"Brauchen New Digital Deal für mehr Wettbewerbsfairness und Entdiskriminierung"

Immofinanz, CBRE und Handelsverband präsentierten Zahlen und Prognosen zur Entwicklung der stationären Verkaufsflächen, der Einzelhandelsumsätze und des Online-Handels in Europa.

Am Dienstag präsentierten Immofinanz, CBRE und Handelsverband im Rahmen einer Pressekonferenz unter dem Titel "Der Handel im digitalen Umfeld. Status, Update & Ausblick" aktuelle Zahlen und Prognosen zur Entwicklung der stationären Verkaufsflächen, der Einzelhandelsumsätze und des Online-Handels in Europa.

Die Einzelhandelsumsätze würden sich pro Kopf in Europa seit Jahren verschieben, auch aufgrund der Dynamik im eCommerce. Nach wie vor werde allerdings ein Großteil der Retail-Umsätze im stationären Handel erwirtschaftet, in Österreich aktuell mehr als 90 Prozent. Der Online-Anteil liege zurzeit bei 6,7 Prozent und könnte sich in den nächsten fünf Jahren auf rund 8 Prozent erhöhen. In CEE entfallen auf den Online-Handel 5,4 Prozent, so das Ergebnis des aktuellen "Outlook for Retail Property" von Immobilienspezialist CBRE.

Stagnation bei stationären Verkaufsflächen erwartet

Österreich liege in Bezug auf Verkaufsfläche sowie Einzelhandelsumsatz pro Kopf im europäischen Spitzenfeld. Diese Position sollte durch das erwartete Bevölkerungs- wie Einkommenswachstum der kommenden Jahre gehalten werden. Aktuelle Zahlen wurden auch für ausgewählte CEE Märkte präsentiert."Wir empfehlen allen Retailern, sich jeden Markt einzeln und genau anzusehen und Entscheidungen pro Markt zu treffen – denn nicht überall werden globale Trends im selben Ausmaß und Tempo umgesetzt", so Walter Wölfler, Head of Retail CEE & Austria bei CBRE.

Die Immofinanz freute sich in der Pressekonferenz über signifikantes Wachstum: " Die Verkaufsumsätze der Einzelhändler in unseren Retail-Immobilien sind im zurückliegenden Geschäftsjahr um 5,6 Prozent gestiegen. Damit performen wir rund 40 Prozent besser als der gesamte stationäre Handel in diesen Ländern", so Gerald Grüll, Head of Retail der Immofinanz.  Ein weiterer Vorteil der  Retail-Formate der Immofinanz sei, dass alle Beteiligten von einem sehr attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis profitieren können. Insgesamt frequentierten 2018 mehr als 142 Millionen Besucher die Retail Parks und Einkaufszentren der Immofinanz. Das ist ein Anstieg um rund 20 Millionen Besucher bzw. 16,7 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert. 

Handelsverband fordert "New Digital Deal" und Entdiskriminierung des stationären Handels

Die Auswirkungen auf den Flächenbedarf werden künftig stark vom Erfolg der Omnichannel-Strategien der Einzelhändler abhängen. "Wir brauchen heute mehr denn je einen New Digital Deal, um mehr Wettbewerbsfairness und eine Entdiskriminierung des stationären Handels zu erreichen. Daher empfehlen wir ein umfassendes Standortpaket für den österreichischen Handel, das eine Modernisierung der Raumordnung, die Abschaffung der Mietvertragsgebühr, die Ausweitung von Tourismuszonen auch auf Wien, eine substanzielle Entbürokratisierung, eine Senkung der Lohnnebenkosten sowie eine zeitnahe Reform des Kollektivvertrags und eine Vereinfachung des antiquierten Zuschlagswesens im Handel beinhaltet", so Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will.

Für den Digitalbereich wiederum hat der Handelsverband eine eigene "Fair Commerce-Initiative" entwickelt.Den Kern dieser Initiative bilden sieben konkrete Hebel, die ein Fair Play auch Online sicherstellen würden (die Auflistung der Hebel finden Sie in der Infobox  Anm.d .Red.) Fotografische Einblicke in die Pressekonferenz von Immofinanz, CBRE und Handelsverband finden Sie in unserer Galerie. (rb)

www.immofinanz.com

www.cbre.at

www.handelsverband.at

Die sieben Hebel des Online Fair Play

  1. Versteuerung und digitale Verzollung ab dem ersten Cent
  2. EU-weite Konditionen bei der pauschalen Palettenverzollung
  3. Online-Marktplätze bei der Mehrwertsteuer zur Verantwortung ziehen
  4. eCommerce-Monopole gesetzlich verhindern
  5. Strengere Zollkontrollen, um Produktfälschungen zu bekämpfen
  6. Plattform-Haftung für die Verpackungsentpflichtung
  7. Einführung der digitalen Betriebsstätte

Die sieben Hebel des Online Fair Play

  1. Versteuerung und digitale Verzollung ab dem ersten Cent
  2. EU-weite Konditionen bei der pauschalen Palettenverzollung
  3. Online-Marktplätze bei der Mehrwertsteuer zur Verantwortung ziehen
  4. eCommerce-Monopole gesetzlich verhindern
  5. Strengere Zollkontrollen, um Produktfälschungen zu bekämpfen
  6. Plattform-Haftung für die Verpackungsentpflichtung
  7. Einführung der digitalen Betriebsstätte

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