René Benkos Signa-Gruppe verkauft kika/Leiner komplett

| Tobias Seifried 
| 31.05.2023

Die Möbelhaus-Liegenschaften gehen an einen bekannten deutschen Investor. Das operative Geschäft an ein österreichisches Managementteam.

René Benko trennt sich in Österreich erneut von Immobilien. Kurz nachdem seine Signa-Gruppe das "Apple-Haus" in der Wiener Innenstadt um 95 Millionen Euro verkauft hat (LEADERSNET berichtete), wurden zahlreiche Grundstücke bzw. Immobilien der ebenfalls zum Konzern gehörenden Möbelketten-Gruppe kika/Leiner veräußert.

Benko verkauft kika/Leiner komplett

Die mehr als 80 Liegenschaften gehen an die Supernova-Gruppe, hinter der der bekannte deutsche Investor und Fachmarktbetreiber Frank Albert steht. Laut der Signa wurde über den Kaufpreis Stillschweigen vereinbart. Am Donnerstagmorgen schrieb der Standard, dass rund 400 Millionen Euro geflossen sein sollen. In anderen Berichten ist von einer halben Milliarde Euro die Rede.

Das operative Geschäft von kika/Leiner wurde ebenfalls verkauft. Das hat die Möbelgruppe am Donnerstag in einer Aussendung bestätigt. Es geht mit sofortiger Wirkung an ein Managementteam rund um Hermann Wieser, das bereits in der Geschäftsführung von kika/Leiner vertreten war. Der Deal wurde am Mittwochabend unter Dach und Fach gebracht.

Mittlerweile wurde der Verkauf auch von Signa bestätigt. In einer Aussendung heißt es, dass Herman Wieser, ehemaliger Geschäftsführer von kika/Leiner, mit seiner Beteiligungsgesellschaft den österreichischen Möbelhändler übernimmt. Gleichzeitig erwirbt das Immobilienunternehmen Supernova Invest das gesamte verbliebene kika/Leiner-Immobilienportfolio.

"Keine leichte Entscheidung"

Christoph Stadlhuber, CEO Signa Holding, teilte mit: "Die Trennung von kika/Leiner war keine leichte Entscheidung. Das Management-Team um CEO Reinhold Gütebier hat sich mit allen Mitarbeiter:innen unter schwierigsten Marktund Krisenbedingungen in den letzten Jahren mit hohem Engagement für das Unternehmen eingesetzt und gegen die Verwerfungen des Möbelmarktes gekämpft. Dafür sind wir sehr dankbar. Aus Signa Gruppensicht war die Übernahme von Kika/Leiner trotz schwierigen Marktumfeldes ein sehr gutes Investment".

Wie es mit kika/Leiner nun konkret weitergehen soll, wurde noch nicht skizziert. Laut Berichten soll es aber zu tiefgreifenden Umstrukturierungen kommen. Ob einige Filialen geschlossen und Mitarbeiter:innen abgebaut werden, dürfte sich in den kommenden Wochen zeigen.

Die Geschichte von Signa und kika/Leiner

Signa verleibte sich die kika/Leiner-Möbelgruppe im Jahr 2018 ein. Ende 2017 erwarb Benko bereits das damalige Leiner-Flaggschiffgeschäft auf der Wiener Mariahilfer Straße. Dieses wurde abgerissen. An dem Standort baut sein Immobilienunternehmen derzeit ein Luxuskaufhaus nach Vorbild des deutschen "KaDeWe". Dieses wird den Namen Lamarr tragen, benannt nach der Hollywood Stilikone Hedy Lamarr.

Bereits Anfang des Jahres soll die Hallmann Holding, die dem erfolgreichen Investor, Filmemacher und Kunstmäzen Klemens Hallmann gehört, drei Standorte von Kika/Leiner für rund 42 Millionen Euro erworben haben (LEADERSNET berichtete). Dabei soll es sich laut Gewinn um Möbelhäuser in Wien, Linz und Wels gehandelt haben.

Der Artikel wurde am Donnerstagvormittag aufgrund von neuen bzw. zusätzlichen Informationen aktualisiert.

www.signa.at

www.supernova.at

www.kika.at

www.leiner.at

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