jährlichen Ausgaben im Social Commerce belaufen sich auf durchschnittlich 259 Euro, bei Personen der Generation X (44 bis 59 Jahre) sogar auf 360 Euro.

Besonders gefragt beim Einkaufen via Social Media sind Bekleidung, Schuhe und Accessoires, die von 39 Prozent der Befragten genannt wurden. Es folgen Drogerie- und Kosmetikprodukte mit 25 Prozent, Elektronikartikel mit 22 Prozent, Produkte aus dem Bereich Wohnen mit 18 Prozent sowie Spielwaren mit 17 Prozent. Jeweils 16 Prozent kaufen Lebensmittel oder Bücher und Zeitschriften über Social Media. Schmuck und Uhren (15 Prozent) sowie Sportartikel (14 Prozent) runden die Liste der beliebtesten Warengruppen ab.

Unternehmenspostings wirken stärker als Influencer:innen

Der Einfluss sozialer Medien auf das Kaufverhalten zeigt sich auch in der Interaktion mit Marken und Werbeträgern. Mehr als die Hälfte der Nutzer:innen folgt Unternehmen in sozialen Netzwerken, wobei Facebook mit 33 Prozent und Instagram mit 27 Prozent besonders dominiert. Zwar ist auch TikTok zunehmend präsent, doch liegt die Reichweite mit acht Prozent noch deutlich hinter den beiden führenden Plattformen. Wenn es um Influencer-Marketing geht, liegt Instagram mit 28 Prozent vorn, gefolgt von Facebook mit 19 Prozent und TikTok mit zwölf Prozent. Bemerkenswert ist, dass Unternehmenspostings deutlich öfter zu einem Kauf führen als Influencer-Beiträge: 44 Prozent der Befragten haben bereits über ein Unternehmensposting eingekauft, während dies bei Influencer-Inhalten 25 Prozent waren.

TikTok bleibt Reizthema 

Trotz wachsender Bedeutung des Social Commerce steht insbesondere TikTok auch in der Kritik. Während der neue Shop von TikTok, der Einkäufe direkt in der App ermöglicht, bei sechs Prozent der Befragten bereits genutzt wurde und sich zehn Prozent einen zukünftigen Kauf grundsätzlich vorstellen können, überwiegt die Skepsis. Insgesamt sprechen sich 78 Prozent der Österreicher:innen für eine Einschränkung der Plattform aus, insbesondere zum Schutz Jugendlicher. 58 Prozent fordern strenge Altersbeschränkungen, jede fünfte Person plädiert sogar für ein vollständiges Verbot. "Social Commerce ist längst ein fixer Bestandteil der Customer Journey", erklärt Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will. "Der Handel reagiert darauf mit authentischen Social-Media-Auftritten, strategischen Influencer-Kooperationen und einer intelligenten Verzahnung von digitalem und stationärem Angebot."

www.handelsverband.at

www.reppublikaresearch.com

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