ADAC-Studie zu Teilzeitstromern
So schnell altern Akkus von Plug-in-Hybrid-Autos wirklich

| Tobias Seifried 
| 25.11.2025

Bei Batterien von Teilzeitstromern hängt die Alterung stark von der Automarke und der individuellen Nutzung ab, bleibt aber im Großteil der Fälle im erwartbaren Rahmen. Wie stark der Leistungsverlust ausfällt, hat der ADAC gemeinsam mit dem österreichischen Batterie-Diagnoseanbieter Aviloo untersucht.

Autos mit Plug-in-Hybrid-Technologie (PHEVs) gelten als Brückentechnologie zwischen Verbrenner und vollelektrischem Fahren. Sie kombinieren den elektrischen Antrieb für Kurzstrecken mit dem klassischen Verbrennungsmotor für lange Fahrten und bieten damit das "Beste aus zwei Welten". Mittlerweile schaffen viele Modelle in der Praxis E-Reichweiten von 100 Kilometern (siehe etwa unseren Test des Audi A5 Avant e-hybrid). In vielen Ländern erfreuen sie sich daher großer Beliebtheit, insbesondere bei Pendler:innen, die überwiegend elektrisch fahren möchten, aber Flexibilität für längere Strecken benötigen. Gleichzeitig bringen zwei Antriebe Nachteile mit sich: Höheres Fahrzeuggewicht, komplexere Technik und teils begrenzter Stauraum können Effizienz und Wirtschaftlichkeit beeinträchtigen. 

Für Besitzer:innen und Kaufinteressent:innen (vor allem von Gebrauchtwagen) von PHEVs spielt natürlich die Haltbarkeit der Batterien eine große Rolle. Wie alle Akkus verlieren auch Antriebsbatterien von Plug-in-Hybriden im Laufe ihrer Nutzungsdauer an Leistungsfähigkeit. Wie stark dieser Effekt ausfällt, hat das deutsche Pendant zum ÖAMTC, der ADAC, gemeinsam mit dem österreichischen Batterie-Diagnoseanbieter Aviloo untersucht. Grundlage der Analyse waren rund 28.500 Messungen des sogenannten "State of Health" (SoH), der angibt, wie viel der ursprünglichen Kapazität einer Batterie noch verfügbar ist.

Batterien altern sehr unterschiedlich

Die Ergebnisse zeigen deutliche Unterschiede zwischen Herstellern und Nutzungsverhalten. Grundsätzlich könne bei den meisten Fahrzeugen davon ausgegangen werden, dass die Batterie ein durchschnittliches Fahrzeugleben übersteht. Allerdings führe ein hoher elektrischer Fahranteil zu mehr Ladezyklen und damit im Schnitt zu stärkerer Degradation.

Bei Mercedes-Benz-Fahrzeugen sei im Schnitt nur eine geringe Batteriealterung zu beobachten. Modelle der Volkswagen-Gruppe zeigten in der Regel eine erwartbare Degradation mit wenigen Ausreißern nach unten. Fahrzeuge der BMW-Gruppe wiesen ebenfalls eine typische Alterung auf, jedoch mit auffälligen Ausreißern. Ford-PHEVs zeigten zu Beginn eine stärkere Alterung, die sich später abflachte; die Daten für Fahrzeuge mit hohen Laufleistungen seien jedoch begrenzt. Bei Mitsubishi zeigten viele Fahrzeuge bereits bei vergleichsweise geringen Laufleistungen deutliche Einbußen, die sich im weiteren Verlauf stabilisierten.

ADAC-Projektleiter Manuel Griesmann sagt zu den Ergebnissen: "Die Streubreite in den Studienergebnissen verdeutlicht, dass ein Batteriecheck vor dem Kauf eines gebrauchten Plug-in-Hybrids ratsam ist." Der Mobilitätsclub empfiehlt dabei folgende SoH-Richtwerte:

  • bei 50.000 km mindestens 92 Prozent
  • bei 100.000 km mindestens 88 Prozent
  • bei 150.000 km mindestens 84 Prozent
  • bei 200.000 km mindestens 80 Prozent

Liege der Wert deutlich darunter, könne dies auf eine übermäßig gealterte Batterie oder defekte Zellen hinweisen. Ein Austausch könne im ungünstigsten Fall einen wirtschaftlichen Totalschaden bedeuten. Daher fordert der Mobilitätsclub, dass Batterien auch bei hoher elektrischer Nutzung mindestens 200.000 km halten sollten.

Tipps für Fahrer:innen und Kaufinteressent:innen

Fahrer:innen können den Expert:innen zufolge die Lebensdauer aktiv verlängern, indem sie die Batterie nicht ständig auf 100 Prozent laden. Ein Ladebereich zwischen 20 und 80 Prozent gelte als besonders schonend. Wer plant, viele Strecken elektrisch zurückzulegen, könnte stattdessen ein reines Elektroauto in Betracht ziehen: Erfahrungen aus ADAC-Dauertests zeigten, dass viele moderne Elektroautos trotz größerer Akkus zuverlässig hohe Fahrleistungen meistern, da sie weniger Ladezyklen durchlaufen (LEADERSNET berichtete).

Vor einem Gebrauchtwagenkauf empfiehlt der ADAC, den SoH-Wert mittels eines Batteriechecks zu ermitteln. Aviloo bietet dafür ein herstellerübergreifendes, zertifiziertes Verfahren an, das auch bei Plug-in-Hybriden durchgeführt werden kann (LEADERSNET berichtete). Ergänzend rät Griesmann, auf ein vollständiges Wartungsheft zu achten und bei der Nutzung auf vorausschauendes, gleichmäßiges Fahren zu setzen, um die Batterie zu schonen.

www.adac.de

www.aviloo.com

Plug-In-Hybrid-Batterien – ADAC-Studie & -Tipps

Untersuchung:

  • ADAC & Aviloo analysierten 28.500 PHEV-Batterietests (SoH = "State of Health")

  • Ziel: Leistungsfähigkeit und Alterung über Fahrzeugleben

Ergebnisse nach Hersteller:

  • Mercedes-Benz: sehr stabile Batterieleistung bis 200.000 km

  • Volkswagen-Gruppe & Volvo: erwartbare Alterung, wenige Ausreißer

  • BMW: deutliche Streuung, Abhängigkeit vom elektrischen Fahranteil

  • Ford: frühe Degradation, Daten für hohe Laufleistung begrenzt

  • Mitsubishi: teils starke Alterung bei geringen Fahrleistungen, stabilisiert sich später

Einflussfaktoren:

  • Elektrischer Fahranteil: höhere Nutzung → mehr Ladezyklen → stärkere Degradation

  • Weitere Faktoren: Batterietyp, Temperatur, Betriebsstrategie, Zelldefekte

ADAC-Richtwerte für SoH (Akkugesundheit):

  • 50.000 km: ≥ 92 Prozent

  • 100.000 km: ≥ 88 Prozent

  • 150.000 km: ≥ 84 Prozent

  • 200.000 km: ≥ 80 Prozent

Tipps für Gebrauchtwagen-Käufer:innen:

  • Batterie-Check vor Kauf durchführen (z. B. Aviloo Flash Test)

  • Wartungsheft prüfen

  • Bei geplanter hoher Elektro-Nutzung: eventuell reines Elektroauto überlegen

Tipps für PHEV-Fahrer:innen:

  • Ladebereich 20 bis 80 Prozent nutzen

  • Akku nicht ständig voll aufladen oder komplett entladen

  • Vorausschauend und gleichmäßig fahren, starkes Beschleunigen/Bremsen vermeiden

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Plug-In-Hybrid-Batterien – ADAC-Studie & -Tipps

Untersuchung:

  • ADAC & Aviloo analysierten 28.500 PHEV-Batterietests (SoH = "State of Health")

  • Ziel: Leistungsfähigkeit und Alterung über Fahrzeugleben

Ergebnisse nach Hersteller:

  • Mercedes-Benz: sehr stabile Batterieleistung bis 200.000 km

  • Volkswagen-Gruppe & Volvo: erwartbare Alterung, wenige Ausreißer

  • BMW: deutliche Streuung, Abhängigkeit vom elektrischen Fahranteil

  • Ford: frühe Degradation, Daten für hohe Laufleistung begrenzt

  • Mitsubishi: teils starke Alterung bei geringen Fahrleistungen, stabilisiert sich später

Einflussfaktoren:

  • Elektrischer Fahranteil: höhere Nutzung → mehr Ladezyklen → stärkere Degradation

  • Weitere Faktoren: Batterietyp, Temperatur, Betriebsstrategie, Zelldefekte

ADAC-Richtwerte für SoH (Akkugesundheit):

  • 50.000 km: ≥ 92 Prozent

  • 100.000 km: ≥ 88 Prozent

  • 150.000 km: ≥ 84 Prozent

  • 200.000 km: ≥ 80 Prozent

Tipps für Gebrauchtwagen-Käufer:innen:

  • Batterie-Check vor Kauf durchführen (z. B. Aviloo Flash Test)

  • Wartungsheft prüfen

  • Bei geplanter hoher Elektro-Nutzung: eventuell reines Elektroauto überlegen

Tipps für PHEV-Fahrer:innen:

  • Ladebereich 20 bis 80 Prozent nutzen

  • Akku nicht ständig voll aufladen oder komplett entladen

  • Vorausschauend und gleichmäßig fahren, starkes Beschleunigen/Bremsen vermeiden

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