Im digitalen Zeitalter ist Reisen so erschwinglich wie nie geworden: nicht zuletzt deshalb, weil neben Dumpingpreisen bei Flügen sich vor allem kostengünstige Alternativen zu Hotels und Hostels wie Airbnb weltweit etabliert haben. Aus der Idee, private Wohnungen echter "Locals" für Touristen zur Verfügung zu stellen, wenn diese gerade nicht benötigt werden, ist zum Massenbusiness geworden. Airbnb wird zunehmend kommerzialisiert, doch nun gibt es einen neuen Wettbewerber am Markt, der "Unterkunft plus gutes Gewissen" verspricht.
Studentenprojekt will "Welt verbessern"
Viele kleine, lokale NGOs verfügen oftmals über ungenutzte Flächen und Räume, die für einen kleinen Zugewinn untervermietet werden könnten. Hier setzt "Socialbnb" an, ein Studentenprojekt, welches genau dort als Schnittstelle fungieren und jenen Menschen eine Bleibe bieten möchte, die günstig wohnen, etwas Gutes tun und das authentische Leben vor Ort miterleben wollen
"Socialbnb" wurde 2016 ins Leben gerufen und die rund zwölf am Projekt beteiligten Studenten versuchen seit nunmehr einem Jahr mit ihrem Online-Auftritt die Welt durch unternehmerisches Handeln "nachhaltig ein wenig zu verbessern", wobei "Socialbnb" selbst dabei nicht profitorientiert arbeitet.
Gezielte Unterstützung für NGOs
NGOs sollen durch das Konzept von "Socialbnb" viele Vorteile genießen: sie können 80 Prozent der Übernachtungskosten einstecken, wobei in etwa 50 Prozent für die Deckung der Kosten gedacht seien und 30 Prozent in die Förderung eines gezielten Projekts gehen sollen. Jedes Projekt ist für die Reisenden einsehbar, ebenso wie der Finanzierungsstand des Vorhabens. Die restlichen 20 Prozent gehen an "Socialbnb", um die laufenden Kosten für die Onlineplattform zu decken.
NGOs sollen dadurch zumindest teilweise der Abhängigkeit von Spenden entkommen und ein halbwegs regelmäßiges Einkommen erzielen können. Überdies sollen die NGOs ihre Ziele einer breiteren Masse präsentieren und so die Möglichkeit zur Gewinnung weiterer Unterstützer bekommen können.
Der Vorteil für die Reisenden sei einerseits eine günstige Übernachtungsmöglichkeit, andererseits ein "äußerst authentisches Bild des Lebens in einer Region", so die Betreiber der Plattform. Gebucht wird online, möglichst 48 Stunden vor Ankunft am Ziel. Aktuell nehmen 26 NGOs in 13 Ländern am Projekt teil. (rb)
www.socialbnb.net