Rund 900 Unternehmen sind laut "ARGE Automotive Zulieferindustrie" in Österreich unmittelbar in der Kfz-Zulieferindustrie tätig. Große Lieferanten der Autokonzerne (OEM) haben einen Elektronischen Datenaustausch (EDI) im Einsatz, Sublieferanten hingegen haben das teilweise noch vor sich. Gerd Marlovits, Geschäftsführer des EDI-Dienstleisters Editel, ist überzeugt: "An EDI wird künftig kein Weg mehr vorbeiführen, denn jede Meldung über eine unterbrochene Lieferkette wird den Trend zu EDI noch verstärken." Die Firma ist technischer Partner diverser Automobilunternehmen und will nun eine Aufklärungsoffensive starten.
"Insgesamt sind bereits mehr als 20.000 Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen an unsere Datendrehscheibe eXite angebunden, wobei die Nachfrage aus der Automobilindustrie in jüngster Zeit spürbar gestiegen ist. In Zeiten von Lieferketten-Problemen möchten immer mehr Automobil-Zulieferer ihre Supply-Chain Prozesse digitalisieren", wie Marlovits erklärt. Einerseits, weil das Thema seitens der Fahrzeughersteller (OEM) immer wichtiger werde, andererseits erhöhe EDI entlang der gesamten Lieferkette für alle Beteiligten die Datenqualität, Planungssicherheit und Kosteneffizienz.
An EDI führe kein Weg vorbei
Elektronisch ausgetauscht werden EDI Geschäftsdokumente, wie beispielsweise Lieferabrufe, Lieferankündigungen, Lieferscheine, Warenübernahmebestätigungen oder Rechnungen. "Unsere Automotive-Sparte entwickelt sich äußerst dynamisch. Aufgrund der hohen Nachfrage hat dieser Bereich für uns einen sehr hohen Stellenwert“, erklärt der Geschäftsführer. Der internationale EDI-Dienstleister betreut namhafte Konzerne aus dem Automotive-Sektor (Toyota, Skoda, Panasonic, Alpine, etc.). "Auch in Österreich, wo es viele erfolgreiche Industriebetriebe aus dem Automotive-Sektor gibt, orten wir zunehmenden Bedarf an professionellen, digitalen Lösungen", so Marlovits weiter.
Wegen der exakt durchgetakteten Produktionsabläufe stelle die Kfz-Branche besonders hohe Ansprüche an die Datenqualität und treibe daher Innovationen laufend voran. "Bei allen Unternehmen, die in direkter Geschäftsbeziehung mit OEM stehen, ist EDI bereits seit langem ein essenzieller Teil der Zusammenarbeit", erklärt Marlovits. "Und dieser Trend setzt sich sukzessive bei den Vorlieferanten, den sogenannten Tiers, fort", ist der Experte überzeugt.
Österreichs Kfz-Zulieferer sind wichtige Player
Wie die Daten der ARGE Automotive Zulieferindustrie zeigen, sind 74 Prozent der österreichischen Kfz-Zulieferer auf der Tier-2-Ebene tätig, indem sie andere Unternehmen auf der Tier-1-Ebene beliefern. 61 Prozent der Zulieferer beliefern hingegen (auch) direkt die großen Fahrzeughersteller (OEM) und sind daher der Tier-1-Ebene zuzuordnen. Tier-1 sind in der Regel Modul- und Systemlieferanten, Tier-2 eher Komponenten- oder Teile-Hersteller. Nachdem für den Bau eines Pkw je nach Modell rund 30.000 Teile benötigt werden, sind naturgemäß unzählige Lieferanten und Sublieferanten involviert. Zudem werden Bauteile aus Gründen der Versorgungssicherheit oft von unterschiedlichen Lieferanten und aus unterschiedlichen Ländern bezogen.
Unterschiedliche Anbindungsmöglichkeiten
EDI sei auch ein wichtiger Erfolgsfaktor bei der Just-in-time-Produktion, wo die Teile und Komponenten zeit- und mengengenau angeliefert werden, sowie in der Just-in-sequence Produktion, wo auch die Montagereihenfolge exakt mit den Lieferanten getaktet werde. "Der ideale Weg für die Anbindung an die Beschaffungslogistik ist die EDI-Integration ins ERP-System (Enterprise Resource Planning). Für kleinere Unternehmen gibt es aber Web-Portale, die alle Basis-Anforderungen der Geschäftspartner erfüllen", erklärt Marlovits.
Die Expert:innen von Editel zeigen am 7. April 2022 im Rahmen eines kostenlosen Webinars Möglichkeiten von EDI auf Basis der Anforderungen der großen Player im Automobil-Sektor. Das Unternehmen wird in diesem Jahr auch bei der "Odette 2022" in Prag vertreten sein. Das internationale Branchentreffen der Automotive Supply Chain findet vom 23. bis 24. Mai 2022 im Prager Cubex Centrum statt und dürfte auch heuer wieder zahlreiche Fachbesucher:innen aus Österreich anziehen. (red)
www.editel.at
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