Ländervergleich
Schlechte Karten für österreichische Familienunternehmen

Laut einer aktuellen Studie waren die Wettbewerbsbedingungen für solche Betriebe schon einmal deutlich besser, weshalb der Handelsverband die Politik zum Handeln auffordert. 

Auf insgesamt 321 Seiten hat das Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) im Auftrag der Stiftung Familienunternehmen die Wettbewerbsbedingungen für Familienunternehmen in den 21 wichtigsten Industriestaaten der Welt miteinander verglichen. Österreich belegt dabei den zwölften Platz und hat sich damit seit der letzten Erhebung im Jahr 2022 einen Platz eingebüßt. Noch dramatischer ist der Langzeitvergleich. Im Jahr 2010 hatte Österreich im Standort-Ranking noch den achten Platz belegt.

In der Kategorie "Regulierung" stürzte Österreich im Zwei-Jahres-Vergleich von Platz zwölf auf Rang 15 ab. Im Langfrist-Vergleich mit dem Jahr 2010 gingen sogar fünf Plätze verloren. Im Teilindex "Arbeitskosten/Produktivität/Verfügbarkeit von Arbeitskräften" fiel Österreich sogar auf Platz 17 unter den 21 betrachteten Staaten zurück. Das Schlusslicht bildet Österreich im Bereich "Energie", in dem neben den Preisen für Strom und Gas auch die Themen Versorgungssicherheit sowie Erreichung der Klimaziele einberechnet wurden.

Ein weiter Weg zur Unternehmensgründung

Auch bei der Anzahl der Arbeitsschritte, die für eine Unternehmensgründung notwendig sind, besteht in Österreich Optimierungspotenzial. In Kanada sind nur zwei Arbeitsschritte zu einer Unternehmensgründung notwendig. In Finnland und Irland sind es drei. Und in Österreich? Hier benötigt es bis zur Unternehmensgründung acht Schritte. Damit belegt Österreich in dieser Kategorie den drittletzten Platz im internationalen Vergleich. Nur Deutschland und Tschechien liegen mit neun erforderlichen Arbeitsschritten hinter Österreich. Der durchschnittliche Zeitaufwand für die Unternehmensgründung in Österreich wird vom ZEW mit 21 Tagen angegeben. In Frankreich liegt dieser bei vier, in Belgien bei fünf, in Deutschland bei acht Tagen. Hier landet Österreich auf dem 18. Platz. 

Dass wirtschaftsfreundliche Rahmenbedingungen in Einklang mit dem europäischen Sozialstaats- und Wohlfahrtsmodell erreicht werden können, zeigen die Gewinner des Standort-Rankings: Die Musterschüler in der Rangliste der 21 wichtigsten Industriestaaten sind nicht mehr die USA und Kanada. Auf Platz eins und zwei rangieren in der aktuellen Studie Dänemark und Schweden.

Handelsverband warnt

Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbandes, fordert in einer Aussendung die Politik zum Handeln auf: "Die Unternehmensgründung ist nur ein Beispiel dafür, wie unnötig schwer es Wirtschaftstreibenden in Österreich gemacht wird. Gerade in Zeiten der Rezession und der steigenden Arbeitslosigkeit ist das ein wirtschaftspolitischer Wahnsinn. Diese Überreglementierung ist ein Hemmnis für mehr Arbeitsplätze." Und Will weiter: "Jährlich stehen in Österreich um die 7.000 Familienunternehmen vor der Herausforderung, einen Nachfolger zu finden. Das wird nur funktionieren, wenn die Rahmenbedingungen so attraktiv sind, dass sich die Weiterführung auch auszahlt. Darum müssen Bürokratieabbau, eine Arbeitsmarktreform und das Thema Energiesicherheit ab sofort an erster Stelle stehen."

www.handelsverband.at

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