Fotos & Video der Verleihungsgala
Aquila 2025 holte Engagement für Verkehrssicherheit vor den Vorhang

| Larissa Bilovits 
| 11.11.2025

Zum bereits 48. Mal ehrte das Kuratorium für Verkehrssicherheit herausragende Projekte, die unsere Straßen sicherer machen. LEADERSNET.tv war bei der Verleihungsgala und fragte die Verantwortlichen, was die Idee hinter dem Preis und dem diesjährigen Motto ist sowie was die heurigen Preisträger:innen besonders auszeichnet. Zudem erklärten die hochkarätigen Gäste, wo sie aktuell die größten Herausforderungen in der heimischen Verkehrssicherheit sehen, und die Preisträger:innen, was der Award für sie bedeutet. 

Alle zwei Jahre suchen das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV), der Österreichische Gemeindebund sowie der Österreichische Städtebund in einem gemeinsamen Wettbewerb herausragende Projekte, die sich für die Verkehrssicherheit im Lande einsetzen. Die besten unter ihnen werden nach Bewertung durch eine interdisziplinäre Fachjury schließlich mit dem Aquila prämiert, der als "Oscar" der österreichischen Verkehrssicherheit gilt. Am Montag, dem 10. November, war es nun wieder so weit, und die heurigen Preisträger:innen wurden im Rahmen einer feierlichen Gala im Wiener k47 vor den Vorhang geholt.

Verkehrssicherheit mit Perspektivenwechsel

Unter dem Leitspruch "Verkehrssicherheit mit Perspektivenwechsel" rückte der heurige Bewerb all jene Verkehrsteilnehmenden in den Mittelpunkt, die den Straßenverkehr auf besondere Weise wahrnehmen und oft selbst schwerer gesehen werden – dazu zählen etwa Kinder, Fußgänger:innen, E-Scooter- und Rad- sowie Moped- und Motorrad-Fahrende. "Das Kuratorium für Verkehrssicherheit besteht nun schon seit 66 Jahren – gegründet mit dem Ziel, unsere Straßen und damit den Verkehr sicherer zu machen. Der Aquila ist ein Dankeschön an all jene Menschen, die sich in ihrer Freizeit Gedanken darüber machen, wie man Verkehr und Straßen noch sicherer gestalten kann. Gerade heute, wo nicht mehr nur Fußgänger:innen und Autos, sondern zunehmend etwa auch E-Bike- und Scooter-Fahrer:innen unterwegs sind, ist das wichtiger denn je", so erklärte Doris Wendler (Präsidentin Kuratorium für Verkehrssicherheit KFV) gegenüber LEADERSNET.tv.

Dem stimmt auch Christian Schimanofsky (Geschäftsführer KFV) zu und betont, dass das KFV es als seine Pflicht sehe, alle Perspektiven zu verstehen und in Maßnahmen zu berücksichtigen: "Seit Jahrzehnten können wir dabei auf die Unterstützung der Österreicher:innen zählen. Wir brauchen diesen Dialog mit Städten, Gemeinden, Kindergärten, Schulen, Unternehmen und Vereinen – denn sie sind jeden Tag ganz nahe am Geschehen. Sie verstehen, wo und wie Konflikte entstehen, und sie verstehen die Perspektiven der Beteiligten. Sie leisten einen unschätzbaren Beitrag zur Unfallprävention, für eine sicherere Zukunft für uns alle", erläuterte er in seiner Rede, bedankte sich für die zahlreichen Einreichungen und gratulierte allen Gewinner:innen.

"Verkehrssicherheit wird durch Projekte, die beim diesjährigen Aquila eingereicht wurden, aktiv gelebt. Zahlreiche Initiativen und das große Engagement der Menschen tragen wesentlich dazu bei, die Sicherheit auf Österreichs Straßen zu erhöhen", meinte auch Ardagger Bürgermeister Johannes Pressl, Präsident des Österreichischen Gemeindebundes. Und Michael Kögl, Vizebürgermeister von St. Pölten und Vorsitzender des Städtebund-Verkehrsausschusses, ergänzte: "Kinder, Jugendliche, ältere und mobilitätseingeschränkte Personen – wir alle haben ein Recht darauf, Straßenbereiche und den öffentlichen Raum ohne Gefahr nutzen zu können. Unter dem Schlagwort 'Stadt fair teilen' gilt es, mehr Flächen für Rad- und Fußverkehr zur Verfügung zu stellen und darüber hinaus auch die Geschwindigkeiten im Ortsgebiet sukzessive zu senken."

Das sind die Preisträger:innen

Wie ebendies gelingen kann, zeigten die diesjährigen Preisträger:innen. Zu diesen zählen unter anderem die Radland GmbH (NÖ), die es Erwachsenen mit dem Periscope für "K!SA – Kindersicherheit auf Augenhöhe!" ermöglicht, den Verkehr mit Kinderaugen zu sehen. Ebenfalls über einen Aquila freuen durfte sich der ÖAMTC, der Fahrphysik für Jugendliche erlebbar macht.

Darüber hinaus ging je ein Preis an die Marktgemeinde Kottingbrunn (NÖ), die die Stadionstraße neugestaltete und den "Erlebnisweg Volksschule" schuf, sowie die Stadtgemeinde Wörgl (T), die eine Begegnungszone in der Bahnhofsstraße geschaffen und zum Vorteil der schwächeren Verkehrsteilnehmenden neu geregelt hat. Beide hätten die Jury durch ihre Verkehrsberuhigungs-Maßnahmen samt klimafitter Gestaltung überzeugt. In der Kategorie der Großstädte setzte sich zudem die Stadt Graz (Stmk) durch, wo eine flächendeckende Einführung von Tempo 30 in weiten Teilen des Stadtgebiets durchgesetzt wurde, ebenso wie ein Grundsatzbeschluss zur Förderung neuer Schulstraßen und Scherengitter für einen sicheren Schulweg.

Ebenfalls begeistert war die Jury vom 1. NÖ SchulRadBus der Kinder der Volksschule Bad Vöslau (NÖ), sowie von den Schülerinnen Alina Nessel und Johanna Maier der HTL Mössingerstraße (Ktn), die sich einen Aquila für ihre KI-gestützte Objekterkennung "LiveSaferOverview" sicherten. Diese wurde speziell für österreichische Einsatzfahrzeuge trainiert und kann zur Erhöhung der Sicherheit in Österreichs Straßentunneln eingesetzt werden.

Der Sonderpreis für Medien ging diesmal an den steirischen Hörfunksender Radio Grün Weiß, der mit seiner Berichterstattung über Sicherheitsthemen laut Jury einen wichtigen Beitrag zur Prävention leiste. Und nicht zuletzt erhielten Herbert Terler und David Niegelhell den Sonderpreis für Zivilcourage, nachdem sie im Dezember 2024 einen 25-jährigen Mann aus einem brennenden Fahrzeug gezogen, ihn wiederbelebt und ihm somit das Leben gerettet hatten. 

Unsere Interviewpartner:innen

Neben Doris Wendler (Präsidentin Kuratorium für Verkehrssicherheit KFV), Christian Schimanofsky (Geschäftsführer KFV), Johannes Pressl (Präsident Österreichischer Gemeindebund) und Michael Kögl (Städtebund-Verkehrsausschuss Vorsitzender) holte LEADERSNET.tv auch noch Christoph Feymann (Leiter Kommunikation KFV), Peter Hanke (Bundesminister für Innovation, Mobilität und Infrastruktur), Klaus Robatsch (Aquila Juryvorsitzender & Bereichsleiter KFV), Alina Nessel (HTL Mössingerstraße; 1. Platz Mittelschulen & Höhere Schulen), Christian Macho (Bürgermeister Kottingbrunn), Hartwig Hufnagl (Vorstandsdirektor Asfinag), Hubert Aufschnaiter (Gemeinderat, Stadt Wörgl), Herbert Terler & David Niegelhell (Sonderpreis Zivilcourage, Steiermark), Christian Eltner (Generalsekretär, Österreichischer Versicherungsverband) sowie Thomas Fischer (Leiter Straßenamt Graz; 1. Platz "Städte") vor die Kamera.

Eindrücke vom Event finden Sie zudem in unserer Galerie.

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