Kika/Leiner-Verkauf: 1.900 Mitarbeiter:innen werden gekündigt

| Tobias Seifried 
| 06.06.2023

Der neue Eigentümer des operativen Geschäfts will bereits Ende Juli 23 von 40 Filialen der Möbelgruppe schließen. Die Gewerkschaft lässt kein gutes Haar an den radikalen Sparplänen.

Ende letzter Woche wurde bekannt, dass sich die Signa-Holding fünf Jahre nach der Übernahme von kika/Leiner von der Möbelhaus-Gruppe trennt. Die Immobilien wurden an die Supernova-Gruppe von Frank Albert verkauft. Das operative Geschäft ging an eine Managementteam rund um Hermann Wieser (LEADERSNET berichtete). Am Dienstag wurde bekannt, dass Letzterer einen drastischen Sparkurs einschlägt.

Konkret wollen Wieser und sein Team 23 der insgesamt 40 Standorte schließen - und das bereits per Ende Juli 2023. Zudem sollen 1.900 Mitarbeiter:innen gekündigt werden. Neben den Filialen sind auch Mitarbeitende in den Zentralabteilungen und der Verwaltung betroffen. Auch hier soll der Personalstand deutlich verkleinert werden.

Gewerkschaft rät Betroffenen nichts zu unterschreiben

Kurz nach dem Bekanntwerden der drastischen Restrukturierungspläne meldete sich auch die Gewerkschaft zu Wort. Bezugnehmend auf die Filialschließungen und Kündigungen bei kika/Leiner rät die GPA den betroffenen Beschäftigten, nichts zu unterschreiben, sondern sich beraten zu lassen. Gemeinsam mit der Arbeiterkammer werde man die Beschäftigten informieren.

"Einvernehmliche Auflösungen des Dienstverhältnisses können oft stark nachteilige Wirkungen für Beschäftigte haben. Ich appelliere daher an alle Betroffenen: Lassen Sie sich bei Ihrer Gewerkschaft beraten bevor Sie irgendetwas unterschreiben", so Barbara Teiber, Vorsitzende der Gewerkschaft GPA.

Sie wendet sich auch an das Unternehmen: "Der Arbeitgeber hat eine soziale Verantwortung gegenüber den Beschäftigten, die hart für dieses Unternehmen gearbeitet haben." Bei einer Neustrukturierung müsse auf die Bedürfnisse der Beschäftigten Rücksicht genommen und der Betriebsrat einbezogen werden, so die Gewerkschafterin.

Beim Kauf der Immobilien wurde die Supernova-Gruppe von Rabel & Partner beraten (LEADERSNET berichtete). Was mit den Filialen passiert, die geschlossen werden sollen, steht noch nicht fest.

www.supernova.at

www.kika.at

www.leiner.at

www.rabelpartner.at

www.signa.at

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