Eine Dose, beworben wie ein Energydrink, aber abgefüllt mit Gebirgswasser, erobert gerade die Vereinigten Staaten – und besticht, durch ihr Marketingkonzept.
In den 90er Jahren eroberte von Österreich aus Red Bull die Welt und bewies, wie wichtig gutes Marketing für Energydrinks ist. Etwa 30 Jahre später macht dieses Erfolgsrezept ein anderes Dosengetränk nach. Diesmal handelt es sich allerdings um normales Wasser.
"Liquid Death" verkauft österreichisches Wasser in Übersee und generiert damit einen erstaunlichen Hype.
Das neueste “Trendgetränk“ hier in den USA: österreichisches Wasser aus der Dose. Prominent platziert in großen Supermarkt und immer häufiger in Clubs zu sehen. Wo das Wass er aus den österreichischen Alpen 5$ und mehr kosten kann. pic.twitter.com/ah01tVJW0R
Erst 2019 wurde das Unternehmen von Mike Cessario gegründet. Das Besondere an der Marke ist, dass die Vermarktung wie sonst eben für Bier oder Energy Drinks funktioniert. Mittlerweile kann man die Getränke sogar in teuren Clubs in Manhatten sehen. In Werbesport sieht man, wie junge Menschen die Dose in einem Zug trinken – und es irgendwie so wirkt, als würde es sich dabei um Bier handeln.
Erfolgsgeheimnis Menschennähe
Cessarios Erfolgsformel: "Kund:innen vertrauen nicht Marken sondern Menschen". Durch Marketing- und Social-Posts vermittle "Liquid Death", dass hinter der Marke normale Menschen mit Humor stehen, wie der CEO in einem Interview mit einer multimedialen Plattform für Startups erklärte. Dieser Humor schaffe ein extremes Maß an Kundenvertrauen und -bindung, das nur wenige Marken jemals erhalten würden.
Im Jänner dieses Jahres erklärte Cessario in einem US-Magazin, dass Liquid Death an 29.000 Verkaufsstellen in den USA erhältlich sei und man 2021 45 Millionen US-Dollar an Einnahmen erzielt habe.
Umweltfreundlich?
Ein guter Teil der PR-Strategie basiert auch darauf, dass man ein umweltfreundliches Unternehmen sei. "Kill Plastic", lautet etwa der Slogan des Unternehmens. Bei Liquid Death weist man darauf hin, dass Aluminium beliebig oft recycelt werden kann. Das stimmt in der Theorie, ist allerdings nicht ganz richtig: Aluminium mit unterschiedlicher Reinheit wird beim Recycling oft zusammengemischt, recherchierte etwa der Standard.
Außerdem: Wie umweltfreundlich es wirklich ist, Wasser von den österreichischen Alpen in die USA zu exportieren und dort zu verkaufen, bleibt fragwürdig. Von Seiten des Unternehmens heißt es lediglich, dass der Transport per Schiff einen wesentlich geringeren CO2-Ausstoß, als der LKW-Transport innerhalb von den USA habe.
Zwei Drittel der Bevölkerung sind pessimistisch, bereits jeder Vierte muss sich auf lebensnotwendige Güter beschränken. Insolvenzen haben sich verdoppelt.
Unter dem Motto "Challenges" riefen Unternehmerin Gabi Spiegelfeld und die Industriellenvereinigung das Top-Management Österreichs zum sommerlichen Wirtschaftstreffen nach Salzburg.
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