WienTourismus lässt auf Erwachsenenseite die Hüllen fallen

Wie viel Nacktheit halten wir aus? Diese gesellschaftskritische Frage stellt die neueste WienTourismus-Aktion, die mit provokativen Jahrhundert-Kunstwerken eine Debatte über Freiheit der Kunst im Internet startet. 

Nach der preisgekrönten Kampagne #ToArtItsFreedom 2017, stellt der WienTourismus mit seiner neuesten Aktion "Vienna strips on OnlyFans" erneut die Freiheit der Kunst in den Fokus einer gesellschaftskritischen Debatte und nutzt dabei das Social Network "OnlyFans", um Werke zu zeigen, die Teile des internationalen Kunstkanons sind, aber aufgrund von Nacktheit auf anderen sozialen Medien der Zensur unterliegen.

Nacktheit spiele in vielen weltbekannten und historischen Kunstwerken eine zentrale Rolle, meint Norbert Kettner, Direktor von WienTourismus: "Wir stellen daher die Frage, wie viel Nacktheit wir aushalten und wer bestimmen kann, was wir als anstößig empfinden. In der Kulturmetropole Wien lässt sich die Frage beantworten: Aktkunst ist gesellschaftspolitisch und künstlerisch Teil der Kulturgeschichte."

"Nicht jugendfrei" und "pornografie"

Um auf den "Vienna Tourist Board OnlyFans"-Kanal aufmerksam zu machen, sollte mit digitalen Werbemitteln ein Vorgeschmack auf die dort zu sehenden Kulturschätze von Weltrang gegeben werden. Geplant war, in den USA, Großbritannien und Deutschland, wo die Mehrheit der "OnlyFans"-User:innen zu Hause ist, Teaservideos auf Instagram und Twitter auszuspielen. Dieser Plan konnte jedoch nicht umgesetzt werden, da sogar die Teaser, in denen sensible Körperteile verdeckt oder abgeschnitten wurden, als "nicht jugendfrei" oder "pornografisch" eingestuft wurden. Eine solche Einstufung kann nach mehreren Upload-Versuchen zu langfristigen Folgen wie der Sperre des Accounts führen. Eine direkte Verlinkung auf OnlyFans sei zudem von den Social Media-Kanälen grundsätzlich ausgeschlossen worden.

© ViennaTouristBoard/Albertina Wien/Leopold Museum Wien

Der Freigabeprozess für die Bewerbung habe insgesamt zwei Wochen gedauert. Das Resultat: Twitter lehnte sämtliche Sujets aufgrund des "OnlyFans"-Bezugs auf der Landingpage ab. Facebook und Instagram erlaubte die Bewerbung mit der Venus von Willendorf sowie einem Modigliani-Gemälde, nachdem der Kunst-Hintergrund beim Service-Team der Kanäle dargelegt werden konnte. 

Abonnent:innen des WienTourismus-Auftritts auf "OnlyFans" sehen Kunstwerke aus Wiener Museen – von der prähistorischen Frauendarstellung der Venus von Willendorf aus dem Naturhistorischen Museum Wien bis zu Fotografien der Aktionskünstlerin Valie Export aus der Albertina – und bekommen zudem eine Eintrittskarte für die an der Aktion teilnehmenden Museen (Leopold Museum, Kunsthistorisches Museum Wien, Albertina und Naturhistorisches Museum. (ca)

b2b.wien.info

Kommentar schreiben

* Pflichtfelder.

leadersnet.TV