"Reichweite wie am ersten Tag"
Angst vor rasch alternden Elektroauto-Akkus offenbar unbegründet

| Tobias Seifried 
| 29.02.2024

Aktuelle Analyse zeigt, dass die Batterien auch mit sehr hoher Kilometerleistung noch "fit" wie am ersten Tag sind.

Gebrauchte Elektroautos sind mit einigen Klischees behaftet, die vor allem Privatkund:innen vom Kauf eines solchen abhalten. Häufig zu hören ist etwa, dass gebrauchte Stromer nach einiger Zeit nicht mehr viel wert sind, oder dass die Kapazität des Akkus rasch nachlässt. Letzteres konnte in den letzten Jahren durch diverse Langzeittests jedoch in den meisten Fällen widerlegt werden. Selbst häufiges Aufladen an Schnellladesäulen scheint den Batterien weniger anzuhaben, als noch vor einigen Jahren angenommen wurde. Gründe dafür liegen offenbar an der laufenden Weiterentwicklung der (Zell-)Technologie.  Kein Wunder, dass einige Hersteller auf die Akkus ihrer Elektroautos bereits eine Garantie von bis zu einer Million Kilometern und bis zu zehn Jahre gewähren.

Dennoch ist es natürlich ratsam, dass man vor dem Kauf eines gebrauchten Elektroautos einen Batterietest durchführt bzw. diesem vom Verkäufer verlangt. Diesbezüglich ist mit Aviloo sogar ein heimisches Unternehmen weltweit ganz vorne mit dabei (LEADERSNET berichtete). Passend dazu, untermauert nun auch ein österreichischer Elektroauto-Besitzer, dass die Angst vor rasch alternden Akkus unbegründet zu sein scheint.

Reichweite nach 180.000 km wie am ersten Tag

Konkret handelt es sich dabei um Joachim Zitzmann, der im Juli 2020 als Dienstwagen einen neuen Kia e-Niro mit einem 64 kWh Akku übernahm. Der Oberösterreicher ist als Business Manager im Außendienst beim Schweizer Kosmetikkonzern Louis Widmer beschäftigt. Als solcher bereist er regelmäßig zahlreiche Apotheken im heimischen zentralen Alpenraum. Das schlägt sich auch auf die Laufleistung nieder. Denn nach nur dreieinhalb Jahren hatte der Elaktro-Kia mehr als 180.000 km am Tacho. "Die Reichweite beim e-Niro ist immer noch wie am ersten Tag", so Zitzmann – und sein Eindruck wird auch durch ein Gutachten bestätigt, in dem der Antriebsbatterie eine Kapazität von 100 Prozent attestiert wird.

Kie e-Niro
Batterie-Gutachten weist 100 Prozent Kapazität aus © Kia Austria

In den dreieinhalb Jahren legte der Oberösterreicher laut eigenen Angaben Tagesetappen von 100 bis 400 Kilometer zurück, nebst einiger Urlaubsfahrten nach Kroatien, in die Schweiz oder an den Gardasee. "Durch die praxistaugliche Reichweite des Niro musste ich unterwegs nicht so oft laden", so Zitzmann, der daheim in Aschach an der Steyr eine Wallbox besitzt. Die WLTP-Reichweite von 455 km sei absolut realistisch, im Sommer habe er diese sogar manchmal überbieten können. Zitzmann: "Natürlich verlangen längere Strecken nach ein Bisschen Planung, aber Reichweitenangst hatte ich nie."

Seit Anfang 2024 fährt der Außendienstler mit einem Kia EV6 zu den Kund:innen. Dieser biete Zitzmann zufolge nochmals mehr Komfort als der e-Niro und mit der zusätzlichen Kraft sei er auch etwas schneller unterwegs.

Neuer Besitzer

Sein vorheriger Stromer hat trotz der hohen Kilometerleistung aufgrund des guten Batteriezustandes bereits einen neuen Besitzer gefunden. Jörg Pürstinger, zuständig für Neu- und Gebrauchtwagenverkauf im Autohaus Schneider, Kia Partner in Rohr im Kremstal: "Der e-Niro von Herrn Zitzmann geht nun an einen Mitarbeiter der ASFINAG." 

Der Händler hat laut eigenen Angaben viele E-Auto-Kunden in der Gegend. "Auch bei hohen Kilometerständen sind die Batterien immer noch voll auf der Höhe", so Pürstinger.

www.kia.at

Kommentar schreiben

* Pflichtfelder.

leadersnet.TV