Twitter verdoppelt Zeichenlimit

| 08.11.2017

Nachrichtendienst verabschiedet sich von seinem zentralen Markenzeichen - Snapchat will älter werden.

Twitter hat seit Jahren mit einem nur zögerlichen Wachstum der Nutzerzahlen und roten Zahlen zu kämpfen. Um aktivere und zufriedenere Nutzer zu bekommen,  verabschiedet sich Twitter von seinem Markenzeichen, den 140 Zeichen pro Tweet. Die Obergrenze für Text-Beiträge wird nach einem mehrwöchigen Test regulär auf 280 Zeichen aufgestockt. Für Viele sei es eine zu große Herausforderung gewesen, ihre Gedanken in 140 Zeichen auszudrücken. "Das Feedback aus der Testphase besagte, dass Nutzer sich mit der erhöhten Zeichenzahl zufriedener fühlen, da sie sich auf Twitter besser ausdrücken und gute Inhalte finden können“, lautet es in einem Blogeintrag. 

Zudem sollen strengere Nutzungsbedingungen eingeführt werden. So will der Dienst auf die sich häufenden Beschwerden reagieren, in denen eine konsequentere Verfolgung von Hass, Terror, oder Misshandlung auf Twitter gefordert wird. Die Plattform verspricht ein schnelleres Vorgehen und will die Urheber direkt sperren.

Auch Snapchat will sich verändern

Jüngere Nutzer verstehen Snapchat meist auf Anhieb, die ältere Generation hat damit oft  ihre Probleme. Da sich die Usability auch in den Nutzerzahlen niedergeschlagen hat, soll die aktuelle Snapchat-Version vereinfacht werden. Die Zahl täglich aktiver Nutzer legte nur um drei Prozent auf 178 Millionen zu. Der Quartalsverlust erreichte 443,2 Millionen Dollar nach 124,2 Millionen vor einem Jahr. Der Umsatz stieg zwar um 62 Prozent auf knapp 208 Millionen Dollar - Analysten hatten aber mit fast 30 Millionen Dollar mehr gerechnet.

"Die Veränderungen - zumindest kurzfristig - werden nicht allen aktuellen Nutzern gefallen", schreibt Snapchat in einem Blogbeitrag. "Wir sind bereit, dieses Risiko einzugehen, weil wir glauben, dass das langfristige Vorteile für unser Geschäft bringen wird." 

Snapchat war ursprünglich durch sich selbst löschende Bilder populär geworden - baute das Geschäft aber dann unter anderem als Plattform für Medieninhalte aus und fügte virtuelle Masken und Filter hinzu. (jw)

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