Die Coronakrise hat die gesamte Tourismusbranche auf globaler Ebene schwer getroffen. Die Verluste sind schwer zu beziffern, doch dass sie sich in schwindligen Höhen befinden, scheint klar. Ebenso klar ist, dass die Branche nun so schnell und effektiv gegensteuern will – so auch in der Schweiz. Mithilfe einer neuen Millionenkampagne ist Schweiz Tourismus soeben in den Kampf gegen das Defizit gezogen – mit einem interessanten Protagonisten. Unter den frechen Sujets der Kampagne findet sich nämlich auch Sebastian Kurz.
"Weit- statt Kurzsicht"
Der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz wird auf einem Plakat nur halb gezeigt, doch wären da nicht die markante Augen- und Ohrenpartie, dann würde dem zweifelnden Betrachter spätestens der Slogan "Wir wollen keine Kurz- sondern Weitsicht" Sicherheit geben, dass unsere Alpennachbarn hier tatsächlich mit dem 33-Jährigen Kanzler für Urlaub in der Schweiz werben.
Mit derselben Tonalität wird auch der ehemalige "Mr. Corona" Daniel Koch durch den Marketing-Kakao gezogen: so steht dort über dem Namensschild des mittlerweile Pensionierten der Spruch: "Wir brauchen bebadbare Flüsse". Damit greift man eine Wortschöpfung von Koch auf, die in der Region Bern Kultstatus erreicht hat. In der Folge gibt es sogar eigene T-Shirts mit dem Aufdruck "bebadbar" und am ersten Tag seiner Pension sprang Koch als Reaktion auf die Aufregung um seinen Sager im Anzug in die Aare.
"Es wird auf Teufel komm raus geworben"
Auf beinah neun Millionen Franken beziffert Schweiz-Tourismus-Direktor Martin Nydegger den Umsatzverlust von März bis Juni. Jeder vierte Tourismusbetrieb lebt in akuter Gefahr, das Jahr nicht zu überleben. Darum wird nach der Devise "Zünden wir alle Raketen, die wir haben", wie Nydegger zur neuen Kampagne auf Teufel komm raus geworben. "Es wird ein toller Sommer", zeigt sich Nydegger kämpferisch-optimistisch. (red)
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