Negativwerbung: XXXLutz verhöhnt Kika/Leiner-Mutter Steinhoff

"Wir sonnen uns nicht irgendwo in Afrika" 

"Wir sonnen uns nicht irgendwo in Afrika, sondern krempeln jeden Tag hier in Österreich die Ärmel für Sie hoch", lautet es auf Werbemitteln, die dieser Tage heimischen Tageszeitungen beigelegt waren. Die Botschaft zielt darauf ab, dass XXXLutz ein zu 100 Prozent österreichisches Familienunternehmen sei, das "100 Prozent sichere Anzahlungen, 100 Prozent verlässliche Lieferung, 100 Prozent gesicherte Garantieleistungen, Gewährleistungsansprüche und Gutscheinwerte und 100 Prozent verlässliche Kaufabwicklung" garantiere.

Ein Facebook-Posting einer Leiner-Mitarbeiterin machte schnell im Web die Runde und fand zahlreich Zuspruch. Sie kritisiert das Inserat als "billigstes Marketing" und stellt die Grenzen des Konkurrenzwettbewerbes in Frage. "So eine Werbung könnte viel offensiver sein. Wir weisen hauptsächlich darauf hin, dass wir ein österreichisches Familienunternehmen sind und immer solide Geschäfte gemacht haben", zitiert die Presse  XXXLutz-Sprecher Thomas Saliger.

Auslöser in Österreich?

Laut trendliege der Auslöser für das Desaster rund um die kika/Leiner-Mutter Steinhoff  in Österreich: Der Haupteigentümer von XXXLutz, Andreas Seifert, kämpft seit Jahren juristisch gegen die Gruppe. Nachdem vor rund zehn Jahren sogar eine gemeinsame Expansion mit Steinhoff angedacht gewesen sein soll und Steinhoff mit seinem Diskonter Poco 2007 Teile der XXXLutz-Tochter Mömax in Deutschland übernommen hat, beteiligte sich Seifert im Gegenzug über eine Treuhandkonstruktion mit 50 Prozent an Poco.Auch bei der Übernahme des französischen Möbelriesen Conforama sei Seifert dem Bericht zufolge an Bord gewesen. 

Die Verstrickungen endeten im Streit, Steinhoff zog Seiferts Poco-Anteile wegen angeblicher Verstöße gegen den Syndikatsvertrag ein. Dieser klagte daraufhin vor dem Landgericht Dortmund und in Wien.

Finanzspritze

Der deutsch-südafrikanische Möbelhändler will sich unterdessen zur Finanzierung seines Europageschäfts kurzfristig 200 Millionen Euro beschaffen. Die Unterstützung seiner Kreditgeber in Südafrika habe sich das Unternehmen schon gesichert, noch in dieser Woche werde ein erster Teil ( 60 Mio. Euro) erwartet. (jw)

www.xxxlutz.at

www.steinhoffinternational.com

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