Das Frauennetzwerk Medien zeichnet jährlich all jene Journalistinnen mit dem Wiener Journalistinnenpreis aus, die mit Haltung, Tiefgang und Empathie arbeiten und damit die Bedeutung des unabhängigen Journalismus für eine demokratische Gesellschaft aufzeigen. Im vergangenen Jahr ging die Auszeichnung an Magdalena Punz (Puls 24), Ines Holzmüller (Chefredakteurin BAIT), Iris Strasser (BAIT) und Daniela Breščaković vom profil (LEADERSNET berichtete). Nun steht fest, wer die Auszeichnung in diesem Jahr mit nach Hause nehmen darf. Stattgefunden hat die Preisverleihung am 6. Oktober 2025 im Wappensaal des Wiener Rathauses.
Die Preisträgerinnen
Mit dem Wiener Journalistinnenpreis wurde neben Eva Linsinger vom ORF auch Sarah Emminger von der Tageszeitung Kurier geehrt.
Eva Linsinger wurde laut Jury für ihre herausragende journalistische Arbeit und ihre unerschütterliche Haltung gegenüber politischem und öffentlichem Druck ausgezeichnet. Sie war bereits beim Standard als Innenpolitikjournalistin tätig, als auch als stellvertretende Chefredakteurin des Magazins profil. Seit heuer ist sie die Leiterin des ORF-Politmagazins Report. Mit ihrer Arbeit präge sie die politische Debatte in Österreich mit analytischer Tiefe und klarem Blick. Ihre Arbeiten stünden daher für faktenbasierten, kritischen und unabhängigen Journalismus sowie für die Überzeugung, dass Demokratie Öffentlichkeit brauche, und Öffentlichkeit kritischen Journalismus. Dotiert ist die Auszeichnung mit 5.000 Euro, gestiftet von der Wien Holding. "Der Wiener Journalistinnenpreis des Frauennetzwerks Medien ist ein wichtiges Zeichen der Anerkennung für herausragenden Journalismus. Umso schöner, dass er heuer an eine ORF-Kollegin geht, deren Name seit Langem für exzellenten Qualitätsjournalismus steht", so Stefanie Groiss-Horowitz, Programmdirektorin des ORF, die bei der Preisverleihung die Laudatio hielt.
Der Jungjournalistinnenpreis 2025 geht wiederum an Sarah Emminger. Sie ist als Außenpolitikjournalistin beim Kurier tätig. Ihre Reportagen führten sie bereits nach Südosteuropa, Indien oder Uganda – wobei Emminger laut Jury einen besonderen Blick auf Frauen, gesellschaftliche Realitäten und Machtverhältnisse werfe. Ihre Arbeiten würden internationale Perspektiven mit feministischer Haltung sowie journalistischer Empathie verbinden. Der Jungjournalistinnenpreis ist mit 1.000 Euro dotiert und wird in Kooperation mit Joyn Puls 24 vergeben. Den Preis überreicht hat Bernhard Albrecht, Geschäftsführer von ProSiebenSat.1Puls4.
Anerkennende Worte
Der Preis steht unter der Schirmherrschaft der Wiener Vizebürgermeisterin und Frauenstadträtin Kathrin Gaál. "Die Gesellschaft ist immer mehr Einflüssen in einer immer schnelllebigeren Zeit ausgesetzt. Gezielte Desinformation, destruktive antidemokratische Tendenzen und ein revisionistisches Geschlechterbild machen es gerade für Mädchen und junge Frauen schwer, sich emanzipiert zu orientieren. Hier sind unsere Journalistinnen Leuchtstern und Leitfigur, indem sie den Weg durch den Informationsdschungel vorgeben und gleichzeitig als Role Model fungieren. Dafür gebührt den Wiener Journalistinnen großer Dank und gleichzeitig ist es ein Appell an die Mädchen unserer Stadt, sich selbst eine Meinung zu bilden und diese laut zu vertreten", so die Frauenstadträtin.
Wirtschaftsstadträtin Barbara Novak ergänzt: "Ich gratuliere Eva Linsinger und Sarah Emminger herzlich. Mit ihren Arbeiten machen sie gesellschaftliche Realitäten sichtbar, zeigen Haltung und setzen Zeichen für Gleichstellung im Journalismus. Ich bin stolz, Teil dieser feierlichen Verleihung gewesen zu sein – denn Frauensolidarität bedeutet, einander zu unterstützen, zu stärken und gemeinsam sichtbar zu machen."
Unter den Gästen
Im Wappensaal des Wiener Rathauses fanden sich unter anderem Roland Weißmann (ORF-Generaldirektor), Anna Thalhammer (Chefredakteurin profil), Rudolf Wiedner (Chefredakteur Puls 24), Marina Delcheva (Wirtschaftsressortleiterin profil), Ingrid Thurnher (ORF-Radiodirektorin), Lisa Totzauer (Chefredakteurin TV-Magazine), Johannes Bruckenberger (ORF-Chefredakteur), Corinna Milborn (Infochefin, ProSiebenSat.1Puls4), Maria Rauch-Kallat (ehemalige Frauenministerin und Initiatorin des Journalistinnenkongress), Henrike Brandstötter (Neos-Mediensprecherin), Barbara Teiber (Bundesvorsitzende der Gewerkschaft GPA), Alexandra Maritza Wachter (Innenpolitikjournalistin, ZIB-Moderatorin und Vorsitzende des Frauennetzwerks Medien), Martina Madner (Chefredakteurin des Magazins Businessart, Moderatorin und ebenfalls Vorsitzende des Frauennetzwerks Medien), Barbara Haas (Leitende Redakteurin "Kleine Zeitung" und Host des Podcasts fair&female), Clara Akinyosoye (Leiterin der ORF-Minderheitenredaktion), Daniela Soykan-Tober (Moderatorin und Inhaberin von Wertgespräche Kommunikation), Andrea Vyslozil (Chefin vom Dienst bei Puls 24), Jelena Pantić-Panić (Beratung "mediengeil") sowie Astrid Kuffner (freie Wissenschaftsjournalistin und Moderatorin) und viele weitere ein.
Einen Eindruck von der Preisverleihung können Sie sich mittels Galerie verschaffen.
www.frauennetzwerk.at
Kommentar veröffentlichen