Konsumverhalten
Diese Generation ist überraschenderweise mehr im Ballfieber als andere

Eine neue Studie hat u. a. erhoben, für welche Altersgruppen die traditionsreichen Tanzveranstaltungen am attraktivsten sind. Die Auswertung zeigt ein unerwartetes Ergebnis.

Wien ist nicht nur die Stadt der Kaffeehauskultur, sondern auch die der Bälle. Jedes Jahr finden mehr als 450 dieser traditionsreichen Tanzveranstaltungen in der Bundeshauptstadt statt und sorgen dabei nicht nur für ein geselliges Zusammensein, sondern auch für ein ordentliches wirtschaftliches Plus (LEADERSNET berichtete hier und hier). Allein im Jahr 2023/24 nahmen mehr als 560.000 Menschen aus dem In- und Ausland an der Ballsaison teil und brachten so mehr als 185 Millionen Umsatz

Wer nun allerdings dachte, dass insbesondere die älteren Generationen die Traditionen hochleben lassen, irrt. Denn wie eine neue Studie vom Bankenverband und der Bawag Group zeigt, ist es vor allem die Gen Z, die die Ballsaison in vollen Zügen genießt. 

Ein unerwartetes Comeback

Laut der Erhebung gehen heuer 38 Prozent der Jahrgänge 1996 bis 2010 auf mindestens einen Ball – generationsübergreifend sind es 14 Prozent aller Österreicher:innen. Dabei sind es vor allem die Babyboomer, die der Ballsaison den Rücken kehren. Gerade einmal acht Prozent der in dieser Altersgruppe Befragten planen den Besuch einer der Tanzveranstaltungen. Zum Vergleich: bei den Millennials (1981–1995) sind es zwölf und bei der Gen X (1965–1980) zehn Prozent, die mindestens eines der Events besuchen wollen. 

"Bälle haben für die Gen Z eine hohe Priorität im Konsumverhalten", erläutert Gerald Resch, Generalsekretär des Bankenverbandes. "Sie sind die einzige Generation, die in der Kategorie 'Ausgehen und Gastronomie' die höchsten Ausgaben verzeichnet, während alle anderen Generationen am meisten für Urlaube ausgeben." 

Finanzieller Aspekt

Gefragt nach den Ausgaben pro Ballsaison ergab sich, dass Ballbesucher:innen im Schnitt 230 Euro aufwenden – außer die Gen X, sie liegt mit einer Höhe von 350 Euro an der Spitze, gefolgt von der Gen Z mit 205 Euro. Babyboomer wiederum geben durchschnittlich nur 189 Euro aus und liegen damit nur knapp vor den Millennials (169 Euro). Zudem zeigte sich, dass Ballbesuche mehrheitlich aus dem regulären Einkommen finanziert werden. Das gilt für 59 Prozent der Befragten. Überraschend an dieser Stelle: hier ähneln sich Babyboomer und die Gen X, denn bei beiden finanzieren über 70 Prozent die Bälle durch ihr reguläres Einkommen. Bei den Millennials sind es immerhin noch 66 Prozent und bei der Gen Z 42 Prozent. Wobei bei letzteren 34 Prozent angaben, sich die Bälle durch Sonderzahlungen zu leisten. Weitere 20 Prozent leihen sich das Geld beispielsweise in der Familie. 

"18 Prozent der Gen-Z-Ballbesucher:innen sparen gezielt auf die Ballsaison und 14 Prozent geben an, für den Ball Ratenzahlungsmodelle zu nutzen. Diese Generation hat generell die größte Offenheit für Finanzierungen", so Enver Sirucic, CFO Bawag Group. Weiter heißt es: "Die Österreicher:innen sagen mit großer Mehrheit, dass 'man sich nur Dinge kaufen sollte, die man sich leisten kann'. Dies wird von 87 Prozent der Babyboomer, von 80 Prozent der Gen X, von 76 Prozent der Millennials und 71 Prozent der Gen Z bestätigt."

www.bankenverband.at

www.bawaggroup.com

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