Financial Times plant Druckerpressen abzuschalten

| 27.05.2010

Die renommierte britische Zeitung Financial Times (FT) bereitet sich auf das Ende der Print-Ära vor - laut Berichten von paidContent.org, will man in fünf Jahren die Druckerpressen abschalten.


Der britische Zeitungsmarkt kann inzwischen auch als eine Art Experimentierfeld für künftige Überlebensstrategien der Print-Branche angesehen werden. Nächste Woche, genauer gesagt am 1. Juni, erfolgt beispielsweise die Einführung und Umstellung auf Paid-Content bei der  "Times" und "Sunday Times" (OLN berichtete), beide Teile des Medienkonglomerates von Rupert Murdoch.

Wie paidContent.org nun berichtet, rechnet die FT damit, schon in fünf Jahren die Druckerpressen abzuschalten und sich ausschließlich nur noch auf das digitale Geschäft zu konzentrieren. Seit langem wird in der strauchelnden Zeitungsbranche über das künftige Überleben und neue Strategien im digitalen Zeitalter diskutiert, nun scheinen die ersten Medienhäuser ernst zu machen.

Madi Solomon, Director Global Content Standards bei der FT-Mutterfirma Pearson, bestätigte gegenüber paidContent.org, dass sich die Zeitung derzeit auf das Aus der Druckversion vorbereite. Die FT investiert massiv in ihre Onlinepräsenz und wenn auch nicht klar ist, ob die gedruckte Zeitung je wirklich vom Markt genommen wird, so ist zumindest mit einem massiven Zurückfahren dieser Sparte zu rechnen, heißt es in dem Bericht. Vereinzelt haben einige Titel den besagten Schritt schon gewagt, wie beispielsweise The Seattle Post Intelligencer, welcher sich bereits vom Printgeschäft getrennt hat.

Inwieweit neue Technologien wie iPad und Co. Heilbringer der angeschlagenen Print-Branche seien werden und ob damit die wichtigen Revitalisierungsimpulse gesetzt werden können wird sich in den nächsten Jahren zeigen. (os/pressetext)

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