Schienen-Control Jahresbericht
Nachfrage im Personenverkehr war 2023 auf einem Allzeithoch

| Redaktion 
| 17.07.2024

Der Schienen-Control Jahresbericht zeigt außerdem, dass der Güterverkehr vor großen Herausforderungen steht.

Die Schienen-Control GmbH wurde 1999 gegründet. Sie ist einerseits Regulierungsbehörde für den Schienenverkehr und andererseits Schlichtungsstelle für Passagier- und Fahrgastrechte in Österreich. Vor einigen Tagen hat diese ihren Jahresbericht 2023 veröffentlicht. Dieser zieht Bilanz zu den Marktdaten des Personen- und Güterverkehrs in Österreich und der Markterhebung 2023.

Ausweitungen und Taktverdichtungen

Im Personenverkehr wurde das Angebot durch Ausweitungen und Taktverdichtungen bei bestehenden Verbindungen bzw. die Einführung neuer Relationen wieder umfangreich verbessert. Vor diesem Hintergrund wurde 2023 ein Rekordwert von 132,1 Millionen Personenzugkilometern im österreichischen Schienennetz angeboten. Dafür ausschlaggebend waren laut dem Bericht u.a. neu aufgenommene Fern- bzw. Nachtverkehrsverbindungen der ÖBB-Personenverkehr und der Westbahn.

Auch die Nachfrage im Personenverkehr war 2023 auf einem Allzeithoch. Im Vergleich zum Jahr davor betrug der Anstieg bei Reisenden mehr als elf Prozent. Mehr als 328 Millionen Fahrgäste wurden von Österreichs Eisenbahnunternehmen befördert. Diese legten 14,5 Milliarden Personenkilometer zurück. Somit fuhr im Durchschnitt ein Fahrgast 44,3 Kilometer im österreichischen Schienennetz. Das ist ebenfalls ein Rekordwert.

Güterverkehr mit Rückgang

Sorgen macht die Entwicklung im Güterverkehr. Die Marktdaten zeigen einen Rückgang sowohl bei den gefahrenen Netto- als auch bei den Bruttotonnenkilometern (um 5,2 bzw. 5,0 Prozent). "Der Güterverkehr steht unter großem Druck und es braucht jetzt Maßnahmen, um den Modal-Split zu halten und den Güterverkehr als nachhaltige Form der Warenbeförderung zu stärken", sagt Maria-Theresia Röhsler, Geschäftsführerin der Schienen-Control. Die beförderten Nettotonnen verringerten sich um 6,7 Prozent.

Hauptsächlich sei diese Entwicklung auf das schwierige wirtschaftliche Umfeld zurückzuführen. Im Speziellen sollen neben der geringeren Industrieproduktion und hohen Energiepreise, Streckensperren und Personalprobleme die Situation des Schienengüterverkehrs erschwert haben.

"Bahnfahren ist Klimaschutz - daher freut es mich, dass unsere Maßnahmen und Rekordbudgets für die Stärkung des Schienenverkehrs Wirkung zeigen und der Wachstumstrend auch 2023 fortgesetzt wurde. Zwar gibt es beim Güterverkehr noch Luft nach oben, aber gerade die steigenden Personenkilometer sind eine wirklich gute Nachricht. Danke an die Schienen-Control und alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für Ihre großartige Arbeit", so Leonore Gewessler, Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie.

Markterhebung 2023

Die hierzulande tätigen Eisenbahnunternehmen bewerten in einer jährlichen Umfrage die Qualität der Schulungseinrichtungen, die Trassenvergabe und die Sprachkompetenz des Eisenbahnpersonals in Österreich als besonders positiv. Nachholbedarf sah die Branche bei der Konkurrenz durch andere Verkehrsträger, bei EU-weit uneinheitlichen Regelungen zur Erteilung von Sicherheitsbescheinigungen und bei behördlichen Auflagen im Bereich Personal.

Den gesamten Jahresbericht 2023 finden Sie hier. 

www.schienencontrol.gv.at

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