Facebook kann die Hälfte aller Aktivitäten im Netz mitverfolgen

| Redaktion 
| 24.07.2022

Eine neue Tracking-Analyse zeigt das ganze Ausmaß der Werbeüberwachung durch den Meta-Konzern. 

Forscher des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin konnten nun gemeinsam mit Wissenschaftlern der Universitäten Zürich, Lausanne und Yale erstmals aufzeigen, wie groß der Anteil der beobachtbaren tatsächlichen Internetaktivität ist und auf welche Weise die gesammelten Daten genutzt werden können.

Kein Nutzer – kein Schutz

Für die Studie berechneten die Ökonomen auf Basis der Nutzerdaten von knapp 5000 Menschen, welche Daten Facebook theoretisch speichern könnte. Das Ergebnis: Bis zu 52 Prozent der von den untersuchten Personen besuchten Seiten könnten mit den technischen Möglichkeiten der Plattform nachvollzogen werden – das entspricht etwa 40 Prozent der im Internet verbrachten Zeit.

Dass es dabei nur wenig bringt, kein Facebook-Nutzer zu sein, wurde in den vergangenen Jahren immer klarer. Die neue Untersuchung zeigt nun sogar wie wenig es wirklich bringt: Während Facebook 41 Prozent der online verbrachten Zeit der eigenen Nutzer nachvollziehen kann, sind es bei Nichtnutzern noch immer 38 Prozent – also ein Unterschied von drei Prozentpunkten. Grund dafür sind die sogenannten Schattenprofile, die Facebook dann anlegt, wenn jemand keinen Account hat, und die in der Vergangenheit bereits oftmals in der Kritik standen.

Die Studie zeigt, dass mit dieser Methode demografische Eigenschaften wie Alter, Geschlecht oder das Bildungsniveau von Nicht-Nutzern der Plattformen mit bis zu 65-prozentiger Sicherheit korrekt geschätzt werden können. "Auch die Internetaktivität von Menschen, die selbst nicht auf den Plattformen angemeldet sind, kann beobachtet werden", so Studienautor Ullrich. "Durch den Vergleich mit Daten von angemeldeten Personen können auch über sie Konsumentenprofile angelegt werden, die die Plattformen oder Dritte für gezielte Werbung nutzen können."

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