Helmut Brandstätter verlässt den "Kurier"

Der Herausgeber legt seine Funktion auf eigenen Wunsch zurück – Kandidatur für NEOS im Gespräch.

Paukenschlag im Hause Kurier: Herausgeber Helmut Brandstätter verlässt das Medienhaus auf seinen eigenen Wunsch. Der 64-jährige hat kürzlich das Buch Kurz & Kickl – Ihr Spiel mit Macht und Angst veröffentlicht, in dem er über die Politik von Sebastian Kurz und Herbert Kickl und ihren Umgang mit Medien schreibt. So soll es nach Aussagen von Brandstätter eine Reihe von Interventionen und Interventionsversuchen des ÖVP-Chefs beim Kurier gegeben haben.

Entscheidung über berufliche Zukunft am Donnerstag

Im Raum steht darüber hinaus eine mögliche Kandidatur Brandstätters für die Partei NEOS bei den kommenden Nationalratswahlen. Kurier-Chefredakteurin Martina Salomon hatte Brandstätter deshalb, laut Standard, erst am Montag via Mail mitgeteilt, dass "im Sinne einer sauberen Trennung von Politik und Medien", vorerst keine Artikel von ihm mehr erscheinen werden.

"Der deutsche Branchendienst Kress-Report hat den Kurier einmal den 'Meinungsführer in Österreich' genannt. Die politische Entwicklung braucht starke Medien, der Kurier muss ein solches bleiben. Ich bedanke mich bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Kurier, mit denen ich ein unabhängiges Medium betreiben konnte", kommentiert Brandstätter seinen Abgang.

Er wolle am Donnerstag bekannt geben, ob er in der Medienbranche bleiben oder in die Politik wechseln werde. Brandsätter: "In jedem Fall werde ich für einen starken, kritischen und unabhängigen Journalismus kämpfen, den Österreich dringend braucht."

Maßgeblicher Beitrag zu Erneuerung und digitaler Transformation

"Ich bedanke mich bei Helmut Brandstätter für fast ein Jahrzehnt, in dem er den Kurier erfolgreich begleitet hat, davon knapp sechs Jahre in der wichtigen Rolle als Herausgeber", so Kurier-Geschäftsführer Thomas Kralinger. "Er hat wesentlich dazu beigetragen, dass der Kurier in einem herausfordernden Medienmarkt seine Reichweite stabil halten konnte. Gleichzeitig hat er als Medienprofi maßgeblich zur Erneuerung und digitalen Transformation des Kurier-Medienhauses beigetragen – ohne dabei unseren hohen Qualitätsaspekt aus den Augen zu verlieren." (as)

www.kurier.at

Über Helmut Brandstätter

Helmut Brandstätter studierte Rechtswissenschaften an der Universität Wien, wo er auch Vorsitzender der dortigen Hochschülerschaft war und zum Dr. iur promovierte.

Im Jahr 1982 startete er in der Auslandsredaktion des ORF, wurde 1982 ORF-Korrespondent in Bonn und verantwortete 1986 den Aufbau des ORF-Studios in Brüssel. 1991 wurde er unter Generalintendant Gerd Bacher Leiter der Hauptabteilung Politik und Zeitgeschehen. 1995, unter Generalintendant Gerhard Zeiler, verantwortete und moderierte er den "ORF Report".

1997 ging Brandstätter als Geschäftsführer des Nachrichtensenders n-tv nach Berlin, kehrte 2003 als Geschäftsführer des neu gegründeten Regionalsenders Puls TV nach Österreich zurück und trat dort auch wieder als Moderator auf. Ab 2005 war er freiberuflich als Unternehmensberater, Veranstaltungsmoderator und Werbe-Testimonial tätig.

Im August 2010 trat Brandstätter die Nachfolge von Christoph Kotanko des Kurier an. 2013 wurde ihm darüber hinaus die Herausgeberschaft überantwortet. Anfang 2018 wurde er von Martina Salomon als Chefredakteur abgelöst.

Über Helmut Brandstätter

Helmut Brandstätter studierte Rechtswissenschaften an der Universität Wien, wo er auch Vorsitzender der dortigen Hochschülerschaft war und zum Dr. iur promovierte.

Im Jahr 1982 startete er in der Auslandsredaktion des ORF, wurde 1982 ORF-Korrespondent in Bonn und verantwortete 1986 den Aufbau des ORF-Studios in Brüssel. 1991 wurde er unter Generalintendant Gerd Bacher Leiter der Hauptabteilung Politik und Zeitgeschehen. 1995, unter Generalintendant Gerhard Zeiler, verantwortete und moderierte er den "ORF Report".

1997 ging Brandstätter als Geschäftsführer des Nachrichtensenders n-tv nach Berlin, kehrte 2003 als Geschäftsführer des neu gegründeten Regionalsenders Puls TV nach Österreich zurück und trat dort auch wieder als Moderator auf. Ab 2005 war er freiberuflich als Unternehmensberater, Veranstaltungsmoderator und Werbe-Testimonial tätig.

Im August 2010 trat Brandstätter die Nachfolge von Christoph Kotanko des Kurier an. 2013 wurde ihm darüber hinaus die Herausgeberschaft überantwortet. Anfang 2018 wurde er von Martina Salomon als Chefredakteur abgelöst.

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