Umfrage der WKW
Österreicher verbringen die Festtage immer häufiger in Restaurants

Eine aktuelle Umfrage unter den Wiener Gastronomiebetreiber:innen zeigt, dass auch während und rund um die Feiertage aufgetischt wird. So wollen zwei Drittel mindestens an einem Tag und ein Fünftel sogar am Heiligen Abend aufsperren.

Inzwischen lassen sich die Tage bis Weihnachten fast an einer Hand abzählen. Neben Zeit mit Familie und Freund:innen dreht sich der Ausklang des Jahres vor allem auch um eines: nämlich ums Essen. Traditionell kommt an Weihnachten hierzulande viel Regionales auf den Tisch – darunter Bratwürstel mit Sauerkraut oder Erdäpfelsalat, Krapfen, kalte Platten und auch Suppen. Wie lange die Zubereitung eines Weihnachtsessens dauert, variiert stark, kann aber von schnellen 60 Minuten für ein komplettes Menü bis zu mehreren Stunden oder gar Tagen reichen. Hinter dem Herd stehen dabei noch immer zumeist Frauen – auch wenn sich die Rollenbilder vermehrt aufweichen und immer mehr Männer den Kochlöffel in die Hand nehmen. Ein Trend, der durchaus zu begrüßen ist.

Abseits des Feiertagsstresses

Die Wirtschaftskammer Wien deutet aber noch einen weiteren Trend, abgeleitet aus einer kürzlich durchgeführten Umfrage unter den Wiener Gastronomiebetreiber:innen. Laut dieser entziehen sich die Menschen vermehrt der Zubereitung der Festtagsessen und verbringen während und rund um die Feiertage deutlich mehr Zeit im Restaurant. So haben zwei Drittel der Gastronomiebetreiber:innen angegeben, zumindest an einem der Feiertage geöffnet zu haben. Ein Fünftel sperrt heuer auch am Heiligen Abend auf. "Man gönnt es sich, die eigene Küche kaltzulassen und sich den Abwasch zu ersparen – und feiert genussvoll und entspannt in der Gastronomie", so Thomas Peschta, Obmann der Fachgruppe Gastronomie in der Wirtschaftskammer Wien. "Und die Reservierungslage gibt den Gastronom:innen recht, knapp die Hälfte der offenen Lokale ist sehr gut gebucht – schon jetzt." Der beliebteste Öffnungstag ist der Stephanitag mit mehr als einem Drittel an geöffneten Betrieben, gefolgt von Silvester und dem Dreikönigstag mit jeweils 30 Prozent. 

Ort der Begegnung

Der Großteil der Lokale, die über die Feiertage aufsperren, seien Gasthäuser und Restaurants, aber auch einige Kaffeehäuser, "die ihren Gästen eine Alternative zu den eigenen vier Wänden bieten – und Gesellschaft obendrein", so Peschta. Gerade Letzteres ist von Bedeutung, denn immerhin feiern rund 18 Prozent der Österreicher:innen Weihnachten allein oder zu zweit (LEADERSNET berichtete). Somit ist Einsamkeit über die Feiertage auch hierzulande ein bekanntes Thema. Anlaufstellen wie die Telefonseelsorge, das Plaudernetz der Caritas oder auch lokale Angebote von Hilfswerken und Pfarren schaffen hier Abhilfe und bieten ein offenes Ohr. 

Der Hauptgrund für die Öffnung der Gastronomiebetriebe während und rund um das Weihnachtsfest sei laut Peschta aber die wirtschaftliche Lage. "Die einen nützen die Betriebssperre, um Urlaube abzubauen, die anderen halten offen, um zum Jahresende noch die Bilanz zu verbessern. Und weil viele geschlossen halten, zahlt es sich eben – trotz niedrigerer Gesamtzahl an Gästen – für die, die offenhalten auch aus", so der Obmann abschließend. 

www.wko.at

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