Altholzmanufaktur in Konkurs
Millionenpleite eines Luxus-Holzplatten-Herstellers

| Tobias Seifried 
| 18.12.2025

Der Altholzmanufaktur wurden u.a. ein Nachfragerückgang im hochpreisigen Segment sowie ausgebliebene Folgeaufträge von Kunden in Kitzbühel, Lech am Arlberg und in mehreren Schweizer Skigebieten zum Verhängnis.

Der Spruch "Luxus kennt keine Krisen" trifft nicht in allen Segmenten zu. So wurde nun über das Vermögen der Uniwood GmbH am Landesgericht Ried im Innkreis auf Eigenantrag ein Konkursverfahren eröffnet. Das im Jahr 2009 gegründete Unternehmen ist auf die Verarbeitung von Altholz zu hochwertigen Holzplatten sowie den Handel mit diesen Produkten spezialisiert. 

Im Insolvenzantrag werden die Passiva mit rund 1,447 Millionen Euro beziffert. Betroffen sind 52 Gläubiger:innen und 26 Dienstnehmer:innen. Die Aktiva werden derzeit noch bewertet; der Liquidationswert des Warenlagers wird mit etwa 300.000 Euro angegeben. Offene Forderungen gegenüber Kund:innen sind laut AKV bereits zediert.

Gründe für die Pleite

Als Ursachen für die Insolvenz nennt Uniwood einen massiven Nachfragerückgang, insbesondere im hochpreisigen Segment. Nach einer wirtschaftlichen Flaute konnte in den Jahren 2023 und 2024 zwar noch ein Gewinn erzielt werden, ab 2024 kam es jedoch zu einem deutlichen Umsatzrückgang. Der Absatzmarkt habe sich verändert, zudem seien die Lager bei Händler:innen gut gefüllt gewesen. Zwar konnten noch laufende Projekte – unter anderem in Kitzbühel, Lech am Arlberg sowie in mehreren Schweizer Skigebieten – abgeschlossen werden, Folgeaufträge seien jedoch ausgeblieben. Zusätzlich belasteten hohe Fixkosten, vor allem für Energie und Personal, sowie allgemein steigende Kosten die finanzielle Lage des Unternehmens. Eine Marktsättigung im Luxussegment wird als weiterer Faktor angeführt. Da die bestehenden Kreditlinien ausgeschöpft sind und mangels neuer Aufträge, ist die Fortbestehensprognose negativ.

Fortführung unwahrscheinlich

Eine Fortführung des Unternehmens gelte aus derzeitiger Sicht als unwahrscheinlich. Laut Angaben der Altholzmanufaktur werden für Jänner 2026 Umsätze in Höhe von null Euro erwartet, einer Betriebsschließung wurde bereits zugestimmt. "Der Masseverwalter wird nun prüfen, ob eine Fortführung des Betriebes ohne weitere Verluste für die Gläubiger:innen möglich ist und nötigenfalls das Unternehmen schließen und verwerten", berichtet Alexander Meinschad vom KSV1870.

Zum Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Robert Tremel bestellt. Die Anmeldefrist für Forderungen endet am 25. Februar 2026, die Prüfungs- und Berichtstagsatzung ist für den 11. März 2026 anberaumt. 

www.ksv.at

www.akv.at

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