Zwei internationale Branchengrößen, Justin B. Smith und Ben Smith, sorgen mit Plänen für ein weltweites Nachrichtenunternehmen für Spekulationen. Letzterer, ehemaliger Chefredakteur von Buzzfeed und Medienkolumnist der New York Times, wurde kürzlich mit dem US-amerikanischen Medien-Manager Jeff Zucker in einem Nachtclub gesichtet, was die Spekulationen noch weiter angeheizt hat. Zucker musste nämlich erst vor wenigen Tagen seinen Posten bei CNN räumen, weil er ein Verhältnis mit der Marketing-Chefin Allison Gollust nicht offengelegt hatte.
Unvoreingenommener Journalismus
Justin Smith, bisher Vorstandschef bei Bloomberg Media, kündigte das Projekt bereits im großen Stil bei Twitter an. Er habe sich entschieden, seinen persönlichen Traum zu verwirklichen, will aber auch eine Marktgelegenheit zu nutzen. Daher arbeite er gemeinsam mit seinem Namensvetter Ben Smith an einem globalen Newsroom. Zielgruppe seien 200 Millionen Personen, die eine Universitätsausbildung haben, Englisch lesen, die aber niemand "als ein Publikum behandle." Dabei seien diese Menschen einander ähnlicher als ihren jeweiligen Landsleuten. "Ich sehe eine große Chance, ein modernes, globales Nachrichtenunternehmen zu erfinden, das einem globalen Publikum unvoreingenommenen Journalismus bietet", so Smith. Die Leserschaft solle mit Respekt behandelt werden.
Die Agenden sollen wie folgt aufgeteilt werden: Justin Smith werde die geschäftliche Seite verantworten, Ben Smith soll sich als Chefredakteur um die inhaltliche Seite kümmern. Diese werde auf jeden Fall eine große Rolle einnehmen. Alle Journalist:innen sollen in den Fokus gerückt werden, um "Profile bestmöglich zu schärfen und eine bessere Nachwuchsförderung zu ermöglichen"
Auch ein anderer bekannter Medienexperte hat bereits Wind von der Sache bekommen: David Bradley sagte dem Wall Street Journal, dass er schon seit Monaten mit den Plänen vertraut sei. Er verriet auch den Namen: Project Coda. Ob "Coda" beibehalten werde, oder ob es nur der Arbeitstitel ist, ließ Bradley offen. (jw)
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