Handwerksbetrieb ist insolvent
Pleite einer Traditionsbäckerei & -konditorei: 58 Mitarbeiter betroffen

| Tobias Seifried 
| 15.05.2025

Der Handwerksbetrieb mit mehreren Filialen gibt unterschiedliche Ursachen für die Insolvenz an – unter anderem zählen Investitionen in ein neues Gastronomielokal dazu. 

Wie der KSV1870 und der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) mitteilten, wurde über das Vermögen der Moshammer Norbert Gesellschaft m.b.H. am Landesgericht St. Pölten ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet. Das insolvente Unternehmen betreibt seit 1995 das Bäcker- sowie Konditorhandwerk in derzeit vier Verkaufsfilialen. Neben dem Firmensitz sowie einer Cafékonditorei in Böhlerwerk befinden sich zwei weitere Filialen in Waidhofen/Ybbs.

Laut eigenen Angaben sind von der Pleite bislang 41 Gläubiger:innen sowie 55 (laut AKV) bzw. 58 (laut KSV1870) Dienstnehmer:innen mit Gesamtforderungen in Höhe von rund 615.000 Euro betroffen. Den Verbindlichkeiten stehen dem KSV1870 zufolge Aktiva in Höhe von 170.000 Euro gegenüber.

Gründe

Die Insolvenz führt das Traditionsunternehmen auf mehrere Faktoren zurück. Zum einen wurden demnach am Firmensitz in Böhlerwerk mehrere Geschäfte geschlossen oder siedelten ab, sodass die Kundenfrequenz an diesen Standorten deutlich zurückgegangen sei. Zum anderen seien die Ausgaben wie Löhne und Energiekosten im letzten Jahr stark angestiegen. Hinzu kämen eine Ausweitung des Betriebs sowie mehrere Investitionen in das neue Gastronomielokal in Waidhofen/Ybbs.

Sanierungsplan

Der Handwerksbetrieb strebt eine Fortführung sowie eine Entschuldung im Rahmen eines Sanierungsplans an. Den Gläubiger:innen wird eine Quote von 20 Prozent, zahlbar innerhalb von zwei Jahren ab Annahme des Sanierungsplans, angeboten. Die Finanzierung soll über die Fortführung und den Verwertungserlös nicht mehr betriebsnotwendiger Vermögenswerte erfolgen.

Laut den Kreditschützer:innen müssen die Angaben sowie die Realisierbarkeit des Sanierungsplans noch geprüft werden. "Der Insolvenzverwalter wird zu entscheiden haben, ob das Unternehmen im Interesse der Gläubiger fortgeführt werden kann", so Florian Helminger vom KSV1870.

www.ksv.at

www.akv.at

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