VÖZ druckt orf.at aus - "Sieht aus wie eine Ente? Geht wie eine Ente? Es ist eine Ente"

| Christoph Aufreiter 
| 24.05.2023

Die Verleger:innen wollten veranschaulichen, wie viel Text auf der Website zu lesen ist und ließen alle Meldungen eines einzigen Tages als Zeitung drucken. Die Seitenanzahl ist beeindruckend.

In der Zeitung mit dem Titel news ORF wurden alle Artikel, die auf orf.at am 10. Mai 2023 erschienen sind, gedruckt – von der Übersichtsseite, den Ressorts Aktuell, Science, Sport bis zu den Bundesländerseiten. Die großformatige Printausgabe zählt über 70 Seiten.

Kritik an den Möglichkeiten von orf.at

Der Hintergrund der Aktion ist die Kritik des Verbands Österreichischer Zeitungen (VÖZ) an den Möglichkeiten von orf.at. Geht es nach dem VÖZ soll das Angebot dort drastisch verringert werden (LEADERSNET berichtete).
"Sieht aus wie eine Ente? Geht wie eine Ente? Es ist eine Ente", heißt es im Begleitschreiben, unterzeichnet von VÖZ-Präsident Markus Mair, dem Vorstandsvorsitzenden der Styria Media Group.

Ziel der Aktion sei es, zu zeigen, dass die ORF-Novelle (LEADERSNET berichtete) nicht weit genug greife: Gegenwärtig ist geplant, dass künftig maximal 350 Beiträge pro Woche auf orf.at erscheinen dürfen, wobei 70 Prozent der Seite aus Bewegtbildinhalten bestehen müssen.

Befürchtete Ausweitung des Onlineangebots

Dem VÖZ reicht das nicht, die Regierung gehe mit der Entscheidung "in vollkommen unzureichender Form" auf die Thematik ein.
Denn in der reduzierten Variante würden circa 50 Textmeldungen pro Tag auf orf.at erscheinen, was ungefähr einer durchschnittlichen Zeitungsproduktion entspreche, so Grünberger gegenüber der Presse.
Zu befürchten sei eine Gesamtausweitung des Onlineangebotes – auch weil der ORF mehr Spielraum im digitalen Raum bekommen soll, außerdem soll er Inhalte ausschließlich für online produzieren dürfen.

www.voez.at

www.orf.at

Die VÖZ Medien werden kein einziges zusätzliches Abonnement verkaufen, egal welche Textmengenbeschränkungen orf.at auferlegt werden. Es wird immer vergessen, dass orf.at schon vor der geplanten Reform Beschränkungen zB betreffend Anzahl der Meldungen unterworfen war. Poster AL verkennt die wesentliche demokratiepolitsche Funktion des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Sonst drohen Zustände wie in den USA. Über die Blindheit der Redaktionen in gewissen Bereichen könnte man diskutieren. Es wurde zum Beispiel der massive Datenverlust bei der GIS (alle ZMR-Meldedaten ALLER in Österreich gemeldeten Personen) sind öffentlich und damit sind Identitätsdiebstählen und Social Engineering-Cyberangriffen Tür und Tor geöffnet.
Das wird die zeitungen nicht retten wenn die beste nachrichtenseite des landes ihr angebot einschränkt - print will einfach niemand mehr vorallem die werbekunden haben genug davon… online sind sie alle auf paywalls umgestiegen und wundern sich jetzt, dass dafür viel zu wenig leute bezahlen wollen - die onlinewerbung wird seit jahren ohnehin verramscht und jetzt wirds halt eng werden bei einigen…
ORF online hat für einen öffentlich rechtlichen Sender einen schon peinlichen llnks-ökologischen Bias. es würden nicht einmal die Hälfte der Beiträge einen Peer-Review überleben (zumindest in den Bereichen im denen ich arbeite) - und das mit Steuergeld. ORF online gehört zu 100 % eingestellt

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