Trends 2025
Umfrage zeigt, inwieweit KI für Marketing relevant ist

| Janet Teplik 
| 26.08.2025

Laut einer aktuellen Erhebung hätten vier Themen der Top Ten einen Bezug zur Künstlichen Intelligenz. Doch wichtiger als die Technik bleibe etwas Menschliches, so das Ergebnis.

Fast jede Branche diskutiert derzeit über den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI). Zurecht, denn die Technik birgt nicht nur Vorteile, wie manche leichtfertig glauben. Die Benutzung von KI geht mit einer Vielzahl an negativen Aspekten einher, die gerade in Anbetracht der Auswirkungen des Klimawandels nicht unter den Tisch gekehrt werden dürfen.

Künstliche Intelligenz als Risiko für Klimaziele

Bei all dem Wunsch nach Vereinfachung des Lebens vergessen nämlich viele, dass KI Unmengen an Strom, Wasser sowie Ressourcen frisst und damit die Energiewende gefährdet. So hat eine Studie des Öko-Instituts im Auftrag von Greenpeace gezeigt, dass der rasante Ausbau von KI-Rechenzentren das Erreichen der Klimaziele massiv bedroht. Schon 2030 werde demnach der Strombedarf derartiger Zentren elfmal so hoch sein wie noch 2023. Zudem verschlingen sie Ressourcen in gewaltigem Ausmaß. Laut Studie werde der Anteil, den KI-spezifische Hardware am Energieverbrauch von Rechenzentren hat, von 14 Prozent im Jahr 2023 auf schätzungsweise 47 Prozent bis 2030 steigen. Und auch der Wasserverbrauch wächst dementsprechend an. Für die Kühlung der Server werden 2030 voraussichtlich 664 Milliarden Liter Wasser nötig sein und somit viermal mehr als es heute der Fall ist. Damit verbrauchen KI-Rechenzentren doppelt so viel Wasser wie konventionelle Zentren und belasten insbesondere wasserarme Regionen. 

Und auch der Blick auf die CO₂-Emissionen zeigt, dass der Ausbau von Künstlicher Intelligenz zum Problem werden könnte, denn dieser sorgt dafür, dass Gas- und Kohlekraftwerke länger am Netz bleiben. Greenpeace warnt daher vor dem unkontrollierten Wachstum der KI und führt an, dass sich die Abhängigkeit von fossiler Energie ohne den zusätzlichen Ausbau der erneuerbaren Energien in die Länge zieht. Außerdem ist die Herstellung der KI-Chips extrem ressourcenintensiv. So zeigt ein Report von Greenpeace, dass die neue Generation von Hochleistungs-Chips unter hohen Umweltkosten produziert wird. Im Klartext bedeutet das also, dass, bevor die Künstliche Intelligenz seine erste Antwort gibt, sie bereits einen massiven ökologischen Fußabdruck hinterlässt.

Rolle von KI im Marketing

Das Fachportal marketing-Börse hat in Anbetracht der aufkommenden Bedeutung von KI ihre Rolle im Marketing untersucht. Insgesamt wurden 1.407 Personen im deutschsprachigen Raum befragt. Dabei zeigte sich, dass vier der Top-Ten-Themen bereits einen KI-Bezug haben: KI im Marketing (93 %), AI Content Creation (86 %), AI Search (81 %) und Prompting (78 %). Doch die Technik muss sich nach wie vor von einer menschlichen Eigenschaft geschlagen geben, nämlich der Authentizität. Sie bleibe trotz der ganzen Technologie relevant, so die Umfrage. "Das zeigt: Künstliche Intelligenz ist nicht mehr nur Experimentierfeld", so Geschäftsführer Torsten Schwarz. Sie werde zunehmend zum Bestandteil der Marketing-Realität. Weiters zeige die Umfrage, dass KI keine "alten Disziplinen" ersetze, sondern bisherige Marketing-Toolkits ergänzte – insbesondere in den Bereichen Content-Marketing (87 %), Customer Journey (81 %), Marketing Automation (79 %) und Personalisierung (79 %). 

© marketing-Börse© marketing-Börse

Zudem halten drei von vier Marketing-Verantwortlichen von Menschen produzierte, authentische Inhalte nach wie vor für relevant. Diese hohe Zustimmung zeige, dass während die KI die Content-Produktion verändere, gleichzeitig die Wertschätzung für menschliche Kreativität und Kommunikation anwachse. Diese Balance zwischen Technologie und Menschlichkeit würde sich wiederum auch in den Top-Ten-Themen widerspiegeln: Storytelling (79 %) und Customer Experience (79 %) würden zeigen, dass eine emotionale Bindung zu Kund:innen auch weiterhin zentral bleibe. 

Davon zeuge auch die Kanalauswahl. Während etablierte Plattformen mehr und mehr von Algorithmen sowie automatisierten Inhalten geprägt seien, würden viele vermehrt nach direkten, persönlichen Wegen zu ihren Kund:innen suchen. Dementsprechend zeige sich, dass die E-Mail mit 90 Prozent bei den Kommunikationskanälen deutlich führe. LinkedIn würden hingegen 86 Prozent, Instagram 73 Prozent, Facebook 65 Prozent und YouTube 69 Prozent benutzen. Das größte Wachstumspotenzial lasse sich bei Podcasts und WhatsApp finden: 16 bzw. 18 Prozent der Marketing-Verantwortlichen würden hier neue Aktivitäten planen. 

© marketing-Börse© marketing-Börse

Mehr über die Methodik der Umfrage erfahren Sie in der Infobox.

www.marketing-boerse.de

Zur Methodik

Mit 1407 Teilnehmer:innen will die Marketing-Umfrage im DACH-Raum eine solide Datenbasis bieten. Die Befragung untersuchte 80 Trend-Themen und 14 Kommunikationskanäle hinsichtlich ihrer Relevanz für Marketing-Verantwortliche. Jede:r Teilnehmer:in bewertete eine zufällig zusammengestellte Auswahl von 20 der insgesamt 80Trend-Themen. Pro Thema ergaben sich so zwischen 300 und 400 Antworten. Die Erhebung fand zwischen dem 6. Juni und 5. August 2025 statt und wurde von absolit Consulting durchgeführt.

David Guntern
Spannender Beitrag. Deine Einordnung trifft den Nagel auf den Kopf: KI ist kein kurzfristiger Hype, sondern ein tiefgreifender Wandel – und nur mit einer klaren Strategie wird daraus ein echter Wettbewerbsvorteil.

Ich stimme Dir voll zu: Wer KI nur als Tool sieht, verpasst die Chance, das gesamte Marketingverständnis neu zu denken – von datenbasierten Entscheidungen bis hin zur kreativen Entlastung von Teams.

Gerade der Punkt „KI als Verstärker für menschliche Intuition“ ist zentral – denn genau hier liegt der Schlüssel zur Zukunft des Marketings: Mensch & Maschine als Team, nicht als Gegenspieler.

Herzliche Grüsse aus der Schweiz
David Guntern, CEO www.digitalmarketing.gmbh

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Zur Methodik

Mit 1407 Teilnehmer:innen will die Marketing-Umfrage im DACH-Raum eine solide Datenbasis bieten. Die Befragung untersuchte 80 Trend-Themen und 14 Kommunikationskanäle hinsichtlich ihrer Relevanz für Marketing-Verantwortliche. Jede:r Teilnehmer:in bewertete eine zufällig zusammengestellte Auswahl von 20 der insgesamt 80Trend-Themen. Pro Thema ergaben sich so zwischen 300 und 400 Antworten. Die Erhebung fand zwischen dem 6. Juni und 5. August 2025 statt und wurde von absolit Consulting durchgeführt.

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