Unicode-Konsortium prüft Vorschlag
Österreichische Post reicht Antrag für internationales Postler-Emoji ein

| Larissa Bilovits 
| 08.10.2025

Das Symbol soll die Sichtbarkeit von Zusteller:innen im digitalen Raum stärken. Der beim Unicode-Konsortium eingereichte Vorschlag stößt in der Branche international auf breite Zustimmung und wird derzeit auf Umsetzung geprüft. 

In unserer Smartphone-Tastatur finden sich heutzutage satte 3.800 offiziell standardisierte Emojis – vom klassischen Daumen hoch über das grinsende Gesicht bis hin zum Totenkopf. Neben Emotionen, Tätigkeiten oder Gegenständen ist auch eine Vielzahl von Berufen im Emoji-Board vertreten, sei es der:die Polizist:in, der:die Lehrer:in oder der:die Astronaut:in. Was man bisher allerdings vergeblich sucht, ist ein Postler:innen-Emoji – und das, obwohl die Post-Branche mit 5,3 Millionen Beschäftigten und zig Millionen weiteren Menschen in der Kurier-, Express- und Paketdienste-Industrie (KEP) zu den weltweit größten zählt.

Anlässlich des Weltposttages am 9. Oktober möchte die Österreichische Post AG dementsprechend mehr Sichtbarkeit für ihre Mitarbeitenden schaffen – und hat offiziell einen Antrag für ein eigenes Postler:innen-Emoji beim Unicode-Konsortium mit Sitz im US-kalifornischen Mountain View, das den standardisierten Zeichensatz verwaltet und einzelne Emojis definiert, eingebracht.

Internationale Unterstützung

Und das mit international breiter Unterstützung, wird der Antrag doch neben der österreichischen Gewerkschaft der Post- und Fernmeldebediensteten unter anderem auch von der International Post Corporation (IPC), einer Interessenvertretung der größten Postgesellschaften Europas, Asiens und Nordamerikas, der Postal Union of the Americas, Spain and Portugal (UPAEP), dem Verband aller nord- und südamerikanischer Postgesellschaften, sowie von der UNI Global Union, einer nationenübergreifenden Vertretung von 20 Millionen Arbeiter:innen in 150 Ländern, mitgetragen.

Hinzu kommen bis dato die nationalen Postgesellschaften aus Ägypten, Belgien, Deutschland, Irland, Lettland, Polen, der Schweiz, der Slowakei und Slowenien. Die beim Weltpostkongress des Weltpostvereins Ende September in Dubai eingebrachte Resolution zur Einführung eines Postler:innen-Emojis stieß zudem auf breite Zustimmung und wurde von allen Mitgliedsländern einstimmig angenommen.

Für digitale Sichtbarkeit

"Emojis sind ein fester Bestandteil der alltäglichen Kommunikation und insbesondere von der Generation Z häufig genutzt. Die Berufsgruppe der Postler:innen wird jedoch bisher nicht durch ein eigenes Emoji repräsentiert. Als Österreichische Post setzen wir uns deshalb gemeinsam mit internationalen Partner:innen dafür ein, dass alle Zusteller:innen weltweit künftig durch ein eigenes Emoji in der digitalen Kommunikation sichtbar werden. Unser Ziel: Auf jedem Smartphone und jedem Computer soll sich ein:e Postler:in wiederfinden!", erklärt Manuela Bruck, Leitung Unternehmenskommunikation & Kundenbeziehung bei der Österreichischen Post AG.

Demnach würde die Einführung eines Postler:innen-Emojis es Milliarden von Menschen weltweit ermöglichen, einen wesentlichen Teil ihres Alltags auch als Emoji auszudrücken. Denn die Post betreffe nahezu jeden Menschen – ganz egal, ob es um das Warten auf die Post, das Versenden von Briefen und Paketen oder das Empfangen von Bestellungen geht. 

Antrag bis Ende November in Prüfung

Wer Vorschläge für ein neues Emoji einbringen will, muss dies beim gemeinnützigen Unicode-Konsortium tun – heuer hatten Antragsteller:innen dafür bis Ende Juli Zeit. Nun prüft das Konsortium bis Ende November alle eingegangenen Anträge und entscheidet, welche davon weiterverfolgt werden.

Erhält ein Vorschlag grünes Licht, erstellt das Unicode-Konsortium zunächst einen Design-Vorschlag. Auf dessen Grundlage entwickeln Tech-Konzerne wie Google, Apple, Microsoft oder WhatsApp ihre eigenen Versionen und integrieren diese in ihre Systeme. Sollte der Antrag für ein Postler:innen-Emoji angenommen werden, wäre mit einer weltweiten Einführung auf Smartphones im Laufe des Jahres 2026 zu rechnen.

www.post.at

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