Internationaler Wirtschaftskrimi um Ex-Nissan-Chef

"Catch me if you can", "Verschwörungstheorien" und Flucht mit dem Zug: Anschuldigungen an Carlos Ghosn sorgen für abenteuerliche Entwicklungen.

Als hätte die Autobranche nicht schon genug Probleme, schreibt sich gerade ein Krimi um einen der Ex-Topmanager der von Nissan. Carlos Ghosn, ehemaliger Nissan-Chef, befindet sich aktuell auf der Flucht vor den Behörden. In den zuletzt bekannt gewordenen Neuigkeiten rund um das Katz-und-Maus-Spiel soll Ghosn den Schnellzug von Tokio nach Osaka im Westen des Landes genommen haben. Er sei in Begleitung mehrerer Menschen gewesen, die aber noch nicht von der Polizei identifiziert worden seien, wie der japanische Fernsehsender NTV am Montag berichtete. Laut der  Zeitung Yomiuri Shimbun sei die Polizei gerade dabei, die Videoaufnahmen zu analysieren.

Der flüchtige abends angekommen. Dort sei er in ein Taxi gestiegen und zu einem Hotel in der Nähe des Flughafens Kansai gefahren. Von dort flog Ghosn vermutlich mit einer Zwischenlandung in Istanbul nach Beirut, wo er sich seit vergangenem Montag aufhält.

Ghosn sieht sich als Opfer von "Verschwörungen"

Der gesuchte Ex-Topmanager besitzt die libanesische, die brasilianische und die französische Staatsangehörigkeit. Ghosn war zuletzt Chef des Verwaltungsrats von Nissan und vor über einem Jahr, im November 2018, in Japan festgenommen worden. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm unter anderem vor, Firmenkapital zweckentfremdet und private Verluste auf Nissan übertragen zu haben.

Carlos Ghosn selbst sprach von einer "Verschwörung" bei Nissan, deren Ziel es sei, ihn loszuwerden. Als Grund gab er seine Pläne an, Nissan noch näher an den französischen Autobauer Renault heranführen zu wollen. (red)

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