Grundrechte einer Demokratie
VÖZ und Mitgliedsmedien starteten Aktion zum Internationalen Tag der Pressefreiheit

| Janet Teplik 
| 02.05.2025

Der Verband Österreichischer Zeitungen wollte ein starkes Zeichen für Presse- und Meinungsfreiheit setzen und hat gemeinsam mit der Agentur DDB Wien ein Sujet entwickelt, das eine umstrittene Szene anlässlich der Amtseinführung Donald Trumps als US-Präsident im Jänner 2025 aufgreift. 

In der heutigen Zeit Journalist:in zu sein, ist keine leichte Aufgabe, wie globale Berichte von Reportern ohne Grenzen jedes Jahr aufs Neue aufzeigen. So werden in den letzten Jahren vermehrt Pressemitarbeiter:innen verbal und körperlich bedroht, in Kriegsgebieten getötet oder laufen beispielsweise aufgrund ihrer Recherche Gefahr, Opfer krimineller Vereinigungen zu werden. Und auch hierzulande ist die Presse- und Meinungsfreiheit bedroht. Deutlich wurde dies spätestens im vergangenen Jahr, als Österreich in der Rangliste der Pressefreiheit auf Platz 32 rutschte. 

Heuer belegte Österreich Rang 22 - das ist allerdings kein Grund zum Jubeln, wie ROG-Präsident Fritz Hausjell warnt: "Boulevardmedien erhalten aber weiterhin den größten Teil der staatlichen Unterstützung, eine Förderung neuer und vor allem digitaler Medienvielfalt fehlt fast komplett." Das heißt, trotz Verbesserung bleiben ernstzunehmende Probleme bestehen. Zudem steht ein Teil der Bevölkerung journalistischen Medien zunehmend ablehnend gegenüber. "Dies ist", so Hausjell weiter, "in erster Linie auf die Stimmungsmache der in großen Teilen rechtsextremen FPÖ zurückzuführen, die kritischen Journalismus als 'Lügenpresse' oder 'Systemmedien' zu delegitimieren versucht". 

Internationaler Tag der Pressefreiheit

Auch der Verband Österreichischer Zeitungen (VÖZ) beobachtet die aktuelle Lage des Journalismus und hat anlässlich des Internationalen Tages der Pressefreiheit am 3. Mai gemeinsam mit seinen Mitgliedsmedien ein starkes Zeichen für die Presse- und Meinungsfreiheit gesetzt.

So machte der VÖZ mit einer gemeinsamen Aktion auf die elementare Bedeutung von Presse- und Meinungsfreiheit als Grundrechte in unserer Demokratie aufmerksam, indem er gemeinsam mit der Agentur DDB Wien ein Sujet entwickelt hat, das unter dem Claim "Free Speech?" läuft. Das Sujet greift eine umstrittene Szene anlässlich der Veranstaltung zur Amtseinführung Donald Trumps als US-Präsident im Jänner diesen Jahres auf. In der Folge gewährte das Weiße Haus zunehmend Influencer:innen, Blogger:innen sowie Reporter:innen "nicht klassischer Medien" Zugang zu medienöffentlichen Veranstaltungen und Pressekonferenzen, während dieser professionellen Vertreter:innen seriöser Medien wie die Nachrichtenagentur Associated Press (AP) verweigert wurde. 

"Wir wollen mit unserem gemeinsamen Sujet darauf hinweisen, dass Pressefreiheit und freier, unabhängiger und seriöser Journalismus elementare Bausteine für unsere Demokratie darstellen", erklärt Gerald Grünberger, VÖZ-Geschäftsführer. "Wenn unter dem Deckmantel der 'Free Speech' Algorithmen die Hoheit darüber haben, welche Informationen und Nachrichten die Userinnen und User ausgespielt bekommen, und zugleich ungeprüfte Fake News in rasender Geschwindigkeit verbreitet werden, wird die Presse- und mit ihr die Meinungsfreiheit aufs Spiel gesetzt. Daher braucht es seriöse und qualitätsvolle Medien wie die Mitglieder des Verbands Österreichischer Zeitungen, damit die Pressefreiheit nicht zu einer Illusion verkommt, die vom guten Willen Einzelner abhängig ist. Dieses Bewusstsein wollen wir als Verband mit unserer diesjährigen Kampagne schärfen."

www.voez.at

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