Eine Million Euro Investitionen: Zell am See-Kaprun wirbt für autofreien Urlaub

Die "internationale Vorzeigeregion" wird durch den Klima- und Energiefonds unterstützt.

Mit rund 2,8 Millionen Nächtigungen im Jahr gehören die Gemeinden Zell am See-Kaprun zu den führenden Tourismusregionen Österreichs. Aktuell starten die beiden Gemeinden mit ganz konkreten Maßnahmen, die den Urlaub rundum klimafreundlich werden lassen und die der Branche eine positive Perspektive für die Zeit nach der Corona-Krise bieten.

Einer der Schwerpunkte dabei ist die Mobilität. Urlaub soll in Zukunft ganz ohne Auto bequem möglich sein. Finanziert werden die Pläne mit einer Million Euro aus dem Modellregionen-Fördertopf des Klima- und Energiefonds, dotiert aus Mitteln des Klimaschutzministeriums (BMK). Zell am See-Kaprun wird damit zur internationalen Vorzeigeregion in Sachen emissionsfreier Urlaub in Österreich.

350 Millionen regionale Wertschöpfung

"Zell am See-Kaprun ist ein touristisches Schwergewicht. Rund 6.000 Menschen sind direkt in der Branche beschäftigt und erzielen so pro Jahr über 350 Millionen regionale Wertschöpfung. Damit schöne Urlaubserlebnisse auch weiterhin möglich sind, ist es wichtig, gerade jetzt in den Klimaschutz, in klimafitte Angebote und damit in eine gute Zukunft zu investieren. Ich bin überzeugt – Tourismus und Klimaschutz können Hand in Hand gehen. Diese Region macht sich auf den Weg, zeigt das es geht und macht deutlich: Klimaschutz sorgt für sichere Arbeitsplätze und regionale Wertschöpfung – auch im Tourismus", sagt Klimaschutzministerin Leonore Gewessler.

Für Ingmar Höbarth, Geschäftsführer des Klima- und Energiefonds, steht fest: "Zell am See-Kaprun packt das größte Klimaproblem im Tourismus bei den Hörnern: die Mobilität. Mit ihren Projekten, die ab sofort in die Umsetzung gehen, schaffen sie Leuchttürme, die international beispielgebend sind. Nachhaltige Mobilität kann so zu einem Tourismus-Export-Schlager werden!"

Auf Schiene

80 Prozent der CO2-Emissionen während einer Urlaubsreise sind auf die An- und Abreise zurückzuführen. Ein enormer Hebel für Emissionseinsparungen, denn Zell am See-Kaprun verzeichnet pro Jahr rund 2,8 Millionen Nächtigungen. Die Region wird daher attraktive Angebote für Gäste schnüren, die sowohl die Anreise – hier punktet Zell am See mit dem Bahnhof mitten in der Stadt – als auch die Mobilität vor Ort emissionsfrei gestalten. Die Verantwortlichen planen unter anderem, E-Bikes in den Gemeinden zur Verfügung zu stellen. Kombiniert mit weitern innovativen und alternativen Mobilitätsformen, die eine lückenlose Mobilität vor Ort garantieren, will sich die Region Zell am See-Kaprun zu einer Schwerpunktregion alternativer Urlaubermobilität entwickeln.

Andreas Wimmreuter, Bürgermeister der Stadt Zell am See: "Der Bahnhof Zell am See befindet sich mitten im Stadtzentrum, diesen Vorteil werden wir in Sinne unserer Gäste nutzen. Wer ohne Auto in die Region kommt, muss bei uns nicht auf Komfort verzichten, sondern hat sogar Mobilitätsvorteile. Unser Slogan lautet: 'Ohne Automobil = ohne Auto mobil', in diesem Sinne konnten wir mit der Zell-am-See-Kaprun-Mobilitätskarte bereits sehr gute Erfahrungen sammeln."

Kooperation mit dem Klimaschutzministerium

Der Klima- und Energiefonds suchte im Rahmen seines Programmes "Klima- und Energie-Modellregionen (KEM)" in Kooperation mit dem Klimaschutzministerium eine Tourismus-Vorzeigeregion, die besonders vorbildliche und ambitionierten Klimaschutzprojekte umsetzen möchte. Einreichberechtigt waren alle österreichischen Regionen, die mindestens 500.000 Nächtigungen aufweisen, mehr als zwei Gemeinden umfassen und mindestens 3.000 bis maximal 60.000 Einwohner haben. Damit sollte sichergestellt werden, dass sich Regionen bewerben, die touristisch relevant und groß genug sind, um geschaffene Strukturen langfristig zu erhalten.

Ursprünglich vorgesehen war, nur eine Schwerpunktregion auszuwählen, die einen besonderen Fokus auf Maßnahmen im Bereich Klimaschutz im Tourismus legt. In der ersten Phase wurden drei Regionen ausgewählt und eingeladen ein Detailkonzept abzugeben. Nach der zweiten Bewertungsrunde lagen gleich zwei herausragende Konzepte vor: Jenes aus Zell am See-Kaprun und ein Konzept der KEM "Karnische Energie" rund um Nassfeld-Pressegger See/Lesachtal/Weißensee. Daher wurde entschieden, beide mit einer Unterstützung von je knapp einer Million Euro zu unterstützen. Die Umsetzung der Vorhaben läuft nun bis zum Jahr 2023. (red)

www.zellamsee-kaprun.com

www.klimaundenergiemodellregionen.at

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