Greco Marktstudie
Betriebliche Vorsorge wird für sichere Pension immer wichtiger

| Larissa Bilovits 
| 23.04.2025

Eine aktuelle Marktstudie zeigt, wie leistungsfähig heimische Betriebliche Vorsorgekassen sind und welche Entwicklungen die Zukunft der zweiten Pensionssäule prägen. 

Die Lebenserwartung steigt, und mit zunehmendem Alter der Bevölkerung steigt auch die Bedeutung richtiger Vorsorge, allen voran im betrieblichen Kontext. Dementsprechend hat sich das Team von Greco Health & Benefits Consulting zum bereits 18. Mail im Rahmen einer Marktstudie die Leistungsfähigkeit der heimischen Betrieblichen Vorsorgekassen angesehen.

"Die betriebliche Vorsorge wird in Zukunft eine noch wichtigere Rolle spielen – nicht nur als Ergänzung zur staatlichen Pension, sondern als unverzichtbare ergänzende Säule für einen finanziell gesicherten Ruhestand. Unsere Analyse zeigt, dass sich Anbieter am Markt zusammenschließen und neue rechtliche Rahmenbedingungen sowohl die Digitalisierung als auch die Sicherheit der Geschäftsprozesse voranschreiten lassen", fasst Joachim Schuller, Competence Center Manager Health & Benefits, zusammen. 

Vorsorgekassen mit starker Performance

Im vergangenen Jahr setzte sich der positive Trend an den Kapitalmärkten weiter fort: Nachdem 2022 als durchaus herausfordernd galt, verzeichneten die Vorsorgekassen 2023 eine solide Durchschnittsperformance von 4,5 Prozent. Dieses Plus konnte 2024 erneut ausgebaut werden und belief sich auf 4,7 Prozent.

Dabei reichte die Spannbreite der einzelnen Jahresrenditen von +2,8 Prozent bis +6,0 Prozent. Somit wuchs das verwaltete Kapital der Betrieblichen Vorsorgekassen auf 21,3 Milliarden Euro, was einem Plus von 2,4 Milliarden Euro bzw. 12,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Weitreichende Entwicklungen am Markt

Die Zahl der Anbieter ist im vergangenen Jahr auf sieben gesunken, was in der bereits vereinbarten Übernahme der fair-finance durch die Bonus Pensionskassen AG (Closing noch ausständig) gründet. Damit zeigt sich eine zunehmende Konzentration am heimischen Markt, wobei weniger, aber dafür größere und leistungsfähigere Anbieter agieren. 

Für weitreichende Entwicklungen am Markt sorgen auch neue gesetzliche Vorhaben, wie etwa die Umsetzung des Digital Operational Resilience Act (DORA), der die IT-Sicherheit stärken soll. Die BMSVG-Novelle 2024 bringt zudem mehr Spielraum bei Investitionen in Alternative Investmentfonds (AIFs) und Derivate. Dadurch können Marktentwicklungen gezielter genutzt und das Portfolio vielfältiger aufgestellt werden.

Pensionslösung für alle gefordert

Die Diskussion über die Einführung eines sogenannten Generalpensionskassenvertrags rückt derzeit wieder stärker in den Fokus. Ziel ist es, allen Anspruchsberechtigten der Abfertigung Neu die Wahl zu geben, ihr angespartes Kapital nicht nur als einmalige Auszahlung mit sechs Prozent Steuerabzug, sondern alternativ auch als lebenslange, steuerfreie Rente zu nutzen. Derzeit würden vor allem Gut- und Besserverdiener:innen von diesem Modell profitieren, da nur sie über ausreichend hohe Rücklagen für eine Verrentung verfügen.

"Neben staatlichen Pensionen braucht es betriebliche Modelle, um finanzielle Sicherheit im Ruhestand für alle Beschäftigten zu gewährleisten. Angesichts der steigenden Lebenserwartung und der Herausforderungen für das staatliche System müssen nachhaltige, kapitalgedeckte Modelle wie die Abfertigung Neu gestärkt werden – und zwar so, dass sie für alle Einkommensgruppen eine zugängliche und wirksame Ergänzung zur staatlichen Pension sind. Ein Blick nach Skandinavien zeigt, wie erfolgreich ergänzende Vorsorgemodelle dort bereits seit Jahren etabliert sind", ordnet Joachim Schuller die Situation ein.

Weichenstellung für sichere Zukunft

Klar ist jedenfalls: Um den gewohnten Lebensstandard im Alter abzusichern, wird in Österreich künftig mehr Eigenvorsorge nötig sein, als bislang angenommen, denn die staatlichen Pensionssysteme stoßen zunehmend an ihre finanziellen und strukturellen Grenzen. Ein Blick ins Ausland zeigt: Es braucht neue, tragfähige und ergänzende Ansätze – wie betriebliche Vorsorgelösungen oder steuerliche Anreize –, um ein stabiles und individuell anpassbares Altersvorsorgesystem zu schaffen. Flächendeckend lässt sich das am effizientesten über die zweite Säule, also die Betriebliche Vorsorge, realisieren.

Für Unternehmen heißt das: Die Wahl der richtigen Betrieblichen Vorsorgekasse ist entscheidend, um langfristig die besten Ergebnisse für ihre Mitarbeiter:innen zu erzielen. Besonders die jährliche Veranlagungsleistung der Kasse spielt dabei für viele Beschäftigte eine zentrale Rolle. Wer einen Wechsel der Betrieblichen Vorsorgekasse in Erwägung zieht, sollte frühzeitig handeln: Damit der neue Anbieter mit 1. Jänner 2026 übernehmen kann, müssen sämtliche Formalitäten bis spätestens 30. Juni 2025 erledigt sein.

Die gesamte Studie, in der auch die wichtigsten Fristen und erforderlichen Schritte für einen Wechsel aufgelistet werden, finden Sie hier zum Download.

www.greco.services

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