Fotos der z.l.ö.-Veranstaltung
Industrie fordert hochqualifizierte Lehre als Zukunftsmodell

Die Zahl der Lehrlinge in Österreich ist auf einem Tiefstand. Mit einer gemeinsamen Initiative setzen sich zukunft.lehre.österreich und die Industriellenvereinigung Oberösterreich nun für die Stärkung der dualen Ausbildung ein.

Die Zahl der Lehrlinge in Österreich ist mit rund 106.452 so niedrig wie seit Jahrzehnten nicht mehr, das zeigen aktuelle Statistiken. Das ist ein Rückgang um 1,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. In Oberösterreich bilden Industrieunternehmen derzeit rund 5.000 Lehrlinge aus, ebenfalls mit abnehmender Tendenz. Vor diesem Hintergrund haben zukunft.lehre.österreich (z.l.ö.) und die Industriellenvereinigung Oberösterreich (IV OÖ) eine gemeinsame Initiative gestartet, um die Lehre als zentralen Bildungs- und Wirtschaftsfaktor wieder stärker in den Fokus zu rücken.

"Diese Zahlen müssen für uns ein Weckruf sein. Wenn wir die Lehre nicht neu denken und als Unternehmen jetzt Verantwortung übernehmen, gefährden wir die Zukunft unserer Industrie und die Chancen unserer Jugend", sagte Robert Machtlinger, Präsident der z.l.ö. und CEO der FACC AG.

Lehre als Basis für Fachkräfte und Standort

Die duale Ausbildung gelte in der Industrie als entscheidender Pfeiler für Wettbewerbsfähigkeit und Innovation. Machtlinger betont weiter: "Die Lehre ist nicht von gestern, sondern eine wichtige Säule für die Zukunft unseres Wirtschaftsstandorts."
Sie biete jungen Menschen berufliche Perspektiven, Selbstständigkeit und die Chance, Fähigkeiten praktisch zu entwickeln – fernab überholter Vorstellungen, wonach Lehre ein "zweiter Bildungsweg" sei.

Beispielhafte Investitionen in Ausbildung

Die Miba AG zeigt, wie moderne Lehrlingsausbildung in der Praxis aussehen kann: Das Unternehmen errichtet in Laakirchen das neue Ausbildungs- und Fachkräftezentrum "Miba Base 27" mit einer Investitionssumme von zwölf Millionen Euro. Auf 1.700 Quadratmetern entstehen Werkstätten, Schulungsräume und innovative Lernflächen. "Mit modernen Lernumgebungen und zeitgemäßen Lernformaten fördern wir nicht nur fachliche Kompetenzen, sondern begleiten junge Menschen auch in ihrer persönlichen Entwicklung", erklärte Projektleiterin Valerie Weixlbaumer-Pekari.

Forderung nach klarer Zuständigkeit

Die Initiative von z.l.ö. und IV OÖ fordert auch strukturelle Änderungen auf Bundesebene. Derzeit teilen sich vier Ministerien die Zuständigkeit für die Lehre – was die Entwicklung bremse. Eine zentrale Stabstelle soll künftig die Verantwortung bündeln und Reformen koordinieren.

Zudem appellieren die Vertreter:innen der Industrie an die Bundesregierung: "Wir appellieren an die Politik, Bürokratie abzubauen, um die Unternehmen und damit den gesamten Wirtschaftsstandort zu entlasten. Jetzt gilt es, die Weichen richtig zu stellen – für Betriebe, für Lehrlinge und für den Wirtschaftsstandort Österreich."

Die Lehre als Zukunftsweg

"Die duale Ausbildung ist ein weltweit einzigartiges Erfolgsmodell. Nirgendwo sonst wird schulische und praktische Ausbildung so wirkungsvoll verknüpft wie in Österreich und bildet dadurch eine wesentliche Grundlage für den globalen Erfolg unserer Unternehmen", so Thomas Bründl, Präsident der Industriellenvereinigung OÖ und CEO von Starlim Spritzguss GmbH und ergänzt: "In der aktuell herausfordernden, von gestiegen Kosten geprägten Situation braucht es einen enormen Innovationssprung, um wieder international wettbewerbsfähig zu werden. Grundlage dafür sind u.a. gut ausgebildete, kreativ denkende Menschen, die technische Zusammenhänge verstehen und Verantwortung übernehmen."

Die Industrie investiert seit Jahrzehnten massiv in die Ausbildung junger Fachkräfte – und die Initiative von z.l.ö. und IV OÖ zeigt: Diese Investition bleibe entscheidend für Österreichs wirtschaftliche Zukunft.

LEADERSNET war bei der z.l.ö.-Veranstaltung. Einen Eindruck können Sie sich hier machen. 

www.zukunft-lehre.at

www.oberoesterreich.iv.at

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