MySpace wegen User-Datenklau angeklagt

Weiterleitung an Werbekonzerne.

Die bereits des Öfteren totgesagte Social-Media-Plattform MySpace ist von der US-Aufsichtsbehörde Federal Trade Commission (FTC) wegen Verstößen gegen Bundesgesetze angeklagt worden. Anstoß der Kritik ist die Weitergabe von persönlichen Informationen von Usern - inklusive ihrer genauen Web-Browsing-Aktivitäten - an werbetreibende Unternehmen. Damit verstößt das Online-Portal eindeutig gegen die eigenen Datenschutzrichtlinien, so das Urteil der FTC. MySpace hat bereits reagiert und versprochen, ein umfassendes Programm zum Schutz der Privatsphäre seiner Nutzer umzusetzen.

"MySpace hat im Zeitraum von Januar 2009 bis Juni 2010 und von Oktober 2010 bis Oktober 2011 Informationen, die sowohl die internen Identifizierungsnummern der User als auch ihr Alter und Geschlecht beinhalten, an Werbenetzwerke weitergeleitet", berichtet die FTC. Letztere seien mit den erhaltenen Daten in der Lage gewesen, den Namen der Nutzer herauszufinden und sogar einen Einblick in deren persönliches Webnutzungsverhalten zu gewinnen. "Die Datenschutzrichtlinien der Seite besagen aber, dass es ohne ausdrückliche Zusage der User nicht möglich ist, persönliche Informationen mit Drittparteien zu teilen", stellt die FTC klar.

Verpflichtung zum Datenschutz

Die Community-Plattform hat die Vorwürfe der US-Aufsichtsbehörde bereits zur Kenntnis genommen und mit einer unverbindlichen Einverständniserklärung reagiert. Demnach will man sich künftig nicht nur dazu verpflichten, die eigenen Datenschutzbestimmungen einzuhalten, sondern auch dafür sorgen, dass die entsprechenden Richtlinien unmissverständlich dargestellt werden. Im Laufe der nächsten 20 Jahre sollen zudem regelmäßige Prüfungen erfolgen, die den Schutz der Privatsphäre der User auf der Seite sicherstellen sollen.
"Die Vorwürfe der FTC betreffen die Zeit vor unserer MySpace-Übernahme", zitiert die New York Times aus einem Statement von Specific Media.

Facebook und Google

MySpace ist bei Weitem nicht der einzige Übeltäter, wenn es um die illegale Weitergabe von User-Informationen an Dritte geht. Laut Bericht musste etwa auch Facebook bereits im November 2011 eine ähnliche Vereinbarung mit der FTC unterschrieben, die eine Weitergabe von Daten an Werbetreibende verbietet. Auch Google soll sich im Rahmen seines Google-Buzz-Netzwerks zur Einhaltung strengerer Datenschutzregeln verpflichtet haben. (pte)

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