"Es gibt bei uns kein Wettrüsten"

Ski amadé-Chef Christoph Eisinger im exklusiven Interview über die Zukunft des Wintersports, Generationenprojekte, volle Pisten, frühe Saisonstarts und warum heuer Rekordsummen investiert werden.

Die Wintersaison 2017/2018 ist in Ski amadé äußerst erfolgreich über die Bühne gegangen. Optimale Ferienlage, früher Ostertermin und gute Schneelage sorgten für einen wirtschaftlichen Erfolg von 253,5 Millionen Euro Umsatz, rund acht Millionen Skier-Days und 7,5 Millionen Nächtigungen.

Nach dem Rekordwinter folgen nun Rekordinvestitionen von über 108 Millionen Euro in fünf neue Liftprojekte, Beschneiungsanlagen und Pistengeräte, sowie eine neue Mobile App, zusätzliche Ski amadé-Packages, kulinarische Ski-Themenrouten und viele Eventhighlights. LEADERSNET hat Ski amadé-Geschäftsführer  Christoph Eisinger zum Gespräch gebeten.

LEADERSNET: Die Wintersaison 2017/18 hatte günstige Ferientermine und eine erstaunlich gute Schneelage. Dementsprechend erfolgreich konnte Ski amadé Bilanz ziehen. Was werden Sie mit den hohen Gewinnen anstellen? Welche Investitionen stehen auf der Agenda?

Christoph Eisinger: Optimale Ferienlage, früher Ostertermin und gute Schneelage sorgten für einen wirtschaftlichen Erfolg von 253,5 Millionen Euro Umsatz, rund 8 Millionen Skier-Days und 7,5 Millionen Nächtigungen. Nach dem Rekordwinter folgen nun Rekordinvestitionen von über 108 Millionen Euro in fünf neue Liftprojekte, Beschneiungsanlagen und Pistengeräte, sowie die Verbesserung der Servicequalität.
Mehr als 60 Prozent der Investitionen fließen heuer in neue Liftprojekte. Insgesamt können in Ski amadé in einer Stunde maximal 365.000 Personen transportiert werden – mit 270 Liften. In der Wintersaison 2018/19 gehen fünf neue Bahnen in Ski amadé in Betrieb. Die wichtigsten Projekte sind: Das "Generationenprojekt Schlossalm NEU" sieht die Errichtung einer Einseilumlaufbahn (mit Kabinen für jeweils zehn Personen) in zwei Sektionen auf die Schlossalm vor. Beim Projekt Natrun-Aberg in der Region Hochkönig entstehen die zwei neuen Umlaufkabinenbahnen Natrun- und Sonnbergbahn und sorgen für eine direkte Anbindung von Maria Alm. Im Snow Space Salzburg wird die Sesselbahn Sonntagskogel 2 neu errichtet. Die Planai-Hochwurzen-Bahnen verbinden mit einem Schrägaufzug, dem Hopsi-Express, das familiäre Märchenwiesengebiet, mit der Planai Bergstation.

LEADERSNET: Was muss ein Skigebiet heutzutage überhaupt bieten, um auf die Erfolgsspur zu gelangen beziehungsweise zu bleiben?

Christoph Eisinger: Ski amadé setzt auf Komfort, Schneesicherheit und Innovationen, zudem bietet Ski amadé eine einzigartige Erlebnisvielfalt und Angebote für die unterschiedlichsten Zielgruppen wie zum Beispiel Ride Ski amadé, Taste Ski amadé oder Ski amadé – made my day. Zudem ist Ski amadé auch digitaler Vorreiter zum Beispiel mit dem flächendeckenden Free Wlan oder der Datenskibrille. Für die Wintersaison 2018/19 wird eine neue App gelauncht.

LEADERSNET: Obwohl der Schnee angeblich immer weniger werden wird, erfolgen die Saisonstarts immer früher. Auch Skigebiete in mittleren Höhenlagen haben heuer schon im Oktober eröffnet. Marketing-Gag - oder was steckt dahinter?

Christoph Eisinger: In Ski amadé sind über 90 Prozent der Skipisten beschneibar. Durch den Ausbau der technischen Beschneiungen sind frühere Saisonstarts sofern die Temperaturen passen möglich. Grundsätzlich startet in Ski amadé die Skisaison mit Ende November/Anfang Dezember mit einem breiten Angebot. Fallweise werden einzelne Anlagen in Skigebieten auch schon früher in Betrieb genommen, um Skisporthungrigen die Möglichkeit zu bieten, schon früher in die Skisaison zu starten.

LEADERSNET: In Salzburg werden heuer ja in allen Destination viele neue Liftprojekte fertiggestellt und geplant, warum wird hier so viel Geld investiert?

Christoph Eisinger: Um am internationalen Markt mithalten zu können, sind Investitionen in neue Seilbahnen, Pistenerweiterung, Beschneiung sowie die Verbesserung der Servicequalität unumgänglich – alleine für die Wintersaison 2018/19 wurden über 108 Millionen Euro investiert. Um für die Wintersportgäste als Destination attraktiv zu sein, sind aber auch der ständige Ausbau und die Weiterentwicklung der Erlebnisbereiche enorm wichtig. In den vergangenen fünf Wintersaisonen wurden rund 17,5 Millionen Euro in Attraktionen für Kinder und Jugendliche gesteckt. In Ski amadé haben wir mittlerweile neun Snowparks, 14 Funslopes und Funcross und zahlreichen Freeride Routen.

LEADERSNET: Andererseits können kleinere Skigebiete oft ihre Existenz kaum mehr aufrecht erhalten. Warum kann hier nicht geholfen werden?

Christoph Eisinger: Zum einen gibt es in der Salzburger Seilbahnwirtschaft einen Fonds, welcher zur Förderung von Kleinstskigebieten installiert worden ist. Zum anderen profitieren gerade die kleineren Skigebiete maßgeblich von der Marketingkraft und dem Know How von Skiverbünden wie Ski amadé.

LEADERSNET: Besteht mit der extremen Aufrüstung der erfolgreichen Regionen nicht die Gefahr, dass erstens alle Skigebiete mit Highspeed-Liften und planierten Pisten immer ähnlicher werden und zweitens mit der "Übervölkerung der Pisten" das Skifahren zu gefährlich wird?

Christoph Eisinger: Das Verhältnis zwischen Skifahrer und Pistenfläche in Ski amadé ist sehr ausgewogen und harmonisch, wir stellen die Qualität für unsere Wintersportler in den Mittelpunkt. Augenmerk wird in den einzelnen Skigebieten auch auf die Entwicklung von inszenierten Pistenbereichen gelegt, die den unterschiedlichen Bedürfnissen der einzelnen Ski- und Snowboardfahrergruppen entsprechen. Wie zum Beispiel Funslopes, Snowparks, Funcrosses, Freeride Routen, Speedstrecken, Skimovies uvm.

Auch abseits der Pisten z.B. in Skihütten finden Wintersportler in Ski amadé spezialisierte und differenzierte Angebote, welche unterschiedliche kulinarische Erlebnisse bieten (Ski &Weingenusshütten, Kräuteralmen, Lifestlyehütten etc.). Grundsätzlich kann man sagen, dass das Skierlebnis immer vielfältiger und spannender wird.

LEADERSNET: Besteht dann nicht das Szenario, dass der Touristen-Zulauf in Folge sinken könnte?

Christoph Eisinger: Wir können diese Trends bzw. Gefahren derzeit bei uns nicht beobachten.



LEADERSNET: Können durch die Digitalisierung den Skifahrern Hilfen für den Komfort und die Sicherheit zur Verfügung gestellt werden?

Christoph Eisinger: Ski amadé verbessert bzw. arbeitet laufend an seiner Servicequalität und bekommt für die Wintersaison 2018/19 eine völlig neue App. Die von 3D Reality Maps entwickelte App bietet neben regionsspezifischen Informationen auch ein Trackingtool mit persönlicher Statistik, Routing-Funktion und vor allem fotorealistisches Kartenmaterial. Die App bietet ein einzigartiges 3D-Erlebnis und ist ein bisschen wie Google Street View nur eben für die Piste. So findet man rasch die nächste Hütte, Sehenswürdigkeiten oder spektakuläre Aussichtspunkte. Das WLAN-Netz steht Gästen flächendeckend kostenlos zur Verfügung. Und digitale Freaks können auch noch die Datenskibrille mit live Navigation in Ski amadé testen.

LEADERSNET: Skifahrer betreiben ja nicht nur Sport, sondern lieben auch Kulinarik und Unterhaltung. Gibt er hier spezielle Angebote in der Ski amadé, um sich von der Konkurrenz abzuheben?

Christoph Eisinger: Regionale Kulinarik-Angebote von heimischen Bauern haben in der Ski amadé bereits Tradition – ob am höchsten Bauernmarkt der Alpen, beim Gondeldinner oder bei der Ski- und Weingenusswoche. Zum bisherigen umfangreichen Angebot von „TASTE Ski amadé“ gibt es dieses Jahr erstmals Genuss-Ski-Routen. Auf diesen Routen, mindestens zwei pro Region, können coole Insidertipps und kulinarische Höhepunkte angefahren werden. Die Routen sind gut in einem Tag zu bewältigen und können in der neuen Ski amadé Guide App und auf der Website abgerufen werden. Wer lieber mit einem professionellen Guide unterwegs ist, kann auch wieder die Erlebnis-Packages „Ski amadé – made my day“ in allen fünf Regionen buchen.

LEADERSNET: Welche Zielgruppen sollen sich von Ihnen besonders angesprochen fühlen? Wer ist der typische amadé -Fahrer? Was sind die Zukunftsmärkte?

Christoph Eisinger: Den typischen „Ski amadé –Fahrer“ gibt es nicht, aufgrund der Größe sprechen die einzelnen Skigebiete in Ski amadé unterschiedliche Zielgruppen an. Zum einen sind es die klassischen Genuss- Skifahrer, die auch gerne abseits der Pisten die Erlebnisvielfalt suchen. Zum anderen natürlich Familien mit Kindern und Jugendlichen. Ein Skiurlaub mit Kindern muss der gesamten Familie Spaß machen. Da sich Ski amadé als Skiverbund für die ganze Familie versteht, haben wir Skiangebote für Groß und Klein geschnürt. Dank der „Mini’s Week“ vom 12. bis 26. Januar 2019 können Kleinkinder äußerst preiswert das Skifahren erlernen und Familien zu einem günstigen Preis in den Skiurlaub fahren. Außerdem erhalten Kinder und Jugendliche bei uns in der kommenden Wintersaison an jedem Wochenende Rabatte von bis zu 35 Prozent.

Powdern, Jumpen, Kickern – für alles was Boardern und Freestylern im Schnee Spaß macht, steht ab sofort „RIDE Ski amadé“. Neben den neun Snowparks, 14 Funslopes und Funcross und zahlreichen Freeride Routen gehören auch Aktionen wie die Cash4Tricks-Tour: Bei den Tourstops können Jugendliche mit coolen Jumps vor einer Live-Jury fünf Euro pro Sprung verdienen. Die Ski amadé Cash4Tricks-Tour 2019 findet zwischen Januar und März zwei Mal pro Monat jeweils in einem der Snowparks in Ski amadé statt. Diese Angebote sprechen vor allem die Generationen Z und Y an.

Als Zukunftsmärkte sehen wir nach wie vor Zentraleuropa, auch der russische Markt wird in Zukunft wieder steigen. Zudem wird auch Marktpotential in China und Südkorea gesehen. Dieses wird sich in den nächsten Jahren noch in überschaubaren Zahlen bewegen, ist aber aus langfristiger Sicht interessant.

LEADERSNET:  Auf welche Leistungen in den Regionen der Ski amadé sind Sie persönlich besonders stolz?

Christoph Eisinger: Ski amadé ist stark im Bereich Skihütten und Kulinarik – gut Essen und kulinarische Vielfalt beim Skifahren ist sehr wichtig. Dies wird auch durch Initiativen wie Taste Ski amadé weiter ausgebaut und forciert. Natürlich bin ich stolz auf die Modernität und die Qualität des Seilbahn & Pistenangebotes in Ski amadé und die vielen inszenierten Bereiche (Snowparks, Funslopes, Speedstrecken uvm) sowie unsere Erlebnisprodukte wie zum Beispiel Ski amadé – made my day oder das Pop Up Event Cash4Tricks Tour.

LEADERSNET: Sind mit den außerordentlichen Erfolgen des Unternehmens weitere Zusammenschlüsse und Übernahmen angedacht oder ist für Sie die optimale Größe erreicht?

Christoph Eisinger: Für uns ist die optimale Größe erreicht. Ski amadé ist eine Kooperations-Gemeinschaft, in einer Gemeinschaft ist es wichtig, dass sich alle Partner gut verstehen. Weiterhin oberste Priorität hat die Qualität der Kooperation. Diesem Ziel ist Vorzug zu geben und nicht der Ausdehnung oder der Gebietserweiterung.

LEADERSNET: Wird das Wettrüsten der Regionen je ein Ende haben?

Christoph Eisinger: In der freien Marktwirtschaft ist der Wettbewerb mit den besten Produkten eine treibende Kraft der Entwicklung. Deshalb wird es auch in Zukunft einen Qualitätswettbewerb geben, von Wettrüsten ist dabei nicht zu sprechen sondern viel mehr von fortschreitenden Investitionszyklen.

LEADERSNET: Wie sieht die Zukunft des Winter-Tourismus aus?

Christoph Eisinger: Winter-Tourismus wird auch in Zukunft eine hochattraktive Urlaubsform bleiben, die eine hohe Anzahl an Kunden anspricht. Das Wintersportangebot wird sich in Zukunft noch differenzierter darstellen und noch stärker auf die vielfältigen auf individuellen Kundenwünsche eingehen. Dadurch bleibt der Markt weiterhin hochattraktiv.

www.skiamade.com

Österreichs größter Skiverbund

Fünf Regionen bilden Österreichs größten Skiverbund Ski amadé: Salzburger Sportwelt, Schladming-Dachstein, Gastein, Hochkönig und Großarltal. Mit einem Skipass 760 Kilometer Pistenspaß - 270 Liftanlagen und 356 vielfältige Pisten warten auf Skifahrer und Snowboarder.

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