Mehr als nur Tanzveranstaltungen
Wie die heimische Wirtschaft von der Ballsaison profitiert

Bälle sind heutzutage längst mehr als nur Tanzveranstaltungen: Zahlreiche Einzelhandelsgeschäfte, Dienstleister:innen, wie etwa Caterer, Fotograf:innen oder Securityfirmen, sowie Tanzschulen verzeichnen gesteigerte Nachfragen. Und auch dem Tourismus kommen die kulturellen Highlights zugute. 

Die Ballsaison ist aktuell in ganz Österreich in vollem Gange – während der "Ball der Bälle", sprich der Wiener Opernball noch bevorsteht, wurde jüngst beispielsweise beim Landhausball in St. Pölten, beim Jägerball oder dem Zuckerbäckerball in der Wiener Hofburg bereits ordentlich das Tanzbein geschwungen. Neben diesen alljährlichen Highlights der Ballsaison mit tausenden Gästen sind es aber auch die kleineren Veranstaltungen, die Besucher:innen locken, darunter etwa Schul-, Fachhochschul- und Universitätsbälle, Veranstaltungen der Feuerwehr, der Polizei, des Bundesheeres, des öffentlichen Dienstes und von Sportinstitutionen, oder Faschings-, Masken- und Bauernbälle, ebenso wie Regional- und Gemeindebälle.

Motor für die Wirtschaft

Außergewöhnlich ist in dieser Ballsaison, dass sie sich heuer über einen ungewöhnlich langen Zeitraum erstreckt. Das spürt auch die heimische Wirtschaft, wie Gert Zaunbauer, Obmann der Freizeit- und Sportbetriebe in der Wirtschaftskammer Niederösterreich (WKNÖ), hervorhebt: "Bälle sind ein bedeutender Wirtschaftsmotor und eine wichtige Einnahmequelle für lokale Betriebe." Dabei seien Bälle eben längst keine reinen Tanzveranstaltungen mehr, sondern ziehen ein breites Publikum von Jung bis Alt an, das sich unter anderem natürlich passend einkleiden muss: "Maßschneider, Mode- und Schuhgeschäfte profitieren von der gesteigerten Nachfrage. Visagist:innen, Friseur:innen und Nageldesigner:innen erleben eine Hochkonjunktur. Auch Juwelier:innen verzeichnen verstärkte Verkäufe von festlichem Schmuck", weiß Zaunbauer.

Neben diesen Branchen, die sich auf das adrette Auftreten der Gäste fokussieren, bringt die Ballsaison aber auch Vorteile für viele Dienstleister:innen. So sorgen etwa Restaurants und Caterer für die kulinarische Versorgung am Ball, Florist:innen und Dekorateur:innen gestalten die Locations festlich, Licht- und Tontechniker:innen kreieren Atmosphäre, Sicherheitsunternehmen sorgen für einen reibungslosen Ablauf, und Fotograf:innen halten Erinnerungen fest. Um eine unkomplizierte An- und Abreise der Gäste kümmern sich Transportdienstleister wie Taxiunternehmen, und auch Reinigungsbetriebe verzeichnen eine erhöhte Nachfrage nach professioneller Pflege der Abendgarderobe.

Stärkere Auslastung von Tanzkursen

Zusätzlich zu diesen kurzfristigen Impulsen für die Wirtschaft würde die Ballsaison aber auch zur kulturellen Positionierung beitragen, betont Zaunbauer, da sie nachhaltig den Tourismus fördert.

Ein durchaus positiver Effekt der niederösterreichischen Ballsaison zeichne sich aber auch in den etwa 50 Tanzschulen des Bundeslandes ab, erklärt Heinrich Schmid, Sprecher der niederösterreichischen Tanzschulen: "Bälle sind im Trend und helfen uns, unsere Kurse gut auszulasten, denn viele Besucher:innen wollen mit ihren Tanzfähigkeiten glänzen." Das sei durchaus wichtig, da die letzten Jahre, geprägt von Umsatzrückgängen, steigenden Energiekosten und allgemeiner Teuerung, für die Branche herausfordernd gewesen seien.

www.wko.at/noe

Kommentar veröffentlichen

* Pflichtfelder.

leadersnet.TV