Autarke Hightech-Stadt Neom nimmt konkrete Formen an

Beeindruckende Zukunftsmetropole inklusive Wasserstoff-Zentrum in Saudi Arabien soll den Weg aus dem Ölzeitalter ebnen und Europa von russischer Energie unabhängig machen.

In den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) ist eine weitere Mega-Metropole geplant. Angekündigt hat Saudi Arabien den Bau der Hightech-Stadt Neom bereits vor einiger Zeit. Konkret war es Kronprinz Mohammed bin Salman im Jahr 2017. Nun nimmt das gigantische Projekt langsam aber sicher Formen an. Kein Wunder, schließlich soll das Prestigevorhaben bereits im Jahr 2030 fertig sein. Und bis dahin ist extrem viel zu tun.

Riesiges Bauprojekt

Im Endausbau soll Neom nämlich eine beeindruckende Fläche von mehr als 25.000 Quadratkilometern einnehmen. Damit wäre sie rund 32-mal so groß wie New York City. Doch die dafür notwendigen Investitionen kann nicht einmal der reiche Ölstaat alleine stemmen. Deshalb begab sich Nadhmi Al-Nasr, CEO des Neom-Projekts, im April mit einer großen Delegation in die USA. Ziel der Mission: Investoren an der Wall Street und in Washington für die Hightech-Stadt zu begeistern. Laut dem Handelsblatt wurden Einladungen vor allem an Private-Equity-Unternehmen, Banken und Zulieferfirmen verschickt.

Arbeiten haben begonnen

Neom soll nicht nur die modernste Metropole der Welt, sondern auch globales Zentrum für die Produktion von grünem Wasserstoff werden und somit auch das Ende des Ölzeitalters in den VAE einläuten. Um das Milliarden-Projekt in die Tat umzusetzen, geht die saudi-arabische Regierung offenbar nicht gerade zimperlich vor. So zeigen aktuelle Satellitenbilder einem Bericht der Wirtschaftswoche zufolge, dass Ortschaften des in dem Gebiet ansässigen Howeitat-Stammes einfach dem Erdboden gleichgemacht werden. Dort soll die riesige Anlage zur Wasserstoffgewinnung gebaut werden. Der Baubeginn sei vor wenigen Tagen erfolgt. Darüber hinaus wurde in den letzten Wochen etwas weiter nördlich eine riesige Unterkunft für Tausende Bauarbeiter:innen aus der Wüste gestampft. Ein klares Zeichen dafür, dass Neom keine reine Vision mehr ist, sondern mittlerweile Formen annimmt. Auf Satellitenaufnahmen sind zudem bereits ein neuer Königspalast, ein Golfplatz sowie ein Flughafen zu sehen.

Alternative zu russischem Gas

Aufgrund des rücksichtslosen Vorgehens der Regierung, stößt Neom auch auf viel internationale Kritik. Dennoch werden viele Länder Europas, darunter auch Österreich, auf den grünen Wasserstoff aus Saudi Arabien angewiesen sein. Bisher galten dabei vor allem die ambitionierten Klimavorgaben als Hauptgrund. Doch mit dem von Russland ausgelösten Angriffskrieg auf die Ukraine ist ein weiteres Argument hinzu gekommen. Denn Europa will sich von russischem Erdgas und -öl unabhängig machen. Bleibt nur zu hoffen, dass die Länder so nicht in die nächste totale Abhängigkeit schlittern. Der erste grün erzeugte Wasserstoff aus den Neon-Anlagen soll ab 2026 exportiert werden. (ts)

www.neom.com

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