Mexikanische Textilkunst

Die Farben der Erde: Wenn Tradition auf zeitgenössische Kunst trifft

Die Ausstellung "Die Farben der Erde" ist weit mehr als eine Präsentation farbenprächtiger Stoffe – sie ist eine Hommage an indigenes Wissen, ökologisches Bewusstsein und die Kraft künstlerischer Zusammenarbeit.

Ein außergewöhnliches Gemeinschaftsprojekt
Über siebzehn Jahre lang reiste Kurator Carlos Barrera Reyes durch dreißig Gemeinden in Oaxaca und Chiapas, um gemeinsam mit indigenen Weber:innen in Färbeworkshops traditionelle Techniken wiederzubeleben und neue zu entwickeln. Was dabei entstand, sind leuchtende Textilien, die Geschichte erzählen – von Identität, Weltanschauung und der tiefen Verbundenheit mit der Natur.

Die ausgestellten Werke stammen aus Barrera Reyes' privater Sammlung und sind teilweise erstmals außerhalb Mexikos zu sehen. Darunter befinden sich einzigartige Huipiles – jene kunstvollen Gewänder, die für Hochzeiten, Zeremonien und religiöse Feste getragen werden. Auch die traditionellen Webstühle, auf denen diese Meisterwerke entstehen, sind Teil der Ausstellung.

Farbe als Sprache der Natur
Die verwendeten Farbstoffe stammen aus pflanzlichen, tierischen oder mineralischen Quellen und spiegeln die ökologische Vielfalt der mexikanischen Regionen wider. Jede Farbe trägt Bedeutung – nicht als bloße Dekoration, sondern als Ausdruck von Kultur und Gemeinschaft. In Zeiten ökologischer Krisen präsentiert die Ausstellung damit auch nachhaltige und ethische Alternativen zur industriellen Textilproduktion.

Die Farben der Erde. Moderne Textilkunst in Mexiko
bis 6. April 2026
Weltmuseum Wien
www.weltmuseumwien.at